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ng. ahlkandidat lptmann in Uki- die stimm- )ieser Ver ¬ bleibt dem n. «I.-V. Heute Sonntag kein Spaziergang, inste -Heringe, r-Malta- offeln, Zwiebeln >lt billigst Arends. n ArtM« n 200 Zentner -schalige, rote »ffcln ein, sowie n Tagen 200 Ztr. cln und empfiehlt old. Callnberg. lirannten Klk A Niehus Baderg. pfekile folgende Nompotts!! lusgewogen, f. Preiffel- ts(ganz dich, uarmelade )osen, sowie Hiinbeer- )te Brü nen, türk. pf-Aepfel, ^nkiltm »gaffe 7 i ck a -MW eisen alle Sorten SN ie farbiges und üchen alle Sorten WO e. schnell und zu it anstoß. Schlaf- ube sofort zu ver tue verw. Dörf- nn, Chemn. Str. rsch auf Teitzahrung. Anzahlung 30—60 N. Abzahlung 10—SVR- mg« PreiilM« ter". WWil-MiktztrNgW Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich ZesGfis-Anzeiger sm Kshn-och KAliß, Iernsdors, Msdsrs, St. Wien, Keimichsort, UmienM u. MM Amtsblatt für den Stadtrat zu Kichtenstetn. — > - . ,, 83. Jahrgang. Nr. 108. ->''«««»»- Dienstag, den 12. Mai >903. Dieses Blatt erscheint t äglich <außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 2b Psg-, durch die Post bezogen 1 Mt. 50 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen autzer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi« spätesten« vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die sweispaltiae Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die bgelvaltene Zeile 15 Mennige. — Donnerstag und Freitag Jahrmarkt in Lichtenstein. Politische Rundschau Deutsches Reich. * Als voraussichtlicher Nachfolger des Erbprinzen B ernhard vonSachsen-Meiningen im Generalkommando des 0. Armeekorps wird der „Bresl. Ztg." zufolge von gut unterrichteter Seite Generalleutnant v. Woyrsch in Neisse, Komman deur der 12. Division, genannt. * Zu der Jnsormationsreise des preußischen Finanzministers Freiherrn von Rheinbaben nach den Vereinigten Staaten hat dem Vernehmen nach der Kaiser die Anregung gegeben. Es soll dies bei einem der Hofseste des vergangenen Winters geschehen sein. Schon andere hervorragende Persön lichkeiten, in neuerer Zeit Freiherr von Loö, ein schlesischer Wortführer des „Bundes der Landwirte", sowie Graf Bernstorff, der Polizei-Präsident von Potsdam haben auf Veranlassung des Kaisers zu informatorischen Zwecken der Union Besuche obgestattet. Sie fuhren als „Kaisergäste", d. h. auf Grund der vertragsgemäß dem Hofmarschallamt für bestimmte Fahrten seitens der Hamburg-Amerika- Linie in beschränkter Zahl zur Verfügung gestellten Schiffsbillets. Der Kaiser pslegt diese Karten selbst zu verteilen und zwar vorwiegend an Militärs oder an Persönlichkeiten vom diplomatischen und Ver waltungsdienst. Der Kaiser wünscht, daß die be treffenden Herren durch solchen Anschauungsunterricht ihren Gesichtskreis erweitern. Freiherr von Rhein baben scheint allerdings nicht auf ein „Kaiserbillet" gereist zu sein, denn erstach auf einem Lloyddampfer in See. * Wie die „Braunschw. N. N." aus Hannover von unterrichteter Seite erfahren, ist die Meldung Berliner Blätter, daß zu Gunsten des Herrn I)r. Karl Peters das Wiederaufnahmeverfahren an zuständiger Stelle cingelenet sei, unzutreffend. * Aus dem Leben eines Zuchthäuslers veröffentlicht die „Hannov. Allg. Ztg." folgendes Idyll: Der „Gefangene" ist meist nicht in seiner Zelle eingeschlossen, sondern kann sich häufig aus dem Flur des ersten Stockes des Verwaltungs flügels, wo seine Zelle liegt, frei bewegen. Sehr oft ist er im fast gegenüberliegenden Aufseherzimmer zu finden, seine Prise nehmend. Der „Gefangene" führt stets guten Tabak, der für andere Gefangene nicht erhältlich, bei sich. An dem gemeinsamen Spaziergang der anderen Gefangenen, die tm Verwaltungsgebäude interniert sind, nimmt der „Gefangene" nicht teil, trotzdem dies alles nur Gefangene sind, die zum ersten Male bestraft sind und gute Bildung genossen haben. Der „Gefangene" geht sieden Mittag im Garten des nach der Alten Celler Heerstraße zu gelegenen Krankenhofes, seine Cigarre oder Cigarette rauchend, allein aus und ab. Das Bettlager ist beinahe dasselbe wie bei den anderen Gefangenen, nur mit dem Unterschiede, daß der „Gefangene" eigene Decken hat; auch ist das Bett tagsüber wie bei anderen Gefangenen nicht an die Wand geschloffen. Was nun die Beköstigung anbelangt, spricht ja hier der Arzt sehr viel mit, sodaß der „Gefangene" nur selten gezwungen ist, die Hauskost zu essen. Doch auch hier tritt der „Gefangene" wieder hervor: während jeder andere Gefangene einen Blechnapf und Blechlöffel hat, erhält der „Ge fangene" außer seinem extra Eßlöffel von Blech, Porzellanteller, Messer und Gabel." Der geneigte Leser hat, fügt das„B. T." hinzu, bereits, angefangen, etwas zu merken. Es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen „Gefangenen", sondern an dessen Stelle ist immer zu lesen „der „Prinz", nämlich der Prinz Prosper von Arenberg. Wer nicht ganz begriffsstutzig ist, der hat auch bereits bemerkt, daß ein „Gefangener", dem es im Zuchthaus so gut geht wie diesem Prinzen, offenbar an geistiger Störung leidet. Deshalb läßt sich er warten, daß dem jetzt gestellten Antrag auf Ueber- führung des „Gefangenen" in eine Irrenanstalt kein erheblicher Widerstand entgegengesetzt wird. Für den harmlosen Staatsbürger ergibt sich daraus aber die Lehre, nicht bloß in der Auswahl seiner Eltern, sondern auch seiner Vettern recht vorsichtig zu sein. * Das sächsische Finanzministerium hat die Bestimmung getroffen, daß eine zollfreie Verarbei tung ausländischer roher und zweidrähtiaer Baum wollgarne im Wege des Veredelungsverkehrs zur Herstellung von Gardinenstossen zugelassen wird, wenn die daraus gefertigten Gardinen wieder ins Ausland ausgeführt werden. Italien. * Starkverschnupft ist man in deutschen Kreisen Roms über die Behandlung deutscher Ge lehrter von seilen der italienischen Behörden. So wurde bei dem Kaiserbesuch des Forums das deutsche Archäologische Institut unbeachtet gelassen und nicht eingeladen. Nach Monte Cassino war dec Leiter des preußischen Historischen Instituts vom Abte eingeladen, aber die Behörden stellten sich dem ent gegen. Diese Nichtachtung der Deutschen erscheint so auffallend, daß eine begründende Erklärung von zuständiger Stelle erwartet werden muß. Rustland. * Petersburg. Am 8. Mai fand in der Umgegend von Rostow am Don ein Volksaustauf statt, an welchem sich gegen 500 Mann unter Leitung von Personen, die den gebildeten Klassen angehören, beteiligten. Es wurden Kosaken und Fußvolk dort hin gesandt, die aber niemand mehr antrafen. Täg lich werden in Rostow Proklamationen verteilt. Man befürchtet Vorgänge wie in Kischinew, wo eine Judenhetze stattfand, besonders weil viel Arbeitslose vorhanden sind. Australien. * Durch den Ausstand derVahnbeamtcn ist auf den australischen Bahnen der Güterverkehr völlig eingestellt; der Passagierverkehr wird in beschränktem Umfange aufrecht erhalten. Asten *Der Kaiser von China, welcher bislang noch ohne Nachkommenschaft ist, soll sich auf Befehl seiner Mutter einige Frauen aussuchen, damit das chinesische Reich nicht ohne Thronerben bleibt. Am I. des zweiten Monats (8. März) hatten sich auf Befehl der Kaiserin mehr als SOOMandschuh- mädchen im Palast versammelt, damit eine Aus wahl getroffen würde. Die nicht Erwählten reisten am folgenden Tage wieder ab, wie erzählt wird, nicht ohne pekuniäre Befriedigung. ^öffentliche Wahlerversammlung. Gestern nachmittag von ^4 Uhr an fand im Saale des „Neuen Schützenhauscs" eine öffentliche Wählerversammlung, einberusen von den vereinigten Ortsausschüssen sür Lichtenstein-Callnberg und Um gegend, statt. Herr Bürgermeister a. D. Rechtsanwalt Fröhlich eröffnete die Versammlung, richtete herzliche Begrüßungsworte an die zahlreich Erschienenen, wie auch an den Wahlkandidaten, Herrn Geh. Regierungs rat Dr. Rumpelt aus Dresden. Der Herr Kandidat führte u. a. aus, daß ihm der Bezirk und dessen Verhältnisse aus seiner Amtierungszeit in demselben (er war früher Amtshadptmann in Glauchau) hin reichend bekannt sei; unvergeßlich wäre ihm die Zeit, während welcher er in Glauchau amtierte. Dem an ihn ergangenen ehrenvollen Ruf als Kandidat habe er sich nicht entziehen können, wenngleich ihm dies nicht leicht geworden. Recht und Gerechtigkeit habe er im Bezirke walten lassen, die Gemeinden und deren Interessen habe er zu sördern gesucht, insoweit es die Gesetze zuließen, und aus diesem Grunde seien ihm alle diejenigen liebenswürdig entgegenge* kommen, mit denen er amtlich in Berührung ge standen. Der Herr Kandidat erklärt es offen, daß er sich bei einer auf ihn fallenden Wahl der konser vativen Partei anschließen werde, jedoch in eine Parteischablone sich nicht pressen lasse. Sein Be streben gehe dahin, mit allen Parteien in einträch tiger und verträglicher Weise zusammen arbeiten zu wollen, nur sachliche Gegensätze werde er bekämpfen, und klipp und klar müsse ausgesprochen werden, was man will, was man erstrebt: Er werde eintreten für den monarchischenGedanken, für den christlichen Staat. Im Weiteren geht der Herr Kandidat auf die nächste Legislaturperiode über und darauf, wie man sich zu deren Aufgaben stellen werde. Als Hauptfragen werden von ihm bezeichnet: Handelsverträge, Zoll tarifgesetz. Der deutschen Landwirtschaft gehe es schlecht; er erblicke infolgedessen in der Erhöhung der landwirtschaftlichen Zölle die einzige Möglichkeit, der Landwirtschaft zu helfen. Auch die Industrie habe Krisen zu überstehen gehabt, die aber immer wieder behoben worden sind. Die neuen Handels verträge müßten auf Grund der im Reichstage be schlossenen Minimalsätze abgeschlossen werden. Sicher lich werden dem Reichstage langfristige Handels verträge zur Beschlußfassung oorgelegt werden, für die er einzutreten verspreche. Er macht ferner auf die Folgen aufmerksam, welche eo. eintreten würden, falls die Sozialdemokratie ihre ablehnende Haltung gegenüber den Handelsverträgen aufrecht erhielt. Zur Militärvorlage übergehend, bemerkt Redner: Ob eine Vermehrung des Heeres notwendig ist, wird die Regierung zu beweisen haben. Wenn dies nun die Regierung als unerläßlich notwendig er achtet, würde er das Opfer der Verinehrung ebenfalls bringen. Die Sozialdemokratie sei überhaupt gegen das stehende Heer, sondern für das Milizsystem; was aber ein Milizsystem bedeute, beweise u. a. der Burenkrieg. Der Uebergang zum Milizsystem würde eine bedenkliche Schwächung Deutschlands bedeuten. Dec Fortführung der Sozialreform wendet sich Redner in längeren Ausführungen zu. Die Besserung dec Lage dec Arbeiter halte er für berechtigt. Gerade auf dem Gebiete des Arbeiterschutzes habe der vorige Reichs tag ziemlich viel geleistet. Die Sozialpolitik könne sich aber nicht allein auf den Arbeiter beschränken, sie müsse auch dem Mittelstände dienen, den Hand werkern und der Landwirtschaft. Zum Schluffe be spricht dec Herr Kandidat die Reichsfinanzreform in weitgehendster Art, wie auch die Bestrebungen der Sozialdemokratie im allgemeinen. Mit dem Ver sprechen, daß er bei einer eventuell auf ihn fallenden Wahl treu und gewissenhaft seine Pflicht erfüllen werde, schließt Herr Geh. Regierungsrat Dr. Rumpelt seine mitgroßemBeifallaufgenommenenAusführungen. Recht mißliebig wurden die verschiedenen aus der Mitte der Versammlung laut werdenden Zwischen rufe ausgenommen, die keinesfalls am Platze waren, da Diskussion schon im Eingänge zugestanden wurde. Der Herr Vorsitzende wies in berechtigter Weise diese vorlauten Aeußerungen zurück. In der sich anschließenden Diskussion, die nur kurz bemessen war, weil der Herr Kandidat um 7 Uhr in Hohenstein-Ernstthal zu sprechen hatte, nahm Herr Redakteur Noske-Chemnitz das Wort und versuchte vom sozialdemokratischen Standpunkte aus die Dar legungen des Vorredners im einzelnen zu wider legen. Auch er errang sich den Beifall seiner zahl reich anwesenden Genossen. Herr Heinsch-Callnberg stellt an den Kandidaten die Aufforderung, dafür einzutreten, daß der Impfzwang aus der Welt ge schafft werde. Herr Dr. Rumpelt grebt zwar zu, daß eine gewaltige Strömung gegen den Impfzwang vorherrschend, er aber auf diesem Gebiete noch nicht soweit orientiert sei, seine definitive Stellung hierzu schon jetzt festzulegen. Weiter tritt der Herr Kan didat in seinem Schlußwort den Ausführungen des