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«M in. nachm. 3 Uhr- eßen, irektorlum. Baderg. hle folgende mpotts;;! Zgewogen, Preiset ganz dich, rmelade sen, sowie »imbeer- t. Brü- n, türk. Aepfel, SI* atze »likato lL » -ME ", >e bei großer iliche !>««!»- rlität kerrnstr. ffeldt. derstube u vermiete« zu beziehen »lstraße 6 .itSetziitttdogek!. Abonnenten. WMMnbMMzM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich SesGD-Anzeigu sm K-Hndors, Kö-litz, Kansdors, Kriers, St. Mim, Keimichsert, Marienau n. MW Amtsblatt für den Sladttat zn Ktchtenstein. — " - - " - -- SS. Jahrgang. — " - ' " Nr. 102. Dienstag, den 5. Mai 1W3. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Log. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mt. 26 Pfg.» durch die Post bezogen 1 Mk. 60 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt S, alle Kmserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. In serat e werden bi« fünfgespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi« spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennioen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgespaltene Zeile 15 Pfennige. — Bekanntmachung, die staatliche Schlachtvieh-Versicherung betr. Für die staatliche Tchlachtviehversicherung sind als Mitglieder deS OrtSschähnugS-AusschuffeS auf die Zeit vom 1. Juni 1903 bis 30. Mai 1906 außer einem Gemeindevertreter Herr Fleischerobermeister Schubert, „ Oekonom Neumärker und „ Tierarzt Zeeh, als Stellvertreter Herr Fleischermeister Emil Schulze, „ Oekonom Theodor Hübsch und „ Tierarzt Kraft in Oelsnitz i. E. gewählt worden, während die nachgenannten Herren für die Zeit vom 1-sJuni 1903 bis 30. Mai 1904 als Mitglieder des BezirksschätzungsausschufseS gewählt worden sind, nämlich Herr Ziegeleibesitzer Otto Becker, „ „ Adolf Friedel, ,, Holzhändler Emil Süß und „ Fleischermeister Emil Groß. L i ch t e n st e i n, am 28. April 1903A Der Sta-trat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Die Bombenattentate von Saloniki. Mit wahrhaft unheimlichem Fanatismus suchen die Leiter der mazedonischen Bewegung ihre revo lutionären Pläne zur Befreiung ihres Heimatlandes von der türkischen Herrschaft durchzusetzen, wobei sie selbst vor den verwerflichsten Mitteln nicht zurück schrecken. Dies beweisen erneut die soeben in der Hafenstadt Saloniki von Sendlingen der mazedonischen Verschwörerkomitees ausgeführten Dynamitanschläge, welche zur Folge hatten, daß das Filialgebäude der Ottomanbank, die Bank von Mytylene, das euro päische Klubhaus, mehrere Hotels und Restaurants und noch sonstige Baulichkeiten durch die massenhaft geschleuderten Bomben mehr oder weniger schwer be schädigt wurden. Auch eine Anzahl Personen wurden hierbei getötet, unter ihnen auch ein Mitglied des deutschen Klubs, sowie mehrere der Bombenwerfer selber, die von den Splittern ihrer eigenen explo dierenden Geschosse zerrissen wurden; außerdem er hielten mehrere andere Personen Verletzungen. Bei der Verfolgung der Uebeltäter durch Militär, Gen darmen und Polizei kam es zu förmlichen Straßen kämpfen, da die Attentäter von allerhand Gesindel Unterstützung erhielten, auf beiden Seiten soll es zahlreiche Tote und Verwundete gegeben haben. Viele verdächtige Jndividiums wurden verhaftet ; die Erregung in Saloniki ist groß, zumal inzwischen abermals Bomben geworfen worden sind, wobei wiederum mehrere Menschen getötet wurden. Handel und Verkehr in der Stadt stocken vollständig. Zweifellos liegt diesen aufregenden Vorgängen ein wohlberechneter Plan der mazedonischen Ver schwörer zu Grunde; sie wollen durch eine Art Schreckensherrschaft mit Hilfe des Dynamits Furcht und Entsetzen verbreiten, wovon sich die Sarafow und Konsorten eine besondere Förderung ihrer po litischen Zwecke zu versprechen scheinen. In der Tat wird denn auch aus Konstantinopel berichtet, daß daselbst die sensationellen Nachrichten aus Salo niki überall niederschmetternd gewirkt hätten, man befürchtet ähnliche Szenen in der Hauptstadt selber. Die tückische Negierung kann von einer Mitschuld an den Bombenattentaten von Saloniki insofern nicht freigesprochen werden, als auf dec Pforte Warnungen vor verbrecherischen Anschlägen maze donischer Dynamitarden in Saloniki eingegangen waren, in unbegreiflicher Sorglosigkeit ließ sie aber die Sache hingehen und traf keinerlei Vorsichtsmaß regeln. Jetzt, nachdem das Komplott von Saloniki zur Ausführung gebracht worden ist, hat man sich in den leitenden türkischen Kreisen zu einem energischen Austreten aufgerafft und umfassende mili tärische Maßnahmen zur Verhütung weiterer An schläge getroffen ; auch bereitet die Pforte ein Zirkular über die Zwischenfälle von Saloniki an die Mächte vor. In erster Linie wird sie dasür Sorge zu tragen haben, daß die m der Türkei lebenden Fremden und deren Eigentum nicht unter dem verzweifelten Vor gehen der mazedonischen Verschwörer zu leiden haben, sonst könnte es allerdings leicht geschehen, daß sich die interessierten Mächte genötigt sehen, auf eigene Faust Vorkehrungen zum Schutze ihrer Untertanen in der Türkei zu treffen. Indessen sind die bereits aufgetauchten Nachrichten über diesen oder jenen Schritt der Mächte bei der Pforte in Bezug auf das verwerfliche Treiben der mazedonischen Ver ¬ schwörer einstweilen nur bloße Vermutungen, zunächst haben sich die Botschafter in Konstantinopel darauf beschränkt, ihren Regierungen Bericht über die Vor kommnisse >n Saloniki zu erstatten und um Jnstruk» tionen zu bitten. Nicht unmöglich ist es übrigens, daß die maze- dänischen Komitees bei ihrer Politik dec Gewalt tätigkeiten mit von der Erwägung geleitet werden, eine aktive Einmischung des Auslandes in die mazedonische Bewegung zu erzwingen und daß sie glauben, eine solche europäische Intervention dann zu Gunsten ihrer gegen die Türkei gerichteten Um- sturzbestrebungen ausbeuten zu können. Mit einer solchen Rechnung würden aber die Drahtzieher der revolutionären Unruhen in Mazedonien gewiß schief fahren, denn wenn man in Europa hie und da noch einige Sympathien für die Sache der Mazedonier übrig hätte, so müssen diese Gefühle infolge des ge radezu anarchistischen und gemeingefährlichen Auf tretens der Häupter der mazedonischen Verschwörung verschwinden. Durch Raub, Mord und Brand, durch die skrupellose Anwendung von Dynamitbomben zur Durchführung ihrer politischen Pläne machen sich jene fanatischen Schwärmer, welche von einem unabhängigen Mazedonien träumen, das gesittete Europa nur zum entschiedenen Gegner, was die Herren wohl bald genug merken werden. Ler GefWsvMr in in UW» AM» im November «nd Dezember 1SV2 Nach den vorläufigen Ergebnissen über den Ge schäftsverkehr der sächsischen Sparkassen im November und Dezember vorigen Jahres bezifferte sich die An zahl der Einzahlungen Rückzahlungen auf auf im November 1902 139187 82291 - Dezember 1902 174930 124119 - ganzen Jahre 1902 2306232 1420807 durchschnittlich im Monat 192186 118401 Gegen das Vorjahr hat die durchschnittliche Zahl der Einzahlungen um 8650 (4,7"'o) und die durchschnittliche Zahl der Rückzahlungen um 3947 (3,4 o/g) zugenommen. Dem Betrage nach wurden geleistet Einzahlungen Rückzahlungen im November 1902 15353788 M. 11389404 M. es 1898 1899 1900 1901 1902 im Dezember 14 662 853 M. 13 395 302 - 14 435 177 - 19 088 700 - 18 679 706 - im November 12 135 156 M. 12 797 956 - 11363 085 . 14 415 352 - 15 353 788 - - Dezember 1902 18679706 - 20213189 - - ganzen Jahre 1902 246894027 - 195042099- durchschnittlichmonatlich 20574502 - 16253508 - Der regelmäßig besonders lebhafte Geschäfts verkehr im Monat Dezember kommt auch in den Beträgen der Einzahlungen und Rückzahlungen bei den Sparkassen zum Ausdruck. Der Durchschnitts betrag der Einzahlungen hat gegen das Vorjahr um 2 200 436 M. (nahezu 120/g), der der Rückzahlungen um 1316 017 M. (8,8 "/g) zugenommen. Einen Vergleich mit den im November und Dezember früherer Jahre geleisteten Einzah ¬ lungen ermöglichen die folgenden Uebersichten; betrugen die Einzahlungen: und der Rückzahlungen: im November im Dezember 1898 10 038 514 M. 16 623 949 M. 1899 10 970 292 - 18 254133 - 1900 10 844 439 - 17 946 486 - 1901 10 635 058 - 18 543 265 - 1902 11 389 404 - 20 213 189 - Die Barbestände endlich betrugen bei allen säch sischen Sparkassen im November 1902 : 7 160 682 M., im Dezember 1902: 12 959 570 M. Z« M MM Mm. Die Nachforschungen über das Vorleben des wegen Totschlags verhafteten Fähnrichs zur See Hüffen er sollen, wie aus Essen gemeldet wird, folgendes Ergebnis gehabt haben, das genügsam zeigt, was für ein nettes Früchtchen dieser Haudegen ist: Zunächst hat Hüssener vor längerer Zeit einer Dienstmagd aus Unvorsichtigkeit ein Auge ausge schossen. Als ferner feine Eltern im „Essener Hof" in Essen die Silberhochzeit feierten, benahm sich der Sohn derart ungebührlich, daß sein Vater sich ge zwungen sah, ihm den weiteren Aufenthalt im Hotel zu verbieten. Hüssener ging hierauf nach der elter lichen Wohnung zurück, wo er aus Wut über den erhaltenen väterlichen Verweis in verschiedenen Zimmern wie ein Vandale hauste. Sein Betragen auf der Oberrealschule war ein derartiges, daß er entlassen werden sollte; der Vater kam jedoch der Entlassung zuvor, indem er seinen Sohn einfach von der Anstalt abmeldete. Endlich ist ermittelt worden, daß der junge Fähnrich in brutaler Weise in den Straßen Essen mehrere Soldaten angerempelt hat, die ihn angeblich nicht vorschrifts mäßig gegrüßt haben sollen. Politische Rundschau Deutsches Sieich. "lieber Steuer-Einschätzungen in Sachsen schreibt man der „Köln. Ztg." aus Chemnitz: „Die an der Spitze sächsischer Steuer bezirke stehenden Beamten scheinen es nicht selten als eine unabweisbare Pflicht anzusehen, alljährlich einen höheren Einkommensteuerbetrag aus ihrem Bezirk für den Staat herauszuschlagen. Zwar ist von einer solchen Verpflichtung nirgends etwas zu lesen, weder in dem Einkommensteuergesetze, noch in der Aus führungsverordnung, noch in der Anweisung, die für die Einschätzungsbehörden ausgearbeitet worden ist, aber gleichwohl liegt jedem Bezirkssteuerrat oder Steuerinspektor der Gedanke nahe, daß man im stillen von ihm erwartet, er werde dem Staate all jährlich einen höheren Steuerertrag zuführen und seine dienstliche Befähigung durch Heranziehung neu ermittelter Steuerquellen erweisen. Es gibt eben auch „ungeschriebene Gesetze", nur find sie nicht immer dazu angetan, die Herzen zu erwärmen. Im Gegenteil ist das ungeschriebene Gesetz eine Ursache sich sortwährend steigernden Mißmuts und Unwillens der Steuerpflichtigen. Aeußerlich findet diese Tatsache ihren Ausdruck in der starken Zunahme der Ein sprüche gegen die Einschätzungen. Seit dem Jahre 1880 ist ihre Zahl in Sachsen von 23 744 ununter brochen so gestiegen, daß sie im Jahre 1897 bereits 57 071 betrug. Seitdem sind die amtlichen Mit teilungen über die Berufungen im Statistischen Jahr buch für Sachsen eingestellt worden. Von den Be-