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MMLMWU Kendall llslm Wochen- und Nachrichtsblatt 1903 <5 A Lorenz ZtWMiBi» ws ko KiDstit. vll. Berlin, lsschank * nte Geister". so hat Anlaß Das Haus ist und bleibt beschlußunfähig. Hoffent lich gewährt der neue Reichstag, der in diesem Herbst zusammentritt, einen erfreulicheren Anblick. Heute hat der Reichstag gut Stück gefördert. Das ZI. Januar 1903. (Nachdruck verboten.) seine Arbeiten um ein Abkommen mit der Lelegrammadreffrr Tageblatt. der Offiziere gespendet. * Da sich dem Uebertritt Girons und der Prinzes s,i n vo, n Toskana zur evangelischen Kirche Schwierigkeiten in den Weg stellen, so will Giron zur griechisch-orthodoxen Kirche übertreten. * Nach der Vorlage zur Abänderung des Krankenversicherungsgesetzes, wie sie dem Bundesrat zuging, ist vorgesehen, die bis herigen Höchstsätze der Beiträge in den verschiedenen Klassen um 20 Prozent zu erhöhen. Auf diese Weise werden sich auch die weiterhin in Frage kommenden Mehrleistungen decken lassen, welche bei Ausdehnung der Wöch - n e r i n n e n u ii t e r st ü tz u n g von der 4. bis zur 6. Woche nach der Niederkunst entstehen. Für die Gemeindekrankenversicherung berechnet sich die Erhöhung der jährlichen Belastung im Durchschnitt für ein Mitglied auf 1,47 Mark, sodaß der Wochen beitrag des Versicherten und Arbeitgebers zusammen im Durchschnitt nur um rund drei Pfennig hinaufzusetzen ist. Für den Verletzten bietet die im Entwürfe vorgesehene Verlängerung der Unter stützungspflicht der Krankenkassen den Vorteil, daß Fälle, in welchen die Fürsorgepflicht der Kranken kasse beende: und diejenige der Berussgenossenschaft noch nicht festgestellt ist, sich wesentlich vermindern, wahrscheinlich völlig aufhören werden. Denn die Verpflichtung der Krankenkasse zur Ge währung der Unterstützung wird nicht durch die Annahme aufgehoben, daß die Erwerbsunfähigkeit durch einen Unfall herbeigeführt worden sei. Hat künftig hiernach eine Krankenkasse Unterstützung für die Zeit vom Beginn der 14. Woche nach Eintritt des Unfalls geleistet, so steht ihr der in den Unfall versicherungsgesetzen geordnete Ersatzanspruch gegen die Berufsgenossenschaft zu. * Staatsminister Delbrück ist am Sonntag nachmittag kurz vor drei Uhr an den Folgen eines am Freitag erlittenen Schlagslusses, 87 Jahre alt, sanft entschlafen. Frankreich. * Jan res kündigte in einer Versamm lung der sozialistischen Parteien zu Paris an, daß noch vor Ablaus weniger Monate eine Wieder aufnahme der Dreyfusaffäre zu erwarten sei. Schweiz und Italien betreffend Markenschutz wurde ohne Debatte in 3. Lesung endgültig verabschiedet und dann auch das Kinderschutzgesetz in zweiter Lesung angenommen. Zwei Punkte waren es be sonders, die bei dem letzten Gesetze eine größere Debatte hervorriefen : Erstens der zum F 1 gestellte sozialdemokratische Antrag, der die Beschäftigung von Kindern in der Landwirtschaft, und zweitens der K 15, der die Bestimmungen über die Beschäftigung von Kindern unter 12 Jahren im Gastwirtschasts- betriebe enthält. Bei dem ersten Punkte waren es die Vertreter der Landwirtschaft aus allen Parteien, die sich gegen die Ausdehnung des Gesetzes auch auf die in der Landwirtschaft beschäftigten Kinder mit aller Energie wehrten und auf die kräftigende Wirkung der landwirtschaftlichen Arbeit hinwiesen. Im Mittelpunkte dieser Verhandlung standen die Hütejungen und Hütemädchen und die in der Broschüre des Lehrers Agabd, die die mißlichen Verhältnisse aufdeckten, in denen diese Kinder leben sollten. Die Abgeordneten Brösicke und Gamp suchten die Behauptungen Agabd's als unrichtig zurückzuweisen, wenn auch von allen Seiten, auch vom Staatssekretär Pojadowsky, die Verdienste, die sich Agabd durch seine Broschüren um die soziale Gesetzgebung erworben hatte, anerkannt wurden. Hierbei zeigte es sich, daß die Sozialdemokraten ihren Groll auf die freisinnige Volkspartei wegen deren Haltung bei der Zolltarifvorlage noch nicht ver wunden haben, und als der freisinnige Gutsbesitzer Brösicke den sozialdemokratischen Antrag als mit dem Interesse der kleinen Bauern unvereinbar be kämpfte, mußte er sich von dem Redner der Sozial demokraten Redensarten sagen lassen, die verzweifelt wenig Aehnlichkeit mit Schmeicheleien hatten. Zu dem tz 15 lag ein Abänderungsantrag v. Bernstorff vor, der aber dann nach längerer Diskussion wieder zurückgezogen wurde, sodaß das Gesetz mit nur ganz geringen Aenderungen in der Fassung der Kommission angenommen wurde. Interessant war es, daß sich Graf Posadowsky auf den Standpunkt der Linken stellte und das Urteil des Breslauer Oberlandes gerichts verurteilte, das einen Gastwirt sreigesprochen hatte, der die Vorschriften des tz 5 des Gesetzes da durch umgangen hatte, daß er sich von den bei ihm beschäftigten Kindern eine Bescheinigung hatte geben lassen, wonach sie auf die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen verzichteten. Das äußere Bild der heutigen Sitzung war ein überaus trauriges, waren doch zu Beginn der Sitzung kaum ein Viertelhundert Abgeordnete anwesend. Auch im Verlaufe der weiteren Beratung fanden sich nur noch wenige Reichsboten ein, um an den Verhandlungen teilzunehmen. Nur diejenigen, die die Sozialpolitik als ihr Spezialfach erwählt haben. Cs ist unendlich bedauerlich, daß Fragen von so einschneidender Bedeutung für die soziale Gesetz gebung wie das Kinderschutzgesetz so wenig Teil nahme in der gesetzgeberischen Körperschaft finden. Mittwoch, als den 4. Februar, findet im „Goldnen Helm" hier das 2. Sinfonie-Konzert der verstärkten städtischen Kapelle (32 Musiker), unter Direktion des Herrn Th. Warnatz, statt. Mit vielen Aufwendungen ist es Herrn Warnatz gelungen, zur Mitwirkung für diesen Abend Herrn Flöten-Virtuos OskarFischer von der Gewandhaus-Kapelle zu Leipzig zu ge winnen. Herrn Fischer beurteilen maßgebende Musik- Rezensenten nur anerkennend. Ueber ein Abonne ment-Konzert in Ronneburg, in welchem Herr Fischer als Solist mitwirkte, schreibt der dortige Anzeiger u. a. folgendes: „Hierauf blies Herr O. Fischer, Leipzig, Mitglied des Theater- und Gewandhaus- Orchesters, ein Konzert für Flöte mit Begleitung des Orchesters. Der geschätzte Künstler besitzt selbstver ständlich eine hervorragende Kunstfertigkeit, doch ist er durchdrungen von reinem musikalischen Empfinden und erscheint nur als Mittel zum Zweck des musi kalischen Ausdrucks. Der lebhafte Beifall bewies, wie die Hörer die gebotenen Kunstdarbietungen zu werten wußten". Das Programm für das Sinfonie- Konzert ist folgendes: Ouvertüre zu E. Geibel's „Sophonisbe" von A. Klughardt. Concertino für Flöte von I. C. Lobe. Sinfonie Nr. 6 0-äar mit dem Paukenschlag von I. Haydn. Deutsche Tänze von Fr. Schubert. Variationen über: „Gott erhalte Franz den Kaiser" für Flöte von Heinemeyer. Ouvertüre z. Op.. „Tannhäuser" von R. Wagner. Es steht demnach ein außerordentlicher Kunstgenuß in Aussicht. Möchte der Besuch ein zahlreicher sein, damit Herr Direktor Warnatz in seinem Streben, immer vorzllglichesauf musikalischemGebiete zu leisten, nicht erlahme. *— H Bezirkslehrerverein Lichtenstein In der letzten Sitzung am Sonnabend hielt Herr Sch eithauer-Lichtensteineinen nachFormundJnhalt gleich vollendeten Vortrag über Goethes Bedeu tung. Auf die herrliche Blüte unserer Poesie z. Z.der Hohenstaufen folgen Jahrhunderte des Verfalls. Erst in Klop st o ck geht der Morgenstern für unser« Litteratur auf. Lessing weist hin aus das Studium Nutzland. *GroßeGoldfundehates wieder im Ural gegeben. Dem Laboratorium von Jekaterinen- burg sind vom südlichen Ural 20 Pud Gold über mittelt worden, unter denen sich 100 größere Stücke reinen Goldes befinden. Der größte Klumpen wiegt 22 Pfd. und hat einen Wert von 20000 Rubel. Spanien. * In R e u s ist der Generalausstand verkündet worden; es legten etwa 10 000 Arbeiter die Arbeit zum 14 Februar dss. Js an die hiesige Stadtkasse gegen besonders zu erteilende Quittung zu bezahlen. Lichtenstein, am 31. Januar 1903. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Bekanntmachung Am S. Februar ist der erste Termin der staatlichen Grundsteuer für das Jahr 1903 fällig. Wir fordern alle zu dieser Steuer Beitragspflichtigen hiermit auf, dieselbe längstens bis Politische Rundschau Deutsches Reich. Wie dem 8. Leibgarderegiment 25 000 Mk., der Kaiser auch dem 1. Armeekorps aus seines Geburtstages 50 000 Mk. zum Besten und 2. Februar, großer er- nieder. Gegen die noch Arbeitenden wird ein scharfer Druck ausgeübt. Truppen sind konsigniert. Der Mangel an Lebensmitteln verschlimmert die Lage. Bisher sind die Versuche der Behörden, eine Einiguug herbeizuführen, gescheitert. Marokko * Tanger. Auf der englischen Gesandtschaft verlautet, der Prätendent sei gefangen und nach Fez gebracht worden. Der marokkanische Minister des Aeußeren bestätigt diese Nachricht, die jedoch vielfach ««gezweifelt wird. Amerika * New-Park. Der „Sun" drückte seine Verwunderung darüber aus, daß man in Berlin nicht verstehen wolle, daß Denkmäler von Monarchen hier unbeliebt sind. Eine Statue Monroi-'s würde den Berlinern ebensowenig konvenieren. * Washington. Die Arbeiten in den staat lichen Geschützfabriken werden mit großer Energie fortgeführt. Es werden nunmehr Tag- und Nacht- Schichten gemacht. Aus Stadt und Land Lichtenstein 2. Februar. II Sinfonie-Konzert. Kommenden «sschank. I ch ;en mit Klöser» u. ver- Speisen Vockmützen. M August Alling. W Neue Bedienung, lhelm Ancrswald ssllmM, Otto Ranke Sparkasse zu Hohndors expediert Montags, Mittwochs und Sonnabends, von vormittags 8—12, nachm. 2—5 Uhr; behandelt alle Einlagen streng geheim und verzinst dieselben mit N/z v. H. ——— 5 3. Jahrgang. -- Dienstag, den 3. Februar Städtische Sparkasse Lichtenstein. Spareinlagen werden an allen Wochentagen angenommen und zu rückgezahlt. Expeditionsstunden: vormittag 8—12 Uhr, nachmittag 2—4 Uhr. Alle am 1., 2. und 3. eines jeden Monats bewirkten Einlagen werden aus den vollen Monat der Einzahlung verzinst. ellv. (32 Musiker.) »runtL. ar Fischer von der zu Leipzig. >el's „Sophonisbe" von rtino für Flöte von I. llr. 6 6-äar mit dem ^aydn. Deutsche Tänze ariationen über: „Gott Kaiser" für Flöte von re z. Op.: „Tannhäuser" bei den Herren Friseuren ieinsch in Callnberg. IN l W MtW. Dreses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 25 Psg., durch die Post bezogen I Mk. 50 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein. Markt 6, alle Kmserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die ägespaltene Zeile 15 Mennige. — 27 Ferusprech-Muschlutz Koss, Lonntag Auftreten der .1» en-Kspelle, ltberühmten )lungskomikers T Äriegskasfe hlageru. ant! Mehrmann, nattermann. 6 Uhr. hmittag von 4 Uhr an -ermann Geitzler. Schwcinsknochen. zugleich SeslWs-Anzeiger für KchMrf, Mlitz, MnÄorf, KösSers, St. Wien, LeinrichM, Mmim u. MW Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. ank «tag und Montag statt, » me und kalte Speisen I hochfeinen Stoffes. I L. Engel. I