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M-MckMUeM s früher Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich 1903. 1/ der an in in Le legrammadreff e r räq-hlitt. 53 17 o 2. Februar 1903. vl liebst l?amilic. 1.40 —.75 —.55 —.40 b vormittag ^ '^12 ewpticbit eios lu« in Dunk ehrten Theaterfreunden nrichsort und Marienau n gütigen Besuch, sowie amilien Schwalbe und für freundliche Auf- in ihrer Behausung, rden ihrer gedenken in le und rufen allen Freun- d Bekannten ein herz- Lcbcwohl zu. nrich Niedermeier t Frau u. Töchtern. 1ut6N6N lVort und Schritt, g des Verstorbeueu ne bekundeten und inertes beigctragen Zu dem sächsischen Chedrama. Die ehemalige Kronprinzessin Luise und Giron trafen Freitag abend in St. Remo ein. Sie besuchten die Stadt und die Villa „Münster", die sie zu mieten beabsichtigen. Die ehemalige Krow Prinzessin hatte einen O h n in a ch ts a n f a l l, in folgedessen beide nach Mentone zurückkehren mußten. Nus Mentone wird gemeldet: Giron und die Prinzessin dürften Mentoue bald verlassen, da das hiesige Publikum ihnen gegenüber keine freund liche Haltung beobachtet. Giron hat sich darüber auf der Präfektur beschwert, man antwortete ihm jedoch mit einem Achselzucken und legte ihm nahe, einen anderen Aufenthalt zu suchen. Als geradezu alberner Klatsch wird jetzt auch von Dresden aus die Nachricht der „Frkf. Ztg." bezeichnet, die Bevölkerung zeige sich in Dresden dem Kronprinzen gegenüber kühler als früher, und man habe ihm auf der Straße zuge rufen, die Kronprinzessin solle wieder kommen. Außer dem betreffenden Korrespondenten weiß in Dresden kein Mensch etwas davon! Piili i» 8chs, la Helle Ware, gaketen ä 30 bis zu 1 Mk. 80 Pfg. empfiehlt KinsItüvIU«!', Lichtenstein. Politische Rundschau. Deutsches Reich * Prinz Friedrich Christian, zweite Sohn des sächsischen Kronprinzen, ist t llmbmMa und Bekanntmachung Am S. Februar ist der erste Termin der staatlichen Grundsteuer für das Jahr 1903 fällig. Wir fordern alle zu dieser Steuer Beitragspflichtigen hiermit auf, dieselbe längstens bis w verschied nach nsere Lluiter, k>au ! 8MekeI, S3. Jahrgang. Mittwoch, den 4. Februar i » "2 19 1 — 9 11 Frankreich. . * Jaures kündigte in einer Parteiversamm lung die Wiederaufnahme der Dreyfus- Affäre an. Es seien von den Freunden Dreyfus' neue Nachforschunuen augestellt und Verbrechen ent deckt worden,. welche die Revision des Urteils des Kriegsgerichts von Rennes herbeiführen müßten. England. *Eine Rede Austen Chamber lains über das englisch-deutsche Zusammengehen. Der Generalpostmeister Austen Chamberlain führte in einer Rede, die er Sonnabend abend in Birmingham hielt, folgendes aus: Die Gewalttaten gegen die englische Schiff fahrt und englische Untertanen in Venezuela haben es nötig gemacht, Genugtuung zu verlangen. Daher hat, als der deutsche Botschafter im Juli an den Minister des Aeußeren Marquis of Lansdwne herantrat, letzterer ihm gesagt, daß England entschlossen sei, Genugtuung zu suchen, und bereit sei, gemeinsame Maßnahmen mit Deutsch land zu verabreden, um Abhilfe zu erlangen. Es würde müßig sein, wenn ich mich stellte, als ob mir die Un Popularität des Zusammen gehens mit Deutschland unbekannt wäre. Beda ll erliche Aeußerungen, die in der deutschenPresse und sonstwo in den letzten Jahren geschehen sind, haben sich tief in die Herzen der Engländer gesenkt und eine Stimmung erzeugt, die zu überwinden Zeit er fordern wird. Ich hoffe, dies wird eine Warnung für jene sein, die leichthin die große Macht der Presse dazu gebrauchen, um Lie Beziehungen zwischen zwei großen Nationen zu vergiften, und deren ein trächtiges Zusammenwirken oder ein freundliches Einvernehmen zwischen denselben zu erschweren. Unsere Politik darf nicht vom Gefühl allein beherrscht werden; auch dürfen wir, weil wir tief verwundet sind, nicht die Augen gegen die Tatsachen der jetzigen Lage verschließen. Glaubt man, daß wir eine be friedigende Regelung befördert oder den Interessen internationaler Gesinnung gedient hätten, wenn wir die uns gemachten Vorschläge rundweg abgelehnt hätten? Wenn wir niedrig genug wären, Deutschland jetzt im Stich zu lassen und zu versuchen, Abhilfe für unsere Beschwerden zu erlangen, wie angeregt worden ist, welche Wirkung würde dies auf unsere Beziehungen zu den fremden Mächten in Zukunft haben. Welche Nation würde England wieder trauen? Es würde betrübend sein, wenn unser Vorgehen unsere guten Be ziehungen zu den Vereinigten Staaten aufs Spiel setzen würde; aber es ist nicht zu glauben, daß die Regierung in Washington, welche alle Umstände kennt, daran Anstoß nehmen sollte. Keine Nation hat so aufrichtig der Monroe- Doktrin zugestimmt wie England, aber diese Doktrin beabsichtigt nicht, Uebeltäter zu schützen. Marokko * Tanger. Die hiesige englische Gesandt schaft widerruft jetzt ihre bis gestern aufrecht er haltene Meldung von der Gefangennahme Bu Ha- mara's. Cs herrscht über dieses eigentümliche Ma növer hier starke Verwunderung und Entrüstung, weil man dahinter politische oder finanzielle Jntri- guen vermutet. Andererseits wird behauptet, daß die Nachricht auf falsche Auslegung einer chiffrierten Depesche durch den Gesandtschaftssekretär Macleot zurückzuführen sei. Amerika. * Caracas. Auf eine Anfrage Bowens über die Ansicht Venezuelas bezüglich der Forderung Unterleibstyphus schwer erkrankt. Lebensgefahr besteht jedoch nicht. * Die Kronprinzessin von Sachsen soll, wie der „Lokal-Anzeiger" aus Dresden meldet, ihr Scheidungsgesuch angeblich zurückgezogen haben. Es könne sich demnach bei dem ganzen Prozeß nur noch um eine Trennung der Ehe handeln. Bis zur Urteilsverkündigung jedoch wolle die Kronprinzessin noch mit Giron in Mentone bleiben. * Man schreibt der „Deutsch-evang.-Korresp." aus Reichstagskceisen: Herr v. Frege hält es unterseiner Würde, im Reichstage als einfacher Abgeordneter seine Pflicht zu tun, nachdem man ihm nahegelegt hatte, sich nicht länger auf dem Präsidentenstuhle zu blamieren. So fehlte er den ganzen Winter 1902/03, sogar während der Ab stimmungen über den Zolltarif. Im Sommer 1902 hat er sich freilich in Konstantinopel als Vizepräsi dent des deutschen Reichstages feiern lassen und sich einen hohen Orden geholt. Jetzt hat er sich in Rom vom Papst in Audienz empfangen lassen. Man erinnert sich dabei, daß Frege früher die Spitze der lutherischen Orthodoxie in Leipzig war, daß er im Buchgewerbehaus in Leipzig Luther als den Grundpfeiler deutscher Kunst und Wissenschaft feierte, wenige Wochen nach Abschluß einer zweiten Ehe mit einer katholischen Frau das Versprechen katholischer Kindererziehung abgelegt hatte. Ein recht über zeugungstreuer Herr! * Das neue Wahlreglement für den Reichstag wird, wie der „Tag" mitteilt, im Bundes rat in den nächsten Tagen beraten und selbstver ständlich angenommen werden. Entgegen den bis herigen Nachrichten soll der Entwurf Lem Reichstage nicht zur Genehmigung unterbreitet werden, da der Bundesrat der Anschauung ist, es handle sich hier nicht um ein Gesetz, sondern nur um eine Verord nung. Die Kosten für die Ausführung sollen auf die einzelnen Staatskassen übernommen werden. Es sind, wie bekannt, nicht blos Umschläge herzustellen, in welche die Wahlzettel hineingelegt werden sollen, sondern auch, wo sie nicht vorhanden sind, Neben räume, etwa durch Aufstellung von spanischen Wänden, zu schaffen, in welchen das Hineinlegen der Wahl zettel in die Kouoerts unbemerkt geschehen kann. Rus Stadt und Land Lichtenstein 3. Februar. *— Feischbeschau. Im Monat Januar 1903 wurden geschlachtet bezw. gemeldet: »och!!! irantiert rein und feinste Qualität. Dos.ä2Pfd.M. 2.70 Rinder Schweine Kälber Schafe Ziegen Hunde Lichtenstein 48 150 Callnberg 8 62 zum 14 Februar dss. Js an die hiesige Stadtkasse gegen besonders zu erteilende Quittung zu bezahlen. Lichtenstein, am 31. Januar 1903. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. »sujMern einer Bevorzugung der blockierenden Mächte ant wortete Präsident Castro telegraphisch, Venezuela bitte um gleichmäßige Behandlung aller Nationen in Europa und Amerika, welche seine Gläubiger seien, und halte an seinen diplomatischen Abkommen und früheren Abmachungen fest. — Frankreich setzte das auswärtige Amt Venezuelas davon in Kenntnis, daß, da das Abkommen von 1885 und der Vertrag von 1867 aufgehoben seien, welcher Frankreich das Recht zugestand, selbst einen Teil der Zölle zur Bezahlung der französischen Schuld zu erheben, die französische Regierung beabsichtige, diesen Vertrag unverzüglich wieder ins Leben zu rufen. Der Kanzler der französischen Gesandtschaft in Caracas hatte häufig Unterredungen mit Castro und im venezolanischen auswärtigen Amt. Man nimmt an, daß die französischen Vorstellungen ein Gegengewicht gegen die Bestrebungen der verbündeten Mächte abgeben sollen. Lüdafrika. * K a p st a d t. Der ehemalige Buren-Kom mandant Prinsloo ist gestorben. Dieses Blatt erscheint täqlich (außer Sonn- und Festtag«) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 25 Pfg., durch die Post bezogen I Mk. 50 Pf. Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen auß^r der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltcne Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wirb die ziveispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die üaespaltene Zeile 1.^Pfennige. 28 Fenrspttch-«Mschl«s, KesWs-Anzeiger sm Kchl-ms, Müh, Kms-ors, Usdms, St. Wie», MmichM MriM« u. Mlsen- Amtsblatt für den Stadtrat zu Achtenstem. ulver rkaont n , Oakeln, 1« »US uivdt . «»ptebleo. lngen. ttslä.' Sa. 56 212 70 28 2 1 * - Das einfachste Barometer. Ein Stückchen Schnur kann bequem zur Erkennung des steigen den oder sinkenden Luftdrucks (eigentlich nur des Feuchtigkeitsgehalts der Luft) benutzt werden. Man nehme ein wenigstens 35 Zentimeter langes Stück Schnur, tränke es mit gesättigter wässeriger Kochsalzlösung, lasse es trocknen und knüpfe dann an das Ende ein leichtes Gewicht. Das Ganze wird an einer Wand, wo die Außenluft leichten Zutritt hat, aufgehängt und man bezeichnet sich die Stelle, bis wohin das Gewicht herabreicht. Bei feuchtem (schlechtem) Wetter wird dieses steigen, bei herannahendem guten (trockenen) Wetter aber fallen! *— Was ist „liederlicher Lebenswandel" ? Eine nicht uninteressante Antwort auf diese Frage gab dieser Tage ein Berliner Gewerbegericht. Dem Urteil lag folgender Sachverhalt zu Grunde: Ein entlassener Geselle klagte auf Entschädigung wegen Entlassung ohne vorherige Kündigung. Der beklagte Meister machte geltend, daß der Geselle an zwei aufeinanderfolgenden Tagenbe- trunken gewesen sei und deshalb von ihm auf Grund der Gewerbeordnung wegen liederlichen Lebenswandels auf der Stelle entlassen worden sei. Das Gewerbegericht ließ indessen den Einwand des Meisters nicht gelten, erkannte vielmehr den Entschädigungsanspruch des Gesellen für berechtigt an, indeni es begründend ausführte: das Gericht mißbillige zwar das unmäßige Trinken und erblicke darin eine Gefährdung der Gesundheit, Sittlichkeit und des Wohlstandes. Deshalb könne man aber das Betrunkensein an einem oder an zwei Tagen nicht als „liederlichen Lebenswandel" bezeichnen. Dazu gehöre vielmehr eine längere Zeit fortgesetzte, die Pflichten als Mensch, sei es als Bürger, Ehemann, Baker u. s. w. verletzende Handlungsweise. Eine solche sei aber dem Kläger nicht nachgewiesen worden und sei des halb auch kein Grund zur sofortigen Ent lassung ohne vorherige Kündigung vorhanden ge wesen.