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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWsk-ZnztM flr Kuhdorf, Zödlih, Kmrdorf, Wdorf Zl Wim, Zmm<f;ort, Amem md Ws» Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — 46. Jahrgang. — - — Nr. 60. »«.»«»«.,...» Freitag, den 13. März 1896. Diese« vl«U «scheiat tt,lich («ß« Geno- „d Festtag«) abend« fttr de» falgesdar Lo».' Bi«trtjt-rÜL« v«ag«p«i« 1 Mark SS PsenniDe. — NnMW» N«»« 10 Psexnitze. — «eftäm^x nehme» «cher d« «rp^io» in Lichtochei», Markt 17», «Le Laisrrt. Pastmch»««, Peslbetr». smw« di« »>«kiig« «t^ge». — J»s»r«t» «ach« di« v«w»chW»m »«MW» »d« den» Nam» mit 10 Psomig« berechmk — ^»»«hm» der ZchsnoN ttigltch bi« spiiteftm« »«»litt«« 10 Uhr. -SS»MMMWSSS^»«SS»S«M«SSS«»«W»«WWSS«MWSM»S»M>A«S«»SS««SSS«W«»^>WSMWSMMWSSSSSM» Holzauktion auf Forderglauchauer Revier! Montag, den 16. dieses Monats, von vormittags v Uhr an sollen im Rümpfwalde und zwar am Krummbrückengrabe» und Zwickauer Weg 16 Rmtr. Nadelholz-Scheite und Rollen, 60 Wellenh. „ Reisig „ 2 Wellenh. Laubholz-Reisia unter den gebräuchlichen Bedingungen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Versammlung auf de« Zwickauer Weg an deffen Nreuzuug mit der Karlstraße Gräflich Gchönburgische Forftverwaltung und Rentamt Forderglanchau, am 6. März 1896 Poetzschke. Naake. Lage-seichtcht» *— Lich ten st ei n , 12. März. Gestern abend hielt Herr Gewerbeschullehrer Emil Walther auS Chemnitz im Kaufm.-Verein im Saal- de- Ratskeller« hier einen interessanten Bortrag mit dem Thema: „Bon Göthe zu BiSmarck.- Die Anwesenden ver folgten mit lebhaftem Interesse die litterarisch-poli tischen Ausführungen de« geschätzten Redners und spendeten demselben beim Schluffe reichen Beifall. Der Besuch war leider schwach. *— Korutg- Städte - Lexikon de- deutschen Reichs mit der Einwohnerzahl nach der Volkszählung von 1895 ist soeben in 4. Auflage im Berlage von Albert Koenig in Guben erschienen. Preis 50 Pfg. DaS Büchlein enthält ein alpha- betisches Verzeichnis sämtlicher Städte deS deutschen Reiches mit Angabe der Lage nach Kreisen (Bezirks ämtern, AmtShauptmaunfchaften rc ), Regierungsbe zirken (Oberamtsbezirken, Kreishauptmannschaften), Provinzen und der Einwohnerzahl nach der Volks zählung vom 2. Dezember 1895. Auch die größeren ländliche« Orte, in denen sich der Sitz eines Amts gerichts oder der Kreisverwaltung befindet, sowie auch größere Marktflecken und bedeutende ländliche Ortschaften haben darin Aufnahme gefunden. In einem Anhang sind die Städte über 10,000 Ein wohner der Größe nach aufgeführt. — ES kann als zweifellos angesehen werden, daß bei der Entrichtung der Beiträge der Jnvalidi- täts- und Altersversicherung auch Hinterziehungen Vorkommen. Die Versicherungsanstalten werden sich dagegen am besten durch eine sachgemäße Kootrole »der durch die Einführung der Einziehung der Bei- träge durch Krankenkassen, Gemeindebehörden oder besondere Hebestellen schätzen können. Daß nach dieser Richtung auch die schon getroffenen Maßregeln genutzt haben, zeigt die Entwickelung, welche die Bei- träge in dem Zeiträume, in welchem da» Jnvalidi- tätS- und Altersversicherungsgesetz besteht, genommen haben. Während im Jahre 1891 die Einnahme au« Beiträgen für sämtliche Versicherungsanstalten sich auf 85,2 Millionen M. belief, war sie 1892 auf 84,0 Millionen zurückgegangen. Im Jahre 1893 aber hatte sie sich genau wieder auf die Höhe deS Jahres 1891 gehoben und von da ist sie in der Steigerung geblieben. Im Jahre 1894 betrug diese Einnahme 87,8 Millionen und im Jahre 1895 sogar 89,8 Millionen. Ist die Zunahme an Bettragsein- nahmen sicherlich mit auf die inzwischen eingetreteue Vermehrung der der Invalidität«- und AlterSver- sicherungspflicht unterliegenden Personen zurückzu- sühren, so zeigt dieselbe doch auch, daß die Hinter ziehungen nicht mehr so ausgedehnt wie früher siud. — Am 9. diese» Monats hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer StaatSpapiere statt- gefunden, von welcher die Zprozentigen StaatSschul- den-Kaflenscheine vom Jahre 1855, ingleichen die am 1. Juli 1896 mit 12 Prozent Prämienzuschlag rück zahlbar werdenden 4prozentigen sächfisch-schlesischen Eisenbahuaktien betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten StaatSpapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hiuzufügen aufmerksam gemacht, daß die Liften der gezogenen Nummern in der Leip ziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämtlichen BezirkSsteuer-Einnahmen und Gemeinde-Vorständen des Lande-HU Jedermann» Einsicht aa»gelegt wer den. Mit diesen Listen werden zugleich die in frühe ren Terminen auSgelosteu bez. gekündigte», aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. E- können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrtume hinzugeben, daß, so lange sie ZinS- scheine haben und diese unbeanstandet etngelöst wer den, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung prä sentierten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen je- den echten ZinSschein ein. Da nun aber eine Ver- ztnsuug auSgeloster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle statt findet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restierenden Nummer») schützen können. — Wenn auch beim Lottertespiel jeder Möglich keit, daß eine Nummer mit eimm Gewinne gezogen wird, Spielraum gegeben ist, scheint es doch beson dere» Glück zu sein, wenn die Nummer 1 mit einem ansehnlichen Gewinne aus der Urne gehoben wird, wie es diesmal während der Ziehung der LandeS- Lotterie am Montag der Fall war. Die GlückS- nummer 1 ist mit einem 3000 Mark-Gewinn ge zogen worden. — 1071 Petitionen sind nach dem neuesten Ber zeichnisse bei der Zweiten Kammer deS Landtage» bis jetzt eingegangen. — Dresden, 11. März. Beide Ständekam mern traten heute wieder zu Sitzungen zusammen. In Anwesenheit Sr. Sxcellenz deS Herrn StaatS- mivister Dr. v. Seydewitz, sowie der Herren Geh. Rat Dr. Wäntig, Geh. Reg.-Räte Oertel, Dr. Fischer und Kretzichmar und deS Geh. FinavzrateS Dr. Ritter städt bewilligte die Erste Kammer nach einigen Bemerkungen der Herren Geh. Mediziualrat Dr. Birch-Hirschfeld und de» Kawmerherrn Sahrer von Sahr zunächst die Titel 6, 7, 8 und 9 der außerordentlichen StaatShauehaltSetat» Neu-, Um- «nd Erweiterungsbauten bei der Universität zu Leip zig, der Technischen Hochschule zu Dresden und den Seminaren zu Anuaberg, Plauen i. B. und Grimma, sowie den Lrhrrrinnrnseminaren zu Callnberg und Dresden betreffend. Hiernach ließ die Kammer die Petition des DiakonuS Ernst Gotthelf Frenzel in Geringswalde und Ten., die Alterszulage der ordi nierten HilfSgeistltchen betreffend, auf sich beruhen, nachdem Herr Oberhofprrdigrr v. Meier und Se. Excellenz ver Herr Staatsminister Dr. v. Seydewitz sich zu der Saqe geäußert hatten. — An der Sitzung der Zweiten Kammer nahmen am RegierungStrsche Ihre Exc-llenzen die Hrn. St«atSminister v. Metzsch, v. d. Peaaitz und v. Watzdorf, sowie die Herre» Geh. Räte v. Charpentier and Bodel, geh. Mediziual rat Dr. Lehmann, geh. RegierungSräte Schwedler, Dr. Fischer. Dr. Apelt, v. Bose, Dr. Forker-Schu- bauer und v. Schlieben, geh. Finanzräte Dr. Ritter- städt und v. Maher, OderregierungSrat Morgenstern, Regierungsrat Münzner und Oberst Sachse teil. Zu nächst setzte die Kammer dir gestern unterbrochene Beratung zum Etat deS Ministerium» deS Innern bei Kap. 46, Landstallamt Moritzburg, fort. Dazu wünschte Abg. Philipp die Abschaffung de- offiziellen Triakgelde» an die Gestüt-Wärter. Bei dem Kapitel .Landwirtschaftliche Versuchsstation Möckern- bat Abg. Pinkau nm Erneuerung der geologischen Kar ten. Abg. Uhlemann-Görlitz wie- darauf hin, daß dieser Wunsch schon anderweit vorgrbracht morde» sei. Abg. RostoSly redete zum Kapitel „Aufsicht über Gewerbe- und Dampfkesselanlagen- einer mil deren Handhabung dieser Aufsicht da- Wort, wäh rend Abg. Pinkau die gegenteilige Ansicht vertrat und den Antrag stellte: bi- zum nächsten Landtag die Aufsicht über die Gewerbeanlagrn von der über die Dampfkessel zu trennen, die Zahl der Fabrik inspektoren zu vermehren and bet künftiger Anstellung von Assistenten der Inspektoren auf Personen au- dem Arbeiterstande Rücksicht zu nehme» und schließ lich im nächsten Etat eine Summe für weibliche Fabrikinspektoren einzustelle». Diese Anträge be fürwortete Abg. Horn-Löbtau. Hr. OberregierungS- rat Morgenstern bezeichnete die Trennung der Auf sicht über Sewerbeaulagen und Dampfkessel nicht al dringlich, da durch eine in Sachse» stet« fortgesetzte Vermehrung der Fabrikinspektoren für gehörige Aus führung der Aussicht nach beide» Richtungen hin ge sorgt sei. Der Anstellung von Assistenten auS Ar beiterkreisen stehe prinzipiell kein Bedenken entgegen. Wie die Regierung über die Anstellung weiblicher Fabrikinspektoren denke, habe sie kürzlich gelegentlich einer Petition der Frauenvereine in der Petitions deputation ausgesprochen. Abg. Dr. Mehnert stellte darauf namens der Finanzdeputattou -4 den Antrag, die ersten beiden Punkte de- AutragS Pinkau der König!. StaatSregirrung zur Kenntnisnahme zu über weisen, zum letzten Punkt diese- Antrag» aber die Beratung der Petition der Frauenoereine, die näch stens bevorstehe, abzuwarten. Abg. Fraßdorf brachte eine» Antrag auf Ausdehnung der Gewerbeinspektion auf da» Baugewerbe ein. Nachdem zu beiden An trägen der Abg. Niethammer, zum Antrag Fräßdorf die Abgg. Kästner und Stolle (Gesau) gesprochen hatten, wurde der Antrag Fräßdorf der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen und der zu den An trägen Pinkau gestellte Deputationsantrag ange nommen. Die Debatte dauert zu Kap. 49 fort. — Dresden, 7. März. Im Affenhause deS Zoologischen Garten- bot sich dem Wärter kürzlich eine recht eigenartige Ueberraschung, denn al- er i« Morgengrauen den einen stark mit Vierhändern be setzten großen Käfig betrat, fand er die sämtlichen immerdar bewegliche» Insassen in größter Aufregung, sei» Eintritt wurde mit heftigem Gekreisch und Ge zeter begrüßt, und eins der größeren Männchen warf sich ihm kühn entgegen und biß ihn in da- Bein. Al» er verwundert die tolle Sippschaft musterte, fand er, daß in der Nacht ein RhesuS-A-ffchen geboren wor den war, und daß die ganze Affenherde, obwohl verschiedenen Arten angehörig, doch gemeinsam an diesem freudigen Familien-Ereigni» lebhaftesten An teil »ahm und sich für verpflichtet hielt, den kleinen Weltbürger gegen den Wärter zu verteidigen. Bald wurde jedoch die tolle Affenliebe dem zarten Spröß- liog selbst gefahrdrohend, denn jeder der Verwandten und Nichtverwandten wollte ihn al- lebendige Puppe pflegen, und so sah man sich denn genötigt, trotz de» wilden Proteste» der Zärtlichen, Mutte, und Kind von ihnen zu trennen. — Zwickau. Siner der ersten Großindustriel len unserer Gegend, Herr Kommerzienrat Dietel in Wilkau, ist im Alter von 50 Jahren verschieden. Der Verstorbene war in Gemeinschaft mit seinem Bruder «in Wohlthäter seiner Arbeiterschaft, wie der ganzen Gemeinde, und sei» WohlthätigkeitSsinn äußerte