Volltext Seite (XML)
WMMckMAgM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HtsM'-WM für Kchdsrf, Mch Imvdsrf, Mors, ZI Wit», Ktimchrart, Amm» mt M» Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — AtthkgUUg» -- Nr. 51. s^s*-N««schl.» Sonntag, den 1. März -'M??»?""" 1896. «-t «MMil^m .«Wttpxtt 1 »«I » Psowl». - »>»vW SW««« ro HtM»«« «hm« «ß« d« «rpedki« in Sch^-stLi, Mar« 17S, all« Kay^. Postaoft««»,->§»««,. sm»k di« Lsträ^r — Jas.rat. »«rd«» di« Xer,stp«Nn, od« d«« «am» mit 10 Pfennigen berechnet. — «»ahm» 0« Inferat« «-Sch bi« fpStch», mmaittag 10 Uhr. vekiumwmchmi-. Da- mit Genehmigung des Königlichen Ministerium« de« Kultus und öffentlichen Unterrichts von den hiesigen städtischen Kollegien aufgestellte Regu lativ über die in der Stadt Lichtenstein bei Besitzveränderungen zur Schulkaffe abzuentrichtenden Beitrage wird nachstehend veröffentlicht. Lichtenstein, am 27. Februar 1896. Der Stadtrett. Lange. Bw. Regulativ über die in der Stadt Lichtenstein bei BesiHveränderunzen zur Schulkasse abzuentrichtenden Beiträge. 8 1- Bei dem Erwerbe von innerhalb des Stadtgemeindebezirk« Lichtenstein ge- legenen Grundstücken jeglicher Art, ingletchen bei dem Erwerbe von Berechtigungen, welche nach den Vorschriften des bürgerlichen Rechts den Grundstücken gleich gestellt find, ist ohne Unterschied deS ErwerbStitelS von je 300 M. deS jewei ligen Zeitwerts 1 M. —. zur Schulkasse al« BesttzveränderungSabgabe von demjenigen abzuentrichten, dessen Erwerb auf de« betrtffeuden Folium de« Grund- und Hypotheubuch« verlautbart wird. 8 2. Die Bestimmung deS jeweiligen Zeitwerts der Grundstücke erfolgt durch den Stadtrat. Wird innerhalb 14 Tagen, von Mitteilung der Höhe des AbgabenLetrag« an den Abgabenpflichtigen an gerechnet, feiten de« Letzteren gegen die Höhe der Schätzungssumme Widerspruch erhoben, so bestellt der Stadtrat, falls er den Widerspruch für begründet nicht erachten kann, einen Sachverständigen und läßt durch denselben eine Neueinschätzung vornehmen. Daraus ist seilen der Bezirks« schul-Jnspektion die Entscheidung zu treffen. Gegen dieselbe steht dem Abgaben pflichtigen der Rekurs zu. Auf einen solchen Rekurs enscheidet da« Königliche Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unterrichts. Als Sachverständiger darf nicht gewählt werden, wer im Dienste der Stadtgemeinde Lichtenstein an- gestellt ist. Die Kosten der Sachverständigen-Vefragung sind von dem Abgaben pflichtigen zu tragen, ausgenommen, wenn derselbe durch seinen Widerspruch eine Herabsetzung der Schätzungssumme erreicht hat. Ist bei Berechnung der Ab gabe rin höherer Wert nicht angenommen worden, al» derjenige, welcher in der der Erwerbung zu Grunde liegenden Urkunde festgesetzt ist, so steht dem Ab gabenpflichtigen wegen der Höhe der Schätzungssumme ein Widerspruchsrecht überhaupt nicht zu. 8 3- BesttzveränderungSabgaben find nicht zu entrichten bei Zwangsenteignungen, sowie in den Fällen, wo in einer unverändert weitrrbestehendrn Firma, die al» Grundstückseigentümerin i« Grund- und Hypothekenbuche eingetragen ist, ein Mitinhaber der Firma auSschetdet oder ein neuer Mitinhaber eintritt. Befreit sind endlich von der Abgabe die Stadtgemeinde, wie auch die Kirchen- und Schulgemeinde. 8 4. Vereinbarungen, vermöge deren die Verpflichtung de« Erwerber» zur Ent richtung auf Andere übertragen werden soll, sind für die Stadt Lichtenstein nicht verbindlich. 8 5. Die Abgabenpflicht tritt mit dem Einträge de« Erwerber» als Eigentümer» im Grund- und Hypothekenbuche ein, vorbehältlich der Bestimmung iu § 5 Ab satz 2 de» Kostengesetze- vom 6. November 1890. 8 6. Die Bestimmungen des gegenwärtigen Regulativs treten sofort mit der Veröffentlichung im Amtsblatte deS Stadtrat« in Kraft. Lichtenstein, am 13. November 1895. Der Stadtrat. (I-. 8.) Lange, Bürgermeister. Die Stadtverordnete«. (I-. 8.)I. Hedrich, Bors. Dienstag, den 3. März 1886, nachmittag- 3 Uhr soll im Wi»ter'sche» Gasthaxfe zu Röblitz eine Sfädelige Strick maschine versteigert werden. Lichtenstein, den 29. Februar 1896. Der Gerichtsvollzieher beim -afigen Königlichen Amtsgericht. rage-geschichte. *— Lichtenstein, 29. F-br. Mit der Be obachtung der gestrigen Mondfinsternis war's nichts! Bor lauter Finsternis war derselbe überhaupt nicht sichtbar, sodaß di« Deifinsteruog sich unter Ausschluß der Oeffentlichkeit vollzog. — Eine Deputati o n von a n g e s eh enr n Großindustriellen auS ganz Sachsen beab sichtigt, gutem Vernehmen nach, um eine Audienz beim König Albert nachzusuchen, um den selben persönlich auf die Gefahren aufmerksam zu machen, welche der friedlich sozialen Fortentwickelung Sachsens drohen, fall« die WahlrechtSände- rang endgiltig vollzogen werden sollte. — Wohl beachteuSwert für Diejenigen, die eS angeht, ist eine Stelle auS dem „Sächsischen Kirchen- und Schulblatte" vom 20. Februar d. I. Sie lautet: Gegen ungezogene Fortbtldungsschüler geht man seitens der Gerichte mit Nachdruck vor. Ein ent lassener FortbilduogSschüler suchte sich an seine« früheren Lehrer dadurch zu reibe», daß er einige Fortbildungsschüler, die diesen grüß'e», verhöhnte und dabei beleidigende Ausdrücke auSstieß. Zwei andere konnten voll und ganz den Thatbestand be zeuge», so daß der Lehrer Strafantrag stellte. Da» Schöffengericht zu Pirna verurteilte darauf den Fort» btldungSschüler zu sechs Woche» Gefängnis, einen dabei gewesenen Fortbildungsschüler aber, der den Lehrer nicht gegrüßt, zu 20 M. eventuell zu 4 Tagen Gefängnis. Da» Nichtgrüßen deS Lehrer» sah der Gerichtshof mit Recht als Beleidigung au. — Geschäfte, welche die Notlage der Zeit in der That nicht zu kennen scheinen, sind die groß städtischen Warengeschäfte und Ramsch-Bazare, die sich tm«er weiter und weiter ausdehnen, und da» mittlere und kleine Geschäft dermaßen einschaüren, daß «s sich kaum noch zu rühren vermag. Die Waren geschäfte aber gedeihen weiter — dank dem ununter brochenen Zulauf deS Publikum«. Da» bekannteste dieser Geschäfte, da» von A. Wertheim in Berlin, hat erst seit wenigen Jahren ein eigene-, umfang reiche- Warenhaus in der Leipzigerstraße, also tu der teuersten Stadtgegend, eröffnet. Schon heute genügt eS nicht mehr, die Firma hat weitere Grund stücke im Betrage von 4*/, Millionen Mark in der selben Straße, gegenüber dem alten ReichStagSgebäude, erworben, um sie mit einem neuen mächtigen Ge- schästShause zu bebauen. Wenn daS so weiter geht, dann erleben wir nicht den Schluß deS Jahrhunderts, und iu den Großstädten ist aller Mittel-Geschäft, wenigsten» in der Umgebung dieser Riesengeschäfte, fertig. Bon einer wirksamen Sufrechthaltung der Konkurrenz kann heute schon keine Rede mehr sein. — Dresden, 28. Februar. Im ForsthauS Reichstein bei Königstein wurde in vergangener Nacht eine Kassette mit 40,000 Mark Wertpapieren und einige» hundert Mark Bargeld, sowie Silberzeug gestohlen. — Dresden, 28. Febr. Die Zweite Kammer ließ in ihrer heutigen Sitzung, an der Ihre Exzel- lenzen die Herren StaatSminister Dr. Schurig, v. Metzsch und Dr. v. Seydewitz, sowie die Herren Geh. Räte Meusel, Bobet und Dr. Diller, geh Re- gierungSräte Merz und v. Schlieben, geh. Finanz- räte Dr. Ritterstädt und v. Kirchbach teilnahmen, die Beschwerden de» Dr. Braun in Beucha wegen Rechtsverweigerung und des Gutsbesitzer» Doberenz in Wenigossa wegen Verpflichtung zu baulichen Her stellungen, schließlich die Petition deS Gutsbesitzer- Mittag in Gaschötz um Ausdehnung deS Wegedau- gesetze» ohne D-batte auf sich beruhen. — Nächste Sitzung Montag. — Plauen i. Bgtl., 28. Febr. Der „Vogt- ländische Anzeiger' meldet: Heute früh halb 4 und halb 6 Uhr wurden im oberen Bogtlande Erdstöße von ziemlicher Heftigkeit wahrgenommen. Die Rich tung der wellenförmigen Bewegung ging von Südost nach Nordwest. — Schönheide, 27. Febr. Eine größere Anzahl Mitglieder deS hiesigen ErzzedirgSoereinS hatte mit Damen (zusammen 30 Personen) kürzlich eine Winterpartie nach dem Kuhberge unternommen. - Der Schnee lag stellenweise 1*/» m hoch, doch wurde! durch die festgefrorene Decke der Ausstieg erleichtert. Die Aussicht war von dem Turme au» sehr schön, 'x die Partie daher völlig lohnend. — An verschiedenen Orten deS obere» Erzge birges herrschte am Donnerstag großer Jubel über d,e von der zweiten Ständekammer bewilligten 4,216,000 Mark zum Bau einer Bahn von Zwönitz über Grünhain-Elterlein nach Scheibenberg. Al der Telegraph gegen Mittag aus Dresden die frohe Botschaft überbrachte, legte mau iu den von der Bahn berührten Ortschaften den Häusern allenthalben Flaggenschmuck an. In Elterlein signalisierte «an da» für diese Stadt bedeutungsvolle Ereignis da durch, daß man die Fabrikpfeifen eriönen ließ, außer- dew spielte ein Musikchor, da- sich mangels eineS anderen TranSportm-tiels auf einem mit 8 Pferden bespannten Schneeflug niedergelassen hatte und so durch die Straßen der Stadt fuhr. Am Abend fände» zur Feier de» Tage» gesellige Zusammen künfte statt. 8 Berlin, 28. Febr. Der Kaiser hat au seinem gestrigen Hochzeitstage seiner Gemahlin ein in Oel gemaltes Portrait der Prinzessin - Tochter Viktoria Louise zum Geschenk gemacht. — Tine Kom mission von Baren sandte an Kaiser Wilhelm folgen de» in holländischer Sprache abgefaßtes Glückwunsch- Telegramm zum Geburtstag: „Wir wünschen Eurer Majestät OotteS reichsten Segen. Möge Gott Sie lange erhalten zum Heile Deutschland»! Mögen die Freundschaftsbande zwischen Deutschland und der südafrikanischen Republik nie zerrissen, sondern fester werden!" 8 Berlin. Tine raffinierte Sch oindlerin, die durch Annonce» ihre Opfer sucht, ist dieser Tage der Kriminalpolizei übergeben worden. Sie suchte durch Inserat 3000 Mark gegen große Sicherheit, und diesem Geldgeschäft trat ein am Alexanderplatz wohnende- Fräulein F. auf schriftlichem Wege näher. Die Dame wurde nun mittelst Postkarte gebeten, sichs