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Nr. 132, 1896 «M «schMt tt,li i icher ie bei ten er, best- IsLaft I, tev oie >er ior le, ne )ir !MU,- er echte ler !!amct Unterzeichnete Behörde sucht für ein blindes Frauenzimmer ein Unterkommen in einer guten Familie, aber nur hier. Ferner für zwei Knabe» im Alter von 9 und 12 Jahren geeignete Zieheltern. Aristokratie deS Doppelreiche» in den Mauern von Budapest vereinigt. *— Mülsen, 6. Juni. Für die große Böß- necksche Fabrik, die sich ihrer Vollendung nähert, sind u. a. 60 Doppellowly teils mächtige englische, teils deutsche Eisenträger baulich verwendet worden. — Seit vorigen Sonntag wird in Herm Sy dors der 3^/, Jahr alte Knabe Schubert vermißt. Die Eltern ängstigen sich natürlich über den Ver bleib und wird befürchtet, daß daS Sind ertrunken ist. — GerSdorf, 8. Juni. Kaum haben wir von der Verunglückung eines Kinde» berichtet und schon wieder ist hier ein Kind getötet und drei schwer verletzt worden. Dem Ersteren wurde auf seltsame Weise seinem jungen Leben ein Ziel gesetzt. Einem Vater, welcher auf dem Sägebock Holz sägte, fiel dieser um und derartig gegen die Brust des in der Nähe spielenden Kindes, daß e» sofort tot war. — In einer anderen Familie sollte der 10jährige Sohn Feuer tm Ofen anmachen. Er nahm, wie e» leider in vielen Familien trotz aller Unglücksfälle noch immer geschieht, die unglückselige Petroleumkanne zu Hilse, diese explodierte, die Flamme erfaßte den Knaben und noch 2 jüngere Geschwister. Alle drei Kinder der bedauernswerten Eltern sollen so schwer verletzt sein, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. — Glauchau, 8. Juni. In dem Konkurs verfahren über das Vermögen der Spar- und Kre ditbank, e. G. m. u. H., zu Glauchau war zur Er klärung der Genosten über die Nachschuß-Berechnuug Termin auf heute vormittag 10 Uhr im Theaterlokal zu Glauchau anberaumt. In dieser Versammlung wurde seitens de» Herrn Konkursverwalters Juftiz- rat Zückler festgestellt, daß der Gesamtbetrag deS ganzen KonkurSmassen-BestandeS 1,439,300 M. 85 Pf. (davon 773,056,91 Mark Massenbestand uvd 666,243,94 M. Nachschüffe der Genossen), di« Gläu» bigerforderung aber 1,364,250,69 M. betragen, so daß also ein Ueberschuß von 75,050,16 M. verbleibt. Die völlige Befriedigung der Gläubiger soll sofort er folgen. isndgüittger Termin darüber, ob die Nach- schuß-Berechnung zu genehmigen ist oder nicht, ist auf den 15. Juut, 11 Uhr vormittag- im Kgl. Amtsgericht hierselbst angefetzt. — Lehre, Döge in Marienthal b. Zwickau hat eine Aufsehen erregende Erfindung auf dem Ge biete der Lehrmittel gemacht. CS ist dies ein Kar ten- und Bilderstäuder, welcher das lästige Auf und Zusammenrollen der Karten jeder Größe auf mecha nischem Wege mit Hilfe einer Kurbel ermöglicht und dabei auch die Schonung der Landkarten usw. mit sich bringt. — Der Mord im Rabensteiner Walde, den ein sich dem Landrate von Altenburg stellender Mann verübt habe» wollt , ist »ach den behördlichen Erörterungen glücklicherweise nur ei» Phavtafiegedilde des an Delirium tremens leidenden Menschen. — Leip zig, 6. Javi. (Sächsisch-Thüringische Industrie« und Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig 1897). Die gärtnerische» Anlagen der Leipziger Ausstellung 1897 habe» den großen Vorzug, daß sie nicht wie t» Berlin abseits, sondern im schönsten Teike de- weiten Platze» untergebracht werde». Sie befinden sich im Anschluß an die Anlagen der Stadt und den sehr gut gepflegten Johannapark beim Hauptetngange des Ausstellung-Platzes, dessen schönste Zierde sie bilden werden, zumal sie i« Zusammenhänge bleiben und iuBerbindung mit der schönen landschaftlichen Um gebung gewissermaßen al» Folie des Unternehmen» dienen. Zu beiden Seit«» de» laage» ovalförmigm AuSstellungSgebieteS werden die Gattenanlagen durch geführt, in der Ritte durchschnitten von der breite» König Albert-Ällee, zu deren Anpflanzung 22-24- Feruspre» -Anschlnst Mr. 7. relt-raenM-Mdresser La-edtat«. Anmeldungen sind bei Unterzeichnetem anzubringen. Lichtenstein, den 8. Juni 1896. Die Armenbehörde. Beyerlein- werde auch die Genehmigung deS Plenum» deS Reich», tageS finden. Der Richtersche Antrag betr. gesetz liche Festlegung der zweijährigen Dienstzeit wurde von der Kommission gegen nur 6 Stimmen der äu ßersten Linken abgelehnt. Nach den Erklärungen deS Reichskanzlers, sowie nach den wiederholten Dar- legllvgen de» KriegSministerS in dieser Sache kann man sich auch getrost de, Sorge entschlage», daß die Regierung in absehbarer Zeit zur dreijährigen mili tärischen Dienstzeit zurückgreifev sollte. Daß aber wohl Ereignisse eintreten könnten, die, wenn viel leicht auch nur vorübergehende, die 3jährige Dienst zeit als unerläßlich erscheinen lassen könnten, liegt auf der Hand, und aus diesen Erwägungen heraus ist es ein unthunlicheS Verlangen, die Regierung für alle Zeit auf die zweijährige Dienstzeit festnageln zu wollen. Von hohem Interesse find auch die Arat« tionSberatungen, die ganz »euerdiug» von der kon servative» Partei, sowie vom Centrum bezüglich der Bestimmungen de» Bürgerlichen Gesetzbuches über die Schließung der Ehe abgehalten worden sind. Beide Parteien find in der Forderung auf Abschaffung der Civilehe, wenigstens der obligatorischen Eisilehe, einig und e» scheint, als ob die genannten beiden Parteien tm Falle einer Ablehnung ihrer Forderung da» ganze Bürgerliche Gesetzbuch scheitern zu lassen gewillt wären. Die Regierung möchte eiu derartiges Schicksal des Gesetzentwurfes, dessen baldige Annahme sie mit dem Kaiser an der Spitze, auf das dringendste wünscht, um jeden Preis abweuden. Da» ist natürlich, und aus diesem Bestreben hat man die Mitteilung von einem bevorstehenden Kompromiß zwischen Cen trum und Regierung hergeleitet, nach dem die Re gierung die klerikale Forderung in Sachen der Ehe gesetzgebung annimmt und damit das Zustandekom men des Bürgerlichen Gesetzbuches sichert; das Cen trum dagegen eine ablehnende Haltung gegen die Projekte eines Reichs veretnSgesetzeS, daS den ver bündeten Regierungen ungelegen kommt, einzuuehmen verspricht. Widersprochen ist dieser Mitteilung bis her von keiner Seite, man dürfte daher zu der An nahme berechtigt sein, daß diesbezügliche Unterhand lungen in der That schweben. Der Kaiser, der Patenstelle bei dem jungen Grafen Otto von Bis marck, dem Enkel des Altreichskanzlers, zugesagt hat, weilt zur Zeit in Potsdam; seine Jacht „Meteor hat bei den Wettfahrteu in CoweS (England) den 1. Preis davongetraqen; der Kaiser freut sich über die sen Sieg seiner Jacht umsomehr, als dieselbe in einer Reihe früherer Jahre trotz ihrer Bravour nicht im Stande gewesen ist, als erste durch da- Ziel zu laufen. Im AnSlande steht die Frage des kreten- stschen Aufstandes noch immer i« Vordergründe deS Interesses. Die Großmächte drücke» den Daumeu sehr fest auf die leidenschaftlichen Ausbrüche der sich befehdenden Parteien und dulde» weder, daß die türkischen Truppen ihre Ueberlegenheit benutze» und Christenniedermetzelungen veranstalten, noch daß die Griechen sich Ausschreitungen zu Schulde» kommen lasse». Besonder» aber verhindern die Großmächte ein eigenmächtiges Eingreifen feiten» der Pforte oder Griechenlands in die schwebenden Fragen. Daß «» trotzdem auf de, Insel deS Aufruhr» »icht ohne blutige Köpfe abgeht, kann bei denen nicht Wunder nehmen, die die kreteosischen Verhältnisse kennen. I» Moskau setzt man die strenge amtliche Unter suchung nach dem Urheber deS Chodynrkyfeld.Un glücke» fort. Ja England zerbricht man sich den Kopf, wie «an sich nach der vollstäudige» Begva. djgung sämtliche, Flibusfier durch Präsident Klüger in Zukunft an Transvaal werde reiben können, iu Ungarn hatten di« -Feste anläßlich der tausendjährigen Bestehen» de» Magyarenreiche» de» Hof und die 4«. Jahrgang. Mittwoch, den 10. Juni ie un- eschie- :rS, r, > und El«, ruog, etzten Lin- Herz- > dem !S K. e er- >end; hrten önen Tra- reiche irrer Zarte )rten -Te ichen ende Id. au». Lag-»g-fch1chr«. *— Licht« nstein. In der gegenwärtigen Wonne« vollen Frühlingszeit, da Gärten, Wiesen und Wälder sich uns zur Freude mit Blumen und Blüten ausge« schmückt haben, muß der sinnige Naturfreund oft mit Unwillen bemerken, wie ganze Bündel von Blumell von Kinderhand abgepflückt und nach kurzem Beschauen achtlos weggeworfen und in den Staub der Straßen getreten werden. Wir möchten nicht so sehr den Kindern zürnen, ob dieser gedankenlosen Zerstörungs arbeit, denn Kinder, zumal kleine, können sich erst dann recht über eiu Ding freuen, wen» sie e« »icht bloß sehen, schmecken oder berieche», sondern wenn sie es vor allen Dinge» mit de» Händen fassen, be. greifen und sich so nach ihrer Art einen Begriff von dem Dinge machen können. Daß sie die Blume, ou der sie sich eben noch ergötzte», bald wieder weg werfen, liegt zumeist in dem schnell wechselnden I». teresse der SindeSseele, in der ein Bild da» andere drängt. Aber die Mütter und Wärterinneu der Kinder möchten wir im wohlverstandenen Interesse ihrer Pflegebefohlenen Kinder mit dem Dichterworte RückeriS wahnen: -Du darfst, so viel dir nur beliebt, von Blumen pflücken, Um dich und wen und was du willst zu schmücken. Dazu find Blumen ja, von dir gepflückt zu sein, Sie laden selber dich dazu mit Nicken ein; Nur eines unterlaß ich nicht, dir einzuschärfen, Daß du nicht pflücken sollst, nur um cs wegzuwerfen; Bedenk, der schöne Strauß des Frühlings blüht für dich, Doch, wenn du ihn nicht brauchst, so laß ihn blühn für sich." — Infolge de« Umstandes, daß durch da» Pflücke» von Kornblumen und anderen Pflanzen den Grundstücken vielfach Schaden verursacht wird, wird auf die Bestimmung des Reichsstrafgesetzbuches hinge wiesen, nach welcher das unbefugte Betreten der Wiese» und bestellte» Aecker mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft werden kavn. Namentlich Eltern und Lehrer werden ersucht, ihre Pflegebefohlenen von der Verübung de» vorgedachte» Unfugs abzuhalten. — Vorsicht am Telephon-Apparat bei Gewitter. Trotzdem bekannt ist, daß bei einem Gewitter die Telephonbeamten die Leitung abstelle», werden doch häufig urmütze Versuche gemacht, Anschluß behuf» Führung ein-« Gesprächs zu erlangen. Es find schon verschiedentlich Fälle vorgekowme», daß Per sonen, welche sich bet elektrischen Entladungen am Apparat zu schaffen machteu, die Wirkung eine» Ge witter» in nicht gerade angenehmer Weise an ihrem Körper erfahren mußten. Also Vorsicht! — Ja der neuesten Nummer der „Turnzeitung" dankt Dr. Ferd. Goetz allen Turngenoffe«, die ihm seinen 70. Geburtstag zum „herrlichsten Gedenktag seines LebenL" gemacht habe». „Ich habe »ft" — schließt Dr. Goetz seine Dankerworte — „im langen Leben im Kampfe gestanden für da«, waS ich für unsere deutsche Turnsache für wichtig und notwendig hielt — au» all' den Grüße» de, Freundschaft, Liebe, und Treue, die mrr in diesen Tagen zugegangen sind, geht aber für wich da» herrliche Bewnßtseio hervor, daß die Bahnen, die ich gewandelt bin und auf denen ich da» Glück halt«, die Turnerschast mit zu führen, nicht die falschen gewesen silld — ich brasche — dies Bewußtsrin dank ich Eurer Liebe, Turngrnossen, am 4lbe»d «eines Lebens »icht auf verfehlte Arbeit, »icht lirf et» verlorenes Leben zurückzuschauen! Und so laug die Kraft e» erlaubt, will ich der Eure bleibe»!" — Wie e» in der Welt steht. DaS Haupt-Er- ceigniS der jüngste» Tage ist die Annahme der Re« gierungSvorlag« betr. die Umsormieruug der vierten Batailloue d»rch di«Badgetkommissto». Die Annahme erfolgt« in der Kommisfion mit so großer Majorität, daß «S keinem Zweifel unterliegt, der Gesetzentwurf Wochen- und Nachrichtsblatt Mleich HWfk-ZMM för Löhndorf, Mlitz, Kmvdorf, Kirdorf, Zl Lzidiw, Lmmisrort, Norma Md Ws» Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. nz er Rümpf- e bet Herrn Mge Be ¬ rnhardt »rlL ück als 1. »t. Oeser. ktl cht »erlüg.