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MMUMckMMM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich UM-KM flr Ihiidors, Mdkh, Amvdsrf, ZL-dorf, Zl. Wien, Knmchrott, Amma M Ma. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — - — — -»- 48. Jahrgang. Rr. 109. Dienstag, den 12. Mai Lelegramm-Udrefser Lagedlalt. 1896. Liese« MM «schM» tätlich t«ß« e«w- «d SestW») «b«»» str da» f«m»d« ra^ «ert-tzährüch« 1 ««t» Ps-MÜM. - «chAW»«» »apiemmch« Mk NkpeditiM in SchMchZ^M«« 17». «s« Mcherl. Vastwchwrw». PostSM-Ü/i-Mdw »Wich« na,«»«. — J«i«rat M« dar» »«M «it 10 Pftmeig« »«chM. — «Matz» d« ga«raw «»«ich di« fpätOnw »MM««, 1<l Uhr. Lage-geschichte. *— Lichtenstein. Im ganzen deutschen Vaterland« ist die Wiederkehr de» Friedensschlüsse« festlich begangen worden. Ueberall waren die alten Kriege, zu gemütlichem Festmahle vereint. Ganz besonder» glanzvoll verlief die Feier in de, alten deutschen Kaiserstadt Frankfurt infolge der Anwesen heit de» Kaiserpaare». — Die neuen QuIttungSkartr» der Alters- und Invaliditäts-Versicherung sind mit 56 Feldern gegen 52 auf den bisherigen Karten zum Einklrbeu de, Marken versehen. Im Publikum scheint eS noch nicht allgemein bekannt zu sei«, daß die Karten erst zum Umtausch eingereicht zu werden brauchen, wenn alle 56 Felder mit Marken beklebt sind. Jene Mar ken, die für Wochen eingeklebt sind, die über die 52 Jahreswochen hinausgehen, gehen dem Inhaber der Karte nicht verloren, sie werde« demselben vielmehr gutgeschrieben. Die Neaeinteilung auf den Quittungs- karten hat lediglich den Zweck, den alljährlich wieder- kehrenden großen Andrang beim Kartenumtausch ab zuschwächen. Eine Benachteiligung deS Versicherungs- Pflichtigen Publikum» tritt also nicht ein. — Bei den Arbeiten in Feld und Wiese kommt eS häufig vor, daß Mäuse und dergleichen Tiere ge tötet werden; man soll in solchen Fällen tote Tiere nicht offen liegen lasse», so daß Fliegen daran kom men können, sondern die Kadaver i« eine kleine Grube legen and mit Erde bedecken. Hat eine Fliege an einem solche« AaS gefressen und sticht hiernach einen Mensche«, so tritt fast regelmäßig eine Blut vergiftung ein. *— St. Egidien, 11. Mai. Im festlich geschmückten Saale des Gasthofes »Drei Schwanen" feierte gestern der hiesige Kgl. S. Militärverem da- 25jährige Fahnenjubiläum verbunden mit 25jährigem Friedensseste, bestehend in Kommers und Ball. Hierzu eingeladen waren sämtliche Vereine hiesigen Orte-, ferner Gemeinde-, Kirchen- und Schulvertretung. Sämtliche Korporationen und Vereine wurden einzeln tm Festlokale empfangen und unter den Klängen der Musik etngeführt. Nach diesem brachte der Vor steher obengenannten Vereins, Herr A. Kramer, eine ' egeisterte Ansprache an seine Festgenosseu, zu« Schluß mit eine« dreifachen Hoch auf den Protektor und Landetvater, den allverehrten König Albert endend, in welche- alle Anwesenden lebhaft einstimmten. Hier auf wurde vom Gesangverein „Brüder reicht die Hand zum Bunde" gesungen, selbiges Lied ward seiner guten Schulung entsprechend mit großem Beifall ausge nommen. Sodan« hielt Herr Pastor Hertel vou hier eine sehr sinnreiche Festrede, welche großen Bei fall fand. Ferner fungierte al» guter Redner noch Her, Kirchs chullehrer Schädel, and erntete derselbe ebenfalls Belobigung. Als Vertreter Sr. Maj. de« König« Albert überreichte der Beztrksschriftführer, Herr Oberlehrer Meley aus Glauchau, ein Fahnev- geschenk, bestehend in einem silbernen Nagel mit de« goldenen Buchstaben U., ferner ein weitere» Ge schenk, worauf die Festoersammlung umgehend, al» Zeichen de» Dankes ein Telegramm an Se. Majestät absandte. Nach verschiedenen Gesängen und Musik stücken, welche vom Militär-Gesangverein und der Keller'schen Kapelle auSgeführt wurden und al» gut z« bezeichnen find, wurden «och zwei Masseugesäuge: „Dem König segne Gott", feraer „Deutschlaad, Deutschland über Alle»" abgesungen und von jede« einzelnen Verein ein Fahuennagel überreicht. Hierauf schloß sich «in Ball für sämtliche Gäste au, welcher gegen 12 Uhr sein Ende erreichte und in bester Ordnung verlief. — Bei der Großartigkeit und Wichtigkeit der sächsischen Ausstellung de» Handwerk» und Kunstge werbe» in Dre-den al» eine in dieser Form «och nie dagewesene ist e» von Wert, und gilt eS zugleich al» Zeichen hoher Abzeichnung, daß Se. Majestät der König, der Protektor der Ausstellung, st« selbst «öffne». Wohl haben zahlreiche AuSstellange» ähn licher Art da- Handwerk berücksichtigt, aber immer sind die Großindustrie und das Gewerbe die wichtig sten Faktoren gewesen, immer war das Handwerk da» Stiefkind, stets hat man ihm den kleinsten Rah men eingeräumt. Hier wird eS zum ersten Male einzig und allein auftreten und Bilder entrollen, die nachweisen werde», welche hohe Stufe e- einnimmt und welche Bedeutung e» besitzt. Da nun aber Se. Majestät bereit» am Abend deS 20. Juni nach Eng land reist, so ist beabsichtigt worden, die Ausstellung nicht erst, wie festgesetzt war, am 27., sondern bereits am 20. Juni vormittags zu eröffnen. Dem Aller höchsten Protektor ist somit die Möglichkeit gegeben, der Eröffnungsfeier beizuwohnen, die Ausstellung selbst zu eröffnen und gleich am ersten Tage wahr zunehmen, wie groß das sächsische Handwerk dasteht, dem der Monarch von je her wohlwollend zugethan war und dem er stet» seinen landeSväterlichen Schutz hat angedeihen lassen. Die Aussteller habe« bis auf verschwindend wenige erklärt, daß sie mit der Früher legung der AuSstellungSeröffnung einverstanden sind. An dem genannten Tage wird auch die „Alte Stadt" ihre Pforten öffnen. Alle Beteiligten werden eine Ehre dareinsetzen, daS sorgfältig vorbereitete Werk der HaudwerkSaa-stellung Sr. Majestät dem Könige möglichst vollendet vorzuführen. — Für die alte Postkutsche, welche den Verkehr in der „alten Stadt" aufrecht erhalten soll, sucht der Festausschuß einen Führer, wennmöglich einen alten gedienten Postillon. Derselbe muß Trompete blasen können und hat für die Instandhaltung von Pferd und Wagen zu sorgen. Offerten sind zu richten an den Vorsitzenden deS Festausschusses, ComeniuSstraße 25. — Dresden, 7. Mai. Testern nachmittag fand man eine 34 Jahre alte Witwe und ihr 5 Mo nate alte» Kind in ihrer Wohnung auf der gr. Plauenschen Straße entseelt vor. Sie hatte ihr Kind durch Erhängen getötet und sich selbst die Kehle durchschnitten. Ueberau» mißliche LermögenSverhält- nisse scheinen das Motiv dieser That gewesen zu sein. — Dresden, 9. Mai. DaS Kaiserpaar ist heute vormittag 11*/» Uhr in Strehlen eingetroffen. ES fand kein offizieller Empfang statt. Die Begrü ßung der Majestäten war die Herzlichste. Sofort begaben sie sich nach der Gartenbauausstellung, 15,000 Schulkinder bildeten auf dem Wege Spalier. Der Rundgang dauerte 1'/» St. DaS Kaiserpaar zeigte Interesse und sprach seine Anerkennung au», besonders da» Diorama Sybillenort machte Eindruck. Um 2,45 Uhr erfolgt die Rückfahrt nach Strehlen, um 6 Uhr Familientafel, um 8,20 Uhr die Abreise nach Frankfurt. Die Stadt prangt im Flaggen- schmuck. Die erbaute Ehrenpforte kostete 45,000 Mark. — Leipzig,8.Mai. (Sächsisch-Thüringische Ausstellung). Die Auhaltische StaatSregierung hat Herrn Geheimen Bergrat Lehmer in Dessau zum Regierungs-Kommissar bei derSächstsch-Thüringischru Ausstellung ernannt. An der Beschickung der Aus stellung wird sich nun auch die Seneraldirektion der Kgl. Sächs.StaatSeisenbahnen in hervorragender Weise beteilige». Sie wird auSstelle« je einen Speisewagen, Küchenwagen, Krankenwagen, eine schmalspurige Ma schine neuesten System-, einen schmalspurige« Per sonenwagen II. Klasse, ferner eine achträderige Com poundmaschine, da» alte Schieoenprostl vou 1837 und in interessantem Gegensätze dazu neu« Goliath- schienen, sowie Durchschnitt-zeichnungen von interes santen Lokomotiven, Pläne, Modelle rc. Die neuest. Nummer der Susstellungs-Zeitung bringt die Abbil dungen und Pläne der große« Maschinen- und In dustrie-Halle, deren Grenzen bereit» jenseits de» Flut-Kanal» abgesteckt wurden. Danach wird diese» Hauptgebäude eine« Raum von 40,000 gw bedecke». E» wird also «in Imposanter Bau werden, mit allen Vervollkommnungen, welche die neuer« Maschiuen- Technik gewährt. Die Kosten für den Rohbau sind mit 470,000 Mk. augesetzt. — Damit «ach ernstem Studium auch der Erholung und dem heiteren Ver gnügen Rechnung getragen sei. sind Schritte unter nommen worde», ein Variöts-Theater zu errichten, welche» wie alle übrigen Vergnügungsstätten, einen vornehmen Charakter tragen wird. Mit der Aktien- Gefellschast de» Krystall-PalasteS ist «in Abkommen getroffen worden, welche nach den Plänen desAuS- stellungS-Architekten H. Enger ein eigenes Theater aufführen läßt, da» 1250 Personen und, wenn Tische und Stühle geräumt sind, ca. 2200 Personen fassea kann. Der Bau wird ca. 45,000 Mk. kosten. Die artistische Leitung soll der artische Leiter deS Kry- stall-Palaste», S. Kohn, übernehme». — Herrn Max Kohl in Chemnitz ist«» unter Mitwirkung de» Herrn Photographen Rud. Pause gelangen, den ganzen Körper eines erwachsenen Menschen mit scharfen Knochenkonture« vom Hal» bis zu zwei Drittel de» Oberschenkels mittel« Rönt genstrahlen aufzunehme». Der Oberteil ist bei einer Bestrahlungszeit von 25 Minuten, der Unterteil mit sehr gut gelungenem Becken in 40 Minuten ausge nommen worden. Durch die erzielten Resultate ist die Möglichkeit, daS Röntgen'schr« Verfahren in großem Stile für die leidende Menschheit verwenden zu können, viel näher gerückt. — Glauchau, 9. Mai. Die 3. diesjährige Bezirksausschuß-Sitzung findet Sonnabend, den 16. Mai 1896, nachmittags 3 Uhr, im Verhandlungs saale der Königlichen Amtshauptmannschaft statt. — Au« Glauchau wird dem „Konfekt." ge schrieben: Obgleich in Glauchau immer noch Nach bestellungen für Sommer eingehen, dürfte doch i« Allgemeinen daS Sommergeschäft al« abgeschloffen zu betrachten sei». Im großen Ganze« blickt man sehr zufrieden auf die vergangene Saison zurück, da sie für alle Teile der hiesigen Industrie reichliche Beschäftigung brachte. Trotz der sehr verspäteten Lieferung ist man von sehr großen Returen verschont geblieben, was neben dem Überall sehr flotten Ge schäftsgänge der starke« Nachfrage, welcher sich Glau chauer Artikel zu erfreuen hatten, za verdanken ist. Zu Lager ist mau fast gar nicht gekommen und ist daS Wenige fast ganz zu guten Preisen wieder ver kauft. Kurz nach dem Osterfeste habe» die Reisen den ihre deutschen Touren angetreten and gute Re sultate erzielt; jedoch entsprechen dieselben nicht ganz den gehegten Erwartungen. Die Detailkundschaft, welche sehr unter der ungünstigen Witterung zu lei den gehabt hat, hielt sich sehr reserviert und klagte sehr über die infolge deS enorm teueren Rohmaterial« hohen Preise der Winterwaren. — Waldenburg, 9. Mai. In dem abge brannten Prosemiuargebäude hiersrlbst glimmt unter dem aufgehäuften Schutte und in den sehr starken Balke» de» Gebäudes daS Feuer auch heute »och immer fort. Zar Richtigstellung unsere- vorgestrigen Berichte» bemerke» wir, daß nur ein sehr geringer Vorrat an Torf, — höchstens 50 Ziegel, — und ein ebenso geringer Vorrat an Zimmerspänen vor handen gewesen ist. Die reichlichste Nahrung hatte da» Feuer in den bereits erwähnte» sehr starken Balkenlagern de» Dachstuhls und der Stockwerke, sowie i» einer reichlichen Anzahl von zurückgestellten Schul- und Lehrutensilten, die in den Dachkammern untergebracht wäre«, gefunden. Inzwischen find in folge der in daS Haus geworfenen Wasserwaffen noch mehrere Decken hereingrbrochen. Vergangene Nacht hatte da« Feuer, obwohl die hiesige freiwillige Feuerwehr bi- gegen 8 Uhr gestern abend gespritzt hatte, sich derart wieder au-gebrettet, daß um Mitter nacht abermal« die Spritze in Thätigkett trete» mußte. Errichtet wurde dar Gebäude im Jahre 1859 und im Oktober desselben Jahre» bezogen; in demselben war die Seminar- UebungSschule untergebracht, ferner befand sich darin der Zeichensaal, zwei Orgel- uad drei Klavierzimmer und im zweiten Stock di« Woh nung deS Herrn Seminaroberlehrer Nebel. — In Oberlungwitz wurde da» 4jährige Söhochen de« Nadelmacher« Schulz« in dem Engel- mann'sche» Mühlgraben ertranken aufgefunde».