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WWMtzMLM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWst-Ka;nztr fir LoDors, MW, Amviorf, Mors, ZI Win, Fmnch50tt, Kimm mt M» Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. ' " " — 4«. Jahrgang. Nr. 108. Sonntag, den 10. Mai 1896. ivttst« «UUt «lch»a »»»lich lmch« Smun »a Fchkq«) <»«ck« stn «» sttgend«» «iertetjthrüch« P«g«p«tt 1 » «omtt» - SesteS,»«« »D«« «Dir »« Ach^nstei», Markt 17», Bk «Bsttt. P»ß»,in^d» »N tkttüg« «ge«». — Inserat »d« d«» >«» mit 10 Pfsmign, kerrchaa. - «nn ih», d« JdstaUo ts«Sq btt spättstkn, —rmwa« 10 Uhr. Die v«derg»sse Wird für den Durchgang-Fahr Verkehr wegen vorzunehmender Reparatur- arbeiten am Röh,wasser Montag und Dienstag, den 11. und 12. Mai gesperrt sein Lichtenstein, 9. Mat 1896. Der Siadtrat. Götze. Steinanlieferungs-Verdingnnz. Die Anlieferung de» zur Fahrbahnunterhaltung der fiskalischen Straßen im Bartverwaltereibezirke Zwickau erforderlichen StetnmaterialS soll auf die Jahre 1897, 1898 und 1899 verdungen werde« und fordern Unterzeichnete zu Angeboten, welche einen oder mehrere Straßentrakte umfassen können, hier durch auf. Die Lieferungsbedingungen liege» bei den unterzeichneten Behörden, sowie bei den Herren AmtSftraßenmeistern Gnauck und Herrmann in Zwickau und Köhler in Leubnitz bei Werdau zur Einsicht au», auch wird von denselben Aus kunft Über Anfang und Ende der einzelnen Straßenstrecken erteilt werden. Angebote mit Angabe deS BezugSorteS und de- Preises für 1 Kubikmeter sind unter Beifügung von Materialproben bi« Mittwoch de« 2V. Mai dieses Jahres, vormittag- 10 Uhr, portofrei und verschlossen, sowie mit per Aufschrift „Steinaulieferung betreffend" versehen, bei der mitunterzetchneten Bauverwalterei, innere Plauensche Straße Nr. 31, Zimmer Nr. 5, einzureichen, woselbst zu der angegebenen Zeit die Er öffnung der Preisangebote in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber er folgen wird. Die Auswahl unter den letzteren und die Entschließung über die Annahme der Gebote bleibt Vorbehalten. Die bis Ende Juni dieses Jahres unbeantwortet gebliebenen Angebote sind als abgelehnt zu betrachten. Zwickau, am 30. April 1896. WMe Ltlißkl- ui KifftlHniisMi. Smilicht Smemiltmi. Döhnert. Thier. Tage-g-fchtchs«. *— Lichtenstein. Wer die Nummer 4462 nicht in seinem Besitz hat, ist unter den Spielern der Königlich Sächsischen Landeslotterie um eine Hoffnung ärmer, denn auf genannte Nummer siel gestern da« vielbegehrte große Los, 500,000 Mark. Eine angenehme lleberraschung bleibt die Kunde von einem derartigen Treffer für die Be- teiltgten immer. Die glücklichen Kollekteure sind die Herren S. Lind in Etsenach und Albert Mümler ia Gera. Bon den glücklichen Losinhabern ist z. Z. »och nichts bekannt. Auch der dritte Hauptgewinn, 200,000 Mark, wurde gezogen und fiel auf die Num mer 31,579 und zwar in die Kollektion von Ernst Huster in Leipzig. *— I» dem Rittergute Thurm ist die Maul« und Klauenseuche auSgebrochen. — Dresden, 7. Mai. Der 66jährige Rechts anwalt und Notar Richard Schanz, der eine bedeu tende Praxis hatte, ist nach mehrtägiger Hauptver- handlung von der Strafkammer zu anderthalb Jahren Gefängnis wegen Unterschlagung verurteilt worden. Boa der Anklage auf Untreue und Betrug wurde er freigesprochen. — Leipzig, 7. Mai. Gegenwärtig streiken hier etwa 500 Tischler, 200 Schmiede, 150 Klempner und 60 Schuhmacher. Im Lohnkampfe stehen außer dem noch die Stuckateure, die Dachdecker, die Bau- schlofler und die Glaser. Wege« Beschimpfung eine« weiter arbeitenden Gehilfen mußte gestern gegen einen streikenden Schmied polizeilich eingeschritten werden. — Bürgermeister Keil von Markranstädt ist vom Stadtverordnetenkollegium in Leipzig mit 42 von 54 Stimmen zum besoldeten Stattrat gewählt worden und tritt am 1. Juli sein neue- Amt an. Die Bürgerschaft von Markranstädt sieht Herrn Keil, der sich um da« Wohl deS OrteS große Verdienste erworben hat, nur ungern scheiden. -- Leipzig, 8. Mai. Die diesjährige Meiß ner Kouferenz wird am Dienstag, deu16., und Mitt woch, den 17. Juni, in Meißen stattfinden. DaS spezielle Programm ist bereit« festgestellt und ge sichert. ES wird seiner Zeit veröffentlicht werden. — Glauchau, 8. Mai. Bekanntlich wurde vor kurzem das Söhnchen deS Herrn Winter hier« selbst, welches unweit der König Slbertbrücke in die Mulde gestürzt war, durch einige Zwickauer Rad fahrer vom Tode de- Ertrinkens gerettet. Ueber den RettangSakt selbst ist nunmehr folgende« festge stellt worden: Die beiden Zwickauer Herren sprangen, nachdem sie von dem Unfall Kenntnis erhalten, so« fort links über da» Brückengeländer, kletterten an der eisernen Stütze hinunter uud sprangen artf einen un mittelbar an die Brückenzoll-Linnahme aLgrenzenden Rasenplatz. Hier trat eiuer der Radfahrer mit einem Bein io- Wasser, langte «tt eiuer Hand nach de« inzwischen ziemlich au- Ufer geschwemmten «naben und zog letzteren heran. Der andere Radfahrer stand auf dem User and war setvem Kollegen bei de« RettuugSwerk behilflich. Eine Lebensgefahr lag hierbei für die bttden Herr« »icht vor. — Waldenburg, 8. Mai. Gestern abend kurz nach 6 Uhr erscholl hier plötzlich der Schreck-nt- ruf „Feuer". Es brannte im hiesigen Seminar, und zwar im sogenannten Proseminargebäade. Dicke Rauchwolken quollen aus dem Dache hervor; der ganze Dachstuhl war bereit« zu einem einzigen Feuer herde geworden. Kurz darauf loderte auch die hell« Flamme empor. DaS Feuer hatte in dem unter dem Dache untergebrachten FeuerungSmatertale (Holz und Torf) reichliche Nahrung gefunden. Die Be wohner der oberen Stockwerks waren bei AuSbruch des FeuerS nicht zu Hause anwesend; dem wirksamen Eingreifen der Seminaristen und später den Feuer- Wehrmannschaften gelang «S aber, den größten Teil der Immobilien zu retten. Bald nach AuSbruch deS Feuer» erschienen die Freiwillige und die städtische Feuerwehr von Waldenburg, kurz darauf trafen von au-wärt« die Feuerwehren von Altstadtwaldenburg, Altwaldenburg, Schwaben, Dürrenuhlsdorf undFran- ken auf der Brandstelle ein. Einige Schwierigkeiten bereitete die Herbeischaffung des Wassers, welche- auS dem Kircheubassin, sowie den Hydranten am Kirchplatz, in der Obergasse und Teichgaffe genommen und vermittelst der Spritzen zum Brandobjekt ge pumpt werden mußte. Bon drei Seiten wurde nun mehr der Kampf gegen das verheerende Element aus genommen; nach mehreren Stunden heißer Arbeit gelang es, den Brand so wett zu dämpfen, daß die von auswärts erschienenen Spritzen und Mannschaften wieder abrücken konnten. Das Gebäude war in seinen beiden unteren Stockwerken gerettet; allein durch die erheblichen Waffermassen, die in daS Ge- bäude geworfen worden waren, dürfte es einen nicht unwesentlichen Schaden erlitten haben. Sowohl im unteren al» im ersten Oberstock befindet sich je eine Orgel, beide sind höchstwahrscheinlich durch daS ein gedrungene Waffe, beschädigt. Die Entstehung des Feuer» ist unbekannt, man vermutet, daß eine defekte Esse den Brand verursacht haben kann. Im selben Gebäude hatte bereit» einmal, am 24. Dezbr. 1879, ein Brand gewütet, dessen Bewältigung gleichfalls große Schwierigkeiten bereitete. — Ernstthal, 6. Mai. Am 10. Mat, dem Tage der sünfandzwanzigjährigen Wiederkehr deS Kriege- von 1870/71, soll die Enthüllung unseres König Albert- und Kriegerdenkmal» erfolgen. — Die ohnehin starke Familie deS Fabrikarbei ter» M. tu HartmannSgrün bei Treuen wurde am Montag mit einem Male durch drei kräftige Mädchen vermehrt. — I« OlberSdorf (Zittau) wurde ein in rin Restaurant eingekehrter Kutscher plötzlich von Unwohlsein befallen und wenige Minuten später verschied er. Liu Schlagfluß hatte seine« Leben ein schnelles Ziel gesetzt. — Bon der sächsisch-böhmischen Sreaze, 8. Mai. In der Nacht zum Mittwoch wurden bei Deutschieudorf jenseits der Grenze fünf Pascher bei ihrem gefährlichen Handwerk überrascht. Da sie auf Anrufen der Srevzwächter nicht standen, ß«h« dies« 8««. Hierbei winde dmch einen K»«rl- schuß iu die Seite einer der Schmuggler, ein gewisser Klapp auS Nickelsdorf, getötet; den anderen gelang e«, zu entkommen, «lapp ist früher — Gendarm gewesen. Z Ein Greizer Musterzeichner hrt eine neue Levrermaschine erfunden und als Patent angemeldet. Durch die Lösung dieses Problem-, woran schon lange und vergeblich von Fachleuten gearbeitet worden ist, gelangen die Musterzetthnereien zu bedeutenden Lohnersparnissen, da die neue Lcviermaschine völlig selbständig arbeiten und eine Bedienung durch Men schenhände ganz und gar überflüssig machen soll. 8 Gera, 5. Mai. Em großer Teil der hiesigen Maurer hat gestern abend um 6 Uhr die Arbeit ruhen lassen, um nur noch zehn Stunden täglich be schäftigt zu sein. Die Arbeitgeber haben sich dieser Maßnahme nicht gefügt, sondern die Aufnahme der Arbeit am heutigen Morgen verboten. ** Gmunden, 8. Mai. DaS Befinden deS Prinzen Georg Wilhelm von Cumberland hat sich derart verschlimmert, daß die Katastrophe nahe be vorsteht. ** Petersburg, 8. Mai. Der größte Teil deS Städtchens Kargow im Gouvernement Samara ist abgebrannt. Fünf in Abwesenheit der Eltern in die Wohnung emgeschloffeoe Kinder verbrannten. Man vermutet Brandstiftung. ** Wien, 8 Mai. Ja Belovar in Kroatien durchschnitt ein plötzlich wahnsinnig gewordener Ra- srurgehtlse dem dortigen Bürgermeister Quinz beim Rasieren die Gurgel. Qmvz ist tot. ** Belgrad, 8. Mai. Blättermelduugen zu folge wurde in BeleS in Makedonien ein Serbe von fünf Bulgaren ermordet, weil er die Errichtung serbischer Schulen förderte uud de« großen bul garischen Agitation entgegentrat. Die Leiche wurde noch geschändet. Die Mörder sind verhaftet. Kirchliche Nachrichten für «aNttberg. 0»w. »oxat«. Vorm. 9 Uhr PrediatgotteSditnst (Matth. 7, 7—11). — Nachm. ' ,2 Uhr MisstonSstNUde. Kirchliche Nachrichten für Hohndorf. Dom. ikoxato. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt von Diak. v. Kienbusch au» Lichtenstein. — NachmiitagS tei« Gottesdienst. Nachm. ' «s Uhr Jüngling-Verein. Versammlung im Pfarrhanse. L SW IN. r 6 Alle Nummern, hinter welchen kein Gewinn v«rzeichuet ist, find mit 26S Mark gezogen worden. (Ohne Gewähr der Richtigkeit. — Nachdruck verboten.) Ziehnng am 8. Mai 1896. sooaoo «k. auf Nr. 4462. »VOVO0 «k. auf Nr. 31579. S0«0 Mt. auf Nr. 40819 47261 60160 72375. 0113 (500) 814 947 928 373 977 274 (30ch 7S6 477 109 (1090) 914 368 (500) 648 1?« 983