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MMMcklMTqM Wochen- und NachüchtsAatt zugleich HWD-ZMztr flr Loftdorf, Ziüdkh, Zmvdors, Mors, ZL Wien, Kemi^ Amem mt M» Amtsblatt für den Ltadtrat zu Lichtenstein. Nr. SV. 1896 ob« dem, Am» mit 10 Pfennig« b««ch»«. — Ltltgramx»»Adr<ff»r L«-ed»att. Ktrnspre«.««sch»«- Nr. 7. — I»s«r«tr»md«dt» N« gnfernw t-güch bi« »srmjiMH W Uhr. 4«. Jahrgang. Sonntag, deq 19. April velanntmachnng, die staatliche Einkommensteuer betreffend. Den Beitragspflichtigen z»r staatlichen Einkommensteuer find in den letzt- vergangenen Tagen Zuferligungen behändigt worden, auS welchen das Ergebnis der Einschätzung und der hiernach für daS Jahr 1896 zu zahlende Steuerbetrag zu ersehen ist. Diejenigen nun, welchen eine solche Zuschrift nicht hat behändigt werdeu können, werden hiermit veranlaßt, sich wegen MitteilungdeS EioschätzungSergeb- nisseS bei unserer Ortssteuer-Einnahme (Stadtkassierer Wächtler) zu melden. Als I. Steuertermin ist der 30. April dieses Jahres festgesetzt worden. i Wir bringen solches mit dem Bemerken hiermit zur öffentlichen Kenntnis, dal gegen diejenigen, welche nach Verlauf von 3 Wochen, vom ErhebnngStermine an igerechnet, mit ihren Steuerbeträgen im Rückstände verblieben sind» das vor« geshriebeve Mahn- und Beitreibungsverfahren eingeleitet werden wird. Callnberg, am 17. April 1896. Der Stadtgemeinderat Prahtel, Bürgermeister. Lagesgesehiehte. * — Lichtenstein, 18. April. Die diesjäh rigen FrühjahrS-Kontrollversammlungen deS Beur laubtenstandes finden im Lavdwehr-Beztrk Glauchau in nachstehender Weise statt und haben hierzu die Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve, der Landwehr I, die Ersatz Reservisten, sowie die zur Disposition ihrer Truppenteile und dir zur Dispo sition der Ersatz-Behörden Entlassenen io den unten genannten Orten und zu den festgesetzten Zeiten pünktlich zu erscheinen. I. Kontroll-Bezirk (Lichten stein). Im neuen Schützenhause zu Lichtenstein: Am 28. April, Vorm. 9 Uhr: Landwehr I auS Lichten stein, Callnberg und Hohndorf, sowie Ersatz Reser visten auS Callnberg: am 28. April, nachm. 2Uhr: Reservisten, die zur Disposition der Truppenteile und die zur Disposition der Ersatzbehörden Ent lassenen auS Lichtenstein und Callnberg, sowie Ersatz- Reservisten auS Lichtenstein; am 29. April, vorm. 9 Uhr: Landwehr I aus Mülsen St. N,claS, Mülsen St. Jacob, Mülsen St. Micheln, Stangendorf, Röb litz, HeinrichSor», Bernsdorf, RüSdorf und Kuh- schnappel; am 29. April, nachm. 2 Uhr: Reservisten, die zur Disposition der Truppenteile und die zur Disposition der Ersatzbehörden Entlassenen auS Mülsen St. NiclaS, Mülsen St. Jacob, Mülsen St. Micheln, Stangendors, RüSdorf und Kuhschnappel; am 30. April, vorm. 9 Uhr: Reservisten, die zur Disposition der Truppenteile und die zur Disposi tion der Ersatzbehörden Entlassenen auS Röblitz, Hohudorf, Hetnrichsort und Bernsdorf; a« 30. April, nach«. 2 Uhr: Ersatz-Reservisten aus den Landge meinden deS AmtSgertchtS-BezirkS Lichtenstein. * — Wir weisen aus den morgen Sonntag iw Ratskellersaale stattfindenden Bortrag deS Astronomen Herrn Jens Lützen von der Humboldt-Akademie Ber lin hin. Genannter Herr sprach hier schon im vorigen Jahre und fand durch seine interessanten Ausführungen, die durch glänzende Lichtbilder er läutert wurden, reichen Beifall der außerordentlich zahlreich erschienene» Zuhörer. Zum morgigen Bor trage ist daS Thema: „Im ewige» Schnee und E i S" gewählt und wird gleichfalls durch Licht- bilde, erläutert. * — Callnberg» 18. April. Einen regen Anziehungspunkt bietet gegenwärtig für Lichtenstein« Callnberg und Umgegend Herrn Direktor Dtetsch'S Riesen-Arena Amertcain. Hunderte von Menschen strömen täglich trotz der ungünstigen Witterung her bei, ja selbst an den letzten Tagen, wo eS so kalt und regnerisch war, war der Zuspruch ein bedeuten der. Man braucht sich aber auch nicht zu wundern, daß die Zuschauerzahl täglich sehr wächst, die Ge sellschaft bietet ja wirklich vorzügliches. Besonders seien erwähnt die fliegenden Männer mit ihren kühnen Lustsprüngeo, ferner Miß Ella, die Lustfee auf dein Turmseil, leistet erstaunliches. Der Clown und Bam» buSarbriter Gertyni, sowie August der Dumme sind die Lieblinge deS Publikums. Mister Hugino leistet Großartige-, er läuft z. B. ohne Balancierstange über daS hohe Turmseil, Staunen erregt e-, wenn er mitten im Feuer sich auf demselben befindet. Nur klagt die Gesellschaft sehr, trotz großen Zuspruch-, über geringe Einnahme, wa- allerdtng- weniger an erkennenswert den Leistungen der Künstler gegen über ist. '— Eine wichtige Neuerung in der Weberei bildet die von I. Schürz in Seifhennersdorf erfun welche da- Weben von Damast und ähnlichen dieses Verzeichnis zu erlange sind bisher vergeblich Die Bestrafungen auf desselben und gestatten nur, neu Falle bei ihnen befrage. gewesen. Die BezirkSärzte v< aeigern die Mitteilung »atz «an sich iw einzel- dene und durch Patent g schützte Erfindung. Dieselbe betrifft eine Vorrichtung welche da- Weben von Stoffen auf Hand- oder mechanischen Wrbstühlen jnter Vermeidung deS Bor derzeuge« und deS KreuzfuheS für jede Bindung und Materialgattung ohne Shwierigkett gestattet. Der ErfiudungSzweck wird dadrrch erreicht, daß die Hel fen mit zwei übereinanda angeordneten Tringle«, welche unabhängig von eiender gehoben oder gesenkt werdeu können, derart verbinden sind, daß die Ober stelzen direkt auf den unter« TrungleS hängen, zu gleich aber auch durch Rin^ gezogen find, durch welche Schnüre gleiten, die mrch zwei übereinander gelagerte Gallierbretter gefchrt sind, und die oberen TringleS mit den Platinen lerbiuden. Die Vorrich tung gestattet die Erzeugunx großer Warenbilder auf Jaquardstühlen mit entsprchend kleinen Muster apparaten, welche seither n« mittelst Kreuzfachbil dung möglich war. > — Dresden, 18. Aril. Im Beisein fürst licher Familien and Abordningen sand gestern mit tag 1 Uhr im Schlosse Gastrnitz die seierliche Ver mählung der Prinzessin Aekla von Schönburg- Waldenburg mit dem Krisen Jsenburg-Büningen statt. Die ganze Einwohnerschft de« auf'S herrlichste geschmückten ElborteS bekunrten ihre Teilnahme au dieser Feier. Dar Brautpae trat 6 Uhr 22 Miu. die Hochzeitsreise nach dem Süden an, um später seinen Einzug in Meerholz z halten. DaS Gesamt- Arrangement hatte Se. Duchlaucht Prinz Ullrich von Schönburg geleitet. I — Dre-den, 16. AM. AuS Sachsen schreibt man der „Köln. Ztg." unkm 14. April: Recht bitter klagen die Verleger d< sächsischen Blätter bis herab z« denen der kleinsten Orte über die gericht lichen Verfolgungen, die plöstch und völlig unver mutet wegen Ankündigung vo „Gehelmmitteln" über sie gekommen sind. Die Regung hatte allerdings eine Verordnung erlassen, dndte Ankündigung von Geheimmitteln verbot, hatte aber dabei absichtlich unterlassen, eine BegriffSbesttmung zn geben und zu sagen, wa« al- Geheturitte! zu betrachten sei und wa- nicht. Man wollt« wie erklärt wurde, da« richterliche Ermessen im mzelnen EntscheidungS- falle nicht einschränke». Di Verordnung erklärte also ein Verhalten für strafte, verweigerte aber zu sagen, wann ein solche- B«alteu vorliege. Die« erfährt der Betroffene vtelmeh erst, wenn die Strafe verwirkt ist. Die ZeitungSuleger sahen nun in solchen Mitteln, die in denstaatlich beaufsichtigten Apotheken unbeanstandet vertrft werden oder deren Zusammensetzung nicht g>eim gehalten wird, keine Geheimmittel, deren Anjge verboten sein könne, erhielten aber aus erfolgtÄnkündiguag derselben infolge bezirksärztlicher Antge Strafverfügungen gleich zu halben Dutzenden auf einmal von den Amtsgerichten. Da« Mivistium deS Innern sah sich schließlich bewogen, darck hiuzuweiseo, daß ein Verzeichnis der verpönten Mo l vvm Laudesmedtzinal- Kollegium ausgearbeitet unl >en Bezirksärzten über mittelt werde, aber die Bethungen der Verleger, Antrag der BezirkSärzte nehmen inzwischen ihren Fortgang. Neulich klagte ein vielverbreiteteS Blatt, daß es sogar infolge der Ankündigung von Husten bonbon«, die ein Fabrikant in derselben Stadt au- braunem Syrup uud Anis herstellt, wegen Anprei sung voll „Geheimmitteln" mit 20 Mark in Strafe genommen worden sei. DaS plötzlich erfolgte scharfe Vorgehen der Regierung trifft besonder- die ge mäßigten Blätter sehr empfindlich, und man fragt sich, warum gerade sie jetzige Zeit zur Herbeiführung dieser Massenstrafen gewählt worden ist. — Von maßgebender Seite ist der Handels- und Gr- Werbekammer zu Chemnitz «ine Notiz über die deutsche Einfuhr nach Schweden zugegangen. Interessenten können hiervon im Bureau der Kammer zu Chemnitz, Theuterstraße 60, in den üblichen Geschäftsstunden Einsicht nehmen. — Crimmitschau, 17. April. Vorgestern entstand in der Vigognespinnerei von Julius Schmidt durch auS dem Schlagwolf springende Funken ein großes Schadenfeuer, durch welches über 5000 Kx Baumwolle verbrannten und erheb licher Schaden an Maschinen und Gebäuden entstand. Dem thatkräftigen Eingreifen des Fabrikpersonals nnd der Feuer wehr ist es zu danken, daß daS Feuer nicht größere Dimen sionen annahm und sich auf Nachbargrundrücke auSdehnte. Der Gesammtschaden wird sich immerhin auf 20,000 Wark belaufen. Betriebseinschränkungen größeren Umfanges sind glücklicherweise nicht zu verzeichnen. Z Berlin, 17. April. Das Centrum wird den Fall Kotze-Schrader in der Form einer Interpellation im Reichs tage zur Sprache bringen, deren Verhandlung baldigst zu er warten ist. Das Centrum stellt die Frage, ob es der Regie rung bekannt sei, daß Militärpersonen sich an Duellen be teiligen, welche Stellung die Regierung zu den Ehrengerichten einnehme und was sie zu thun gedenkt, um dem das Rechts» gefühl des Volkes verletzenden Ducllunwesen cntgegenzutreten. ß Unter denjenigen Vorlagen, welche dem Reichs tage bald nach seinem Wiederzusammentritt vorge legt werden sollen, kann diejenige über die Neuorgani sation der taiserlichen Kolouialschutztruppen ans be sondere Aufmerksamkeit Anspruch erheben. Nachdem sich herauSgestellc hatte, daß e« mit der bisherige« Organisation unter keinen Umständen weiter ging, und daß sie zu ununterbrochenen Reibereien und Mißhelligkeiten Anlaß gab, ist durch Entschließung des Kaisers die Neuordnung dieser Verhältnisse be fohlen worden, und zwar unter Anerkennung der jenigen Gesichtspunkte, die im Reichstage unter sel tener Einmütigkeit als unbedingt maßgebend bezeichnet worden waren. DaS einmütige Verlangen deS Reichs tage- fand die Billigung der Regierung, die ohne Weitere» anerkannte, daß man mit dem bisherigen System brechen, dem Gouverneur die BefehlSbefug- vis über die Schutztruppe geben, die militärische Instanz deS ReichS-Marine-SmteS auS der Kolonial verwaltung ausscheiden und die DieostalterSverhält- nisse der in Afrika dienenden Offiziere nicht mehr ausschließlich nach dem europäischen Patent, sondern nach der in der Kolonie zugebrachten Dienstzeit regeln solle. Da über alle diese Punkte grundsätz liche Bedenken zwischen der Regierung und de« Reichstag nicht mehr bestehen, kann «S sich bet den Verhandlungen zwischen den beteiligten Ressorts nur noch um die Regelung von Einzelheiten gehandelt haben, die zu Schwierigkeiten kaum Anlaß gegeben haben könnten. Bekanntlich hat der Reichstag seine Zustimmung zum Etat der Schutztruppe davon ab hängig gewacht, daß diese Frage vorher eine den obtgenGesichtSpunktenentsprechevdeLösnng finden muß. K An die Frauen Deutschland- erläßt der Vorstand de» deutsche» Bunde- zur Bekämpfung de» Bogelmoflev«ordeS für Modezwecke und de- Mar-