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ßeWs-ZUM fir KoWtff, Ui>H, Amirdorf, Mors, Kt. Mi>m, LtiiiWori, DriM« lind Wsm. Amtsblatt für den Stadtrat zn Wittenstein. 48. Jahrgang. Nr. 280. Mittwoch, den 2. Dezember 1896. DiK» Blatt erscheint t ä a l ich (Er So»», und Festtag«) abends für de« folgenden Tag. Vierteljährltcher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. - Einzelne Nummer 10 Pfennige- — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die AuStrSger entgegen. — Inserate werden die vieraespaltem SorpuS-eile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Bela»tmachu«g, die Stadtverordneten ErgSiizungSwahl betreffend Mit Schluß diese» Jahre» haben au» dem hiesigen Stadtverordueten-Koll«- glum die Herren Handelsmann und Lotterie-Kollekteur Otto Friedrich Härtel und Satttermeiste, Karl Theodor Kunz al» ansässige Stadtverordnete und Silberwarenfabrikant Johann Georg Brnno Apel al» unansässtger Stadt verordneter wegen Ablaufs ihrer dreijährige» AmtierungSzeit auSzuscheide», während der al» Unansässtger zum Stadtverordneten gewählte Kaufmann Her man« Emil Pampel um deswillen, weil er inzwischen ansässig geworden, bereit« in der ersten Hälft, de» laufenden Jahre» auS dem genannten Kollegium auSgeschiede» ist. Zu der hiernach erforderlichen Ergänzungswahl von 2 ansässigen und 2 unausäsfigen Stadtverordneten ist Donnerstag, der 10. Dezember 1806 al» Wahltermin anberaumr worden. RatSwegen werden daher alle stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt an- durch geladen, an dem vorbezeichnete» Tage von vormittags S Uhr ab bi« »achmtttagS L Uhr ihre Stimmzettel, auf welchen von den wählbare« hie» stgen Bürgern je 2 Ansässige und 2 Unansäsfige unter Angabe ihrer Bor- und Zunahmen und ihre« Stande« und Gewerbe», sowie der Nummer der in hiesiger RatSexpedition bis zum Wahltage auSliegen- den Wahlliste zu verzeichnen find, im hiesigen Stadtverordnetev-SitzuvgSziwmer (Rathaus, 1 Treppe) vor dem Wahlausschuß in Person abzugeben. Stimmberechtigt sind alle in der ausliegendeu Wahlliste eingetragene» Bürger. Jedem derselben wird ein Stimmzettel rechtzeitig zugestellt werden. Die Wählbarkeit steht alle» stimmberechtigten Bürgern zu, welche im Stadt bezirke ihren wesentlichen Wohnsitz haben. Die Mitglieder deS Stadtrat», so wie besoldete Gemeivdebeamte können nicht zugleich Stadtverordnete sei». Jngleichen sind die dem Stadtverordneten-Kollegtum bereit» «»gehörenden Herren Webwarenfabrikant Friedrich A«g«st Fröhlich, Bäckermeister Friedrich Nichard Seidel, Dekorationsmaler Ernst Emil Keller, Maurer, meister Karl Julius Hedrich, Privatmann Gustav Adolf Oettel, Kauf, mann LouiS AreudS, Webermeister Eduard Ludwig Kultscher und Agent Heiurich Wilhelm August Karl Gruft Niehus bet der gegen wärtigen Wahl außer Berücksichtigung zu lassen. Lichtenstein, am 1. Dezember 1896. Der Stadtrat. Lange. Bm. Christian Friedrich Schulz, auf de» Bock steigen. Er trat dabei auf da« Rad, da» sich unglücklicher weise drehte, sodaß der Aermste zu Falle kam. Ueber den Borgang wurden die Pferde unruhig und schoben den Wagen etwa» zurück, und der unglück liche Alte geriet unter die Hufe sehr gutmütiger, aber nunmehr geängstigter Pferde und wurde schau derhaft zugerichtet. Blutüberströmt und mit schweren Wunden und Verletzungen wurde der Bedauernswerte endlich aufgehoben und mittels Siechkorbe« in da» hiesige Bezirkskrankenhaus gebracht, wo er hoffnungs los daruiederliegt. — Die Größe deS Platzes für das im Jahre 1897 in Plauen stattfindeude zweite sächsische Kreteturnfest dortselbst wird durch folgende Zahlen veranschaulicht: de, Platz für die allgemeinen Frei übungen umfaßt 18000 gm (90 m breit und 200 m lang), für daS Geräteturnen 6650 <zm und für da- Einzelreckturneu 5700 4m. Die Fefthalle wird wahr scheinlich einen Raum von 2100 4m bedecken. — AuS dem Bogtlaode, 29. Nov. Wen« die sächsische Perlmutrerwarenfabrikation, die in Adorf ihren hauptsächliche» Sitz hat, lediglich auf daS Rohmaterial angewiese» wäre, da» die Weiße Elster liefert, sie hätte längst den Betrieb einftellen müssen, den» di« Gewinnung de» heimischen Roh materials, welche« jetzt i» der Hauptsache au» Asien und sogar Australien bezogen werden muß, steht und fällt mit den Ergebnissen der vogtländischen Perlen» fiicherei, und diese befindet sich im unaufhaltsamen Rückgänge. Trotzdem sie sich aus die Elster, die Trieb und »ine ganze Anzahl zwischen Adorf und OelSnitz der Elster zufließende Bäche erstreckt, wur den doch 1893 nur 55, 1894 gar nur 13, 1895 68 Perlen von verschiedenem Werte erbeutet und in dem zu Ende gehenden Jahre vermochten die konzessio nierten Perlensucher Schmerler und Seeling ihr Amt überhaupt nicht auSzuüben, und zwar de« fortwäh renden hohen Wasserstandes wegen. Diese notge drungene Schonzeit kommt aber hoffentlich sowohl der Qualität als auch der Quantität der Elster- perlen zugute, die im Köuigl. Grünen Gewölbe zu Dresden einen kostbaren Schatz bilden. Es befinde» sich dort Llfterperlen bi« zu einem Gewicht von 4 Karat and t» Einzelwerte von 150 M. I» einem Zeiträume von 30 Jahre» (1859 bis 1888) kamen 4519 Perlen zur Ablieferung. Di« vogtläudische P«rl«»fischerei ist seit d«m Jahre 1685 ein kurfürst liche» bezw. königliche» Regal. — Frankenberg, 29. Rov. Gestern vor» mittag ^11 Uhr fand da» erste telephonisch« Ge spräch zwischen Frankenberg und Berlin statt. Nach dem die Verbindung hergeftellt war, wurde Bürger meister 0r. Mettia ersucht, das erste Gespräch z» führ«». Derselbe benutzte diese Gelegenheit, um der Kaiser!. Pvftverwaltuag, wir insbesondere Sr. Ex» TageSgefchichte. *— Lichtenstein. Line Stube warm zu machen ist leichter, al» sie warm zu halte». Da sei denn eigentlich daraus hingewiesen, wa» eigentlich jeder wissen sollte, daß reine Luft sechsmal so schnell, wir ebensovielmal billiger zu erwärmen ist, als verdorbene, und daß reine Luft auch viel länger warm hält. Also fort mit der Angst, daß ein erwärmtes Zimmer geschlossen sein müsse, wenn auch TabakSqualm und sonstige Verderbnis kaum noch daS Atmen gestatten. Darum die Fenster auf! Ein bis zwei Minuten frischen Luftzug hindurch, der alle schlechte Luft hinwegfegt, und dann wird man sehen, wie angenehm die Luft sich wieder erwärmt. — Weihnacht«« fällt in diesem Jahre auf den Freitag, so daß also Donnerstag „Heiligabend" und Freitag, Sonnabend and Sonntag WeihnachtS- Fefttage sind. Am 31. Dezember haben wir Donners tag, der ReujahrStag ist somit der Freitag und mit dem folgenden Sonntag finden die Festtage ihren Abschluß. Wir haben in zwei Wochen demnach fünf Feirrtage. — Die Betriebseinnahmen derSächsischen Staats-Eisenbahnen haben tm Oktober d. I. abermals ei» überaus günstiges Ergebm« geliefert. ES wurden nämlich nach vorläufiger Aufstellung vereinnahmt: 2,877,450 M. im Personenverkehr, 318,977 M. mehr als t« gleichen Monat deS Vor jahr-, 6,802,967 M. im Güterverkehr, 582,959 M. mehr, 462,483 M. auS sonstigen Quellen, 2001R. mehr, 10,142,900 M. im Tanzen, 903,937 M. mehr, Ja der Zeit vom 1. Januar bis 31. Oktober d. I. wurden vereinnahmt: 28,771,258 M. im Personen verkehr, 2,430,847 R. mehr als i« gleichen Zeit raum deS Vorjahrs, 57,803,535 M. i« Güterver kehr, 4,394,385 M. mehr, 4,499,042 M. au- sonsti gen Quellen, 120,906 R. mehr, 91,073,835 M. im Ganzen, 6 946,135 M. mehr. — Zufolge einer Verfügung werden die anläß lich deS WeihaachtSfesteS gelösten Rückfahrkarten der preußischen StaatSbahnen künftig für die Zeit vom 22. Dezember bi» iukl. 6. Januar Giltigkeit haben. Gleichzeitig ist angeordnet worden, daß die den preußi schen StaatSdahaen unterstellten Privatbahnen von den König!. Kommifsarien angewiesen werden sollen, ebenfalls die gleiche Giltigkeitsdauer der Weihnacht»- fahrkartrn zu bestimmen. DaS Publikum wird diese« Entgegenkommen gewiß davkbarst begrüße». E» wäre nur zu wünschen, daß auch die anderen Bah nen diesem Beispiele folgen möchten. — Die „Gretz. Zig." schreibt: Die Heizung der Eisenbahnwagen hat seit jeher zn Klage» Anlaß gegeben. Die zur Zett ans de» preußisch«« TtaatS- bahnen bestehende Zentralheizung, die von der Maschine an» gespeist stirb, sollte de» Klage» et» Ende bereiten; nichtsdestoweniger ist die Heizung auf den preußischen Bahnen keine gute. Ueber Kälte allerdings hat man im allgemeinen nicht zu klagen, und die Zeit drr Reisedecke scheint auf den königlich preußischen Staatsbahnen vorüber zu fein. Dafür aber denke» praktische Reisende bereit» daran, nur mit Tropenauzügen im Winterhalbjahr auf die Reise zu gehen. So konstatierte kürzlich ei» Reisender aus Eisenach in einem Abteil, in welchem auf allen Sta tionen während de» Aufenthalt« die Fenster geöffnet wurden, und deren Luftlöcher oben während der ganzen Fahrt offen standen, -z- 22 Grad R. Eine Reise in einem solchen Abteil «st geradezu gesuud- heitSgefährlich, und e» kann deshalb den Eisenbahn- Verwaltungen nicht dringend genug empfohlen wer den, immer wieder Obacht zu haben auf die Heizung der Personenwagen. — Leipzig, 29. Nov. Wege» unmenschlicher Behandlung ihres 5jährigen Töchterchen- wurden gestern ein 35jähriger Klempner auS Chemnitz und dessen 28jährige, auS Freiburg i. Schl, gebürtige Ehefrau in Haft genommen. Als nämlich diese Ra beneltern vorgestern da« Kind wieder einmal blo» mit einem Hemdchen bekleidet über eine halbe Stunde auf den Boden eingesperrt hatten, so daß e« jämmer lich fror, hatten die Hausbewohner die Polizei be nachrichtigt, welche sofort zur Verhaftung der Eltern verschrttt. Der da« Kind untersuchende Polizeiarzt konstatierte nicht weniger al- ca. 50 Schwielen und Beulen auf dessen Körper; die Arme waren blau und rot angeschwollen. — Der beste Schütze im 12. Armeekorps ist Sergeant Max Sonntag vom 9. Infanterieregiment Nr. 133 in Zwickau. Se. Majestät der König hat drei Taschenuhren für die drei besten Schützen deS Armeekorps gestiftet. Bon diesen ist jetzt die erste dem Sergeanten Sonntag zuerkannt und auSge- händigt worden. — St. Egid ien, 28. Nov. Da« am 21. d. M. beim Gutsbesitzer Leonhard hier stattgefundene Schadenfeuer, welchem die Scheune und ei» daran- stehend«, Schuppen zum Opfer fielen, ist von einem 7jährigen Knaben verursacht worden. Nach seinem eigenen Geständnis soll der Knabe ein Streichholz angebrannt und dann weggeworfen haben, wodurch da» an dieser Stelle umherliegende Stroh sich ent zündet hat. — Hohenstein, 28. Nov. Neueren amt lichen Nachrichten zufolg« ist die hier au-gebrochene Maul- und Klauenseuche erloschen. — Stollberg, 30. Nov. Ei» bedauer licher Unfall t,ug sich gestern nachmittag auf hiesigem Markte zu. Die Familie Schulz au» Niederwürsch nitz hatte ihren jüngsten Sprüßliog taufe» lassen. Al» die Kiüdtauf»gesellschaft tm Wagen Platz ge- nvmmen, wollte der Großvater, de, Hau»brsttz«r