Volltext Seite (XML)
DWMMMTtzM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HtWr-DMl für Lchdsrf, Wdüh, Kmvdorf, Mars, Kl. Men, Kemchort, Naritmu md Mm. Aintsblcrtt für den Stadtrat zn Wittenstein. - 48, Jahrgang. - - »- — —« Nr. 267. Sonntag, de» 15. November '"KW,'?.';?« 1896. Diese- Blatt erscheint täglich tauber Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein. Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden dir vtergespaltrnr Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. veka»»t««H»»g. Gemäß 8 50 der revidierten Städteordnung ist für die demnächst vorzu- »ehmende Stadtverordneten-Ergänzungswohl eine Liste der Stimmberechtigten, sowie der Wählbaren aufgestellt worden. Dieselbe liegt vou jetzt ab 14 Tage lang während de« gewöhnlichen Geschäftszeit an Ratsstelle beim Registrator Baum»»» zu« Einsicht au«. Nach K 51 der revidierteo Städteordnung steht e» jedem Beteiligten bi- zum Ende des 7. Tage« »ach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung, so nach bis mit de« 23 November L8S6, frei, gegen die Wahlliste beim Stadtrat Einspruch zu erheben, über welchen dann vor Schluß der 14tägigen Ausliegezeit und vor Schluß der Liste vom Stadtrat Entschließung gefaßt und dem Linsprechende« eröffnet werden wird. Nach Ablauf deS Ä). November 1896 wird die Wahlliste geschloffen und eS können alle Bürger, welche in der geschloffene« Liste nicht eingetragen sind, an der bevorstehenden Wahl nicht teilnehmen. Lichtenstein, am 14. November 1896. Der Stadtrat. Lange. Konkurs - Auktion. Die zum Konkurs des hiesigen Kaufmanns Otto Mehnert gehörigen Möbel, Kleider, Wäsche, Bette« usw. sollen Montag, den 16. November 18S6, von vormittags ,1V Uhr ab, in der Meynerrschen Wohnung, Cyemnitzerstraße 238 L I. öffentlich meist bietend versteigert werden. ES befinden sich darunter 1 Pianino, 1 nußbaum. SuSzugStisch, Dtzd. Stühle, 1 gute- Sofa, 1 »ußb. Bertikow, Brockhaus Konversationslexikon, 1 Kochherd, div. Röcke, Beinkleider u. dergl. m. Lichtenstein. Rechtsanwalt Fröhlich, Konkursverwalter. Bekanntmachung, die Stadtverordneten« Wählerliste für Callnberg betreffend. Die Wählerliste für die demnächst hier stattfindende Stadtverordneten-Er- gänzungSwahl liegt vom 16. November 1896 ab vierzehn Tage lang in hiesiger RatSexpeditio« (Kaffenztmmer) während der gewöhnlichen Seschäftsstuadea (vor mittags 8 biS 12 Uhr und nachmittag- 2 bi» 6 Uhr) zur Einsichtnahme für die Beteiligten au-, waS mit dem Bemerke« bekannt gemacht wird, daß nach 8 51 der revidierten Städteordnung Einsprüche gegen diese Liste bis zum Ende deS siebenten Tage» nach Beginn der LiftenauSlegung hier anzubringen sind. Der Tag, an welche« die Wahl vorgenvmmen werden soll, wird »och veröffentlicht. Callnberg, am 12. November 1896. Der Bürgermeister. Prahtel. Lageigeschichte. *— Lichtenstein, 14. Nov. Bei jetzigen Zeiten deS heftigsten Konkurrenzkampfes ist rS für Gewerbetreibende sehr nützlich, über diejenigen Ge- setze aufgeklärt zu sein, welche zum Schatze vor der Konkurrenz, nämlich zur Sicherung de» geistigen Eigentumes auf gewerblichem Gebiete, in Deutschland bestehen. Um hierzu Gelegenheit zu bieten, hat der hiesige Kaufmännische Verein den durch seine über aus leicht verständlichen, klaren und vollständig sach lich gehaltenen Bo,träge bekannten Herrn Patent anwalt Otto Sack aus Leipzig gewonnen, um näch sten Dienstag, den 17. November im Ratskellersaale einen öffentlichen Vortrag über: „DaS Patent-, Ge brauchsmuster-, Warenzeichen- und Musterschutzgesetz, vergleichsweise erläutert und durch Vorführung von Gegenständen leicht verständlich gemacht", zu erstatten. Dieser Bortrag wird sich durch Vorzeigung einer größeren Zahl Beispielgegenftänden unterhaltend, sehr interessant und belehrend gestalten, weshalb wir nicht unterlassen wollen, Sewerbetretbende und sonstige Interessenten darauf aufmerksam zu machen. — Nach einer Verordnung de» evangelisch- lutherischen Landeskonsistoriums haben alle evange- lischea Geistlichen de« Lande- Sonntag, den 15. Nov., 24. p. !>., im Anschluß an die Fürbitte für Kaiser und Reich hinter den Worten: „Segne Kaiser und Reich« noch die Worte: „insbesondere auch die Ar beite« de« iw Laufe dieser Woche wieder zusammen- getretenen Reichstags" in da» allgemeine Kirchen- gebet «inzuschalteu. — Wer WeihnachtSreklame macht, fange nicht zu spät damit au! So «ahnt jetzt ein Fachblatt seine Leser. Jetzt ist eine Anzeige vielfach wirksamer al» in de« Hochflut der Anzeigen um Wechuachte» herum. Die Wünsche und Entschließungen der Käufer be stimmen sich oft schon sehr früh. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst", kann man hier wie anderwärts sagen. Durch frühzeitig« Reklame und durch die Hervor hebung der uatürlichen Vorteile rechtzeitigen Einkauf» köuote das Publikum sehr wohl dazu erzogen werde», nicht bi- zum letzte« Moment mit der Deckung seine» Bedarf- zu warten. Ei» leichterer angenehmer Ve- fchäftSgaug, größerer Umsatz und Verminderung der Geschäftsunkosten dürft« da- Resultat eine» geschick ten u«d frühen Reklame zu« Weihnachtsgeschäft sei«. — Za de« Ausführungen über Acetylen» Ga» wird mitgeteilt, daß rin junger Ingenieur in Berlin, namea» Roßbach-Rousset, bereit» seit August d. I». «in Patent auf eine Acetyle«-Hau»-Gasanstalt besitzt. Mit Hilfe der von ihm erfundenen „Gas anstalt", die nur w«»ig Raum beansprucht und be quem in jede« RanMe ausgestellt werden kann, soll sich, vorausgesetzt, daß 1 kg Carbid 40 Pfg, kostet, eine Flamme vou 16 Kerzen Lichtstärke in der Stunde nur auf 2,13 Pfg. stellen. Da» wäre in der That ganz außerordentlich billig. Der Apparat soll vorzüglich funktionieren, die Leuchtkraft soll eine erstaunliche sein. — Dresden, 14. Nov. Drei unbemannte Ballons sollte«, wie da- Internationale Komitee zur Veranstaltung wissenschaftlicher Luftfahrten mitteilt, in der vergangenen Nacht, wenn die Witterung e» irgend gestattet, gleichzeitig um 2 Uhr morgen» Pariser Zeit von Pari-, Straßburg und Berlin auf steigen, die mit verschiedenen Registrier-Instrumenten versehen sind und die Aufgabe haben, die meteoro- logischen Verhältnisse der höheren Schichten der At mosphäre zu erforschen. Da dre Landungsstellen, wo diese Gallon- niedrrgehen werden, sich nicht vorher bestimmen lassen, so sind die Zeitungen sämt licher europäischen Länder gebeten worden, diese Nachricht und die nachfolgenden allgemeinen Vor schriften für die Behandlung der Ballon- nach deren Ausfiaden möglichst zu verbreiten. Die drei in Frage kommenden Ballon» besitzen einen Körperinhalt von 200—400 Kubikmeter, dementsprechend «inen Duech- mefser von 7—9 Meter. Sie tragen an einer Auf- Häuge-Borrichtung, die 15—20 Meter unter dem Ballon hängt, einen cylinderförmigen Korb, dessen Außenseite vollständig mit versilbertem Papier um geben ist und de« die wichtigsten Bestandteile der Unternehmung, die registrierende» Instrumente, ent hält. Dieser Korb ist in erster Linie sorgfältig zu behandeln, er darf unter keinen Umständen geöffnet werden, sondern ist behutsam an eiuen sicheren Ort zu transportieren und dort in Verwahrsam zu be halten bi» er abgeholt wird. An zweiter Stelle ist die Verpackung und der Transport de» Ballon» zu sichern. Sogleich nach Ausfiade« de-selben müssen Pfeifen und Cigarren, überhaupt jede» offene Feuer entfernt werden, um eine Explosion de- vielleicht noch teilweise gefüllten Ballon» zu verhüten. Vor schriften für die wettere Behandlung sind jedem Ballon in verschiedenen Sprachen beigegeben und nach Angabe der ebenfalls in verschiedenen Sprachen abgefaßten, mit großer Schrift gedruckten Plakate leicht aufzustnden. Derjenige, der eine« Ballou auf- fiadet und vorschriftsmäßig behandelt, erhält eine Belohumrg in Geld, deren Höhe sich ebenfalls auf dem Plakat eine» jeden Ballon» befindet, und die im Allgemeinen 50—80 Mk. beträgt. Der Finder wird ersucht, sofort eine telegraphische Benachrich tigung an den AbfahrtSort de» Ballon» (Telegramm adresse bei den Vorschriften de» Ballon») gelange» zu lasse«. Sämtliche Kosten, di« beim Aaffinden sowie oarch ha» Bergen de» Ballon» entstehen, i»S- besonder« die Telegrammgeb ühreo, desgleichen die obeuangegebene Belohnung werden sofort durch de» Abholer ausgezahlt. — Leipzig, 12. Nov. Die Präsidenten der sächsischen Handels- und Gewerbekammern stattete» bet ihrem Besuche Leipzigs auch dem Platze der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbe-Aus stellung eiren Besuch ab. Die Herren unternähme» einen Rundgang über den Platz und Überzeugten sich dabei von den großen Fortschritten der Vorbereitun gen für die Ausstellung durch den Augenschein. Die Herren waren ersichtlich hoch befriedigt und spräche» sich sehr anerkennend über da» Gesehene aus. In der That sind auch die Bauten überraschend weit vorgeschritten, sodaß man mir Gewißheit behaupten kann, daß zur Zeit der Eröffnung der Ausstellung Alles fertig sein wird. Auch die Zahl der Sehens würdigkeiten, welche die Ausstellung bieten wird, mehren sich. So wird z. B. ein Alpendiorawa z» sehen sein, womit etwa» ganz Eigenartiges, Neue» geboten wird. E» wird dadurch eine originelle, an ziehende Schöpfung geschaffen, durch welch« nament lich die volle Illusion eines SipfelpaaoramaS erzielt werden muß, welche- in Verbindung mit einem der frappantesten Dolomitbilder und durch allerlei inte ressante Episoden belebte reiche Abwechselung bietet. — Daß der Leipziger Ausstellung auch eine AuS- stellungSlotterie nicht fehle« wird, beweist da- Plakat derselben, welche bereit- in 50000 Exemplaren in allen Städten und Ortschaften deS Au»stellung»ge- bieteS verbreitet ist, u« die Beschauer einzuladen, ihr Glück zu versuchen in de« Leipziger Ausstellung»- lotterte, welche dem Gewinner eine reiche Anzahl schöner, praktischer, den Preise« durchaus entsprechen der Gegenstände verspricht. Kaum hat der Verkauf begonnen und die Nachfrage ist bereit- so groß, daß schon jetzt Tausende von Lose» abgesetzt sind. — Meerane, 13. Nov. Einem unsrer ver dienten Mitbürger, Herrn Realschuldirektor Bauer hier, wurde eine große Auszeichnung zu teil. Der selbe erhielt heute Morgen von Herrn Bürgermeister vr. Ebeling im Auftrag de» königlichen Ministerium» da« Dekret, welches ihm den Titel und Rang eine» Professor» verleiht. — Plauen, 13. Noobr. Am Srdantage hatten in einer hiesigen Schaokwirtschaft die Gäste unter sich eine Sammlung für da» hter zu errichtende König-Albert-Denkwal vorgenommen. Eia Gast hatte vorher eine Ansprache geholte« und die mitanwesen- deu Mitglieder de» Doppel-Quartett» „Stimmgabel" trugen auf Ersuchen „Den König segne Gott" und „Die Wacht am Rhein" vor. E» war die» früh in der zweitea Stund«. Der Wirt, ein ehemaliger sächsischer Sergeant, wurde daraufhin zur Anzeige gebracht »ad sodann mit einer Strafverfügung in Höhe von 10 Mark belegt. Auf die von ihm be-