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gliedes kann die m. Verschiebung ^achtungsvoll Schrader. »-ßMnz. iveotur und Schluß ober r Vorstand. VMertnM gkr-Dereik Ablebens deS Vor- itisterS Hörnig, t wo ch abend mlung tt. wünscht. stand: Geidel. lkiuö. »g abend mmlnox. ff-nd. D. B. »g hlchtk« . Epperlein »nnerStag vorm. ellfleifch, später frischerWurst ch bei HeimS. »SIR, älige gelbe Frucht, »st in» Küchler» , sagt die Exped. BWMMMTWM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWsk-Kn;eizn für Mndors, Ddkh, Amirdorf, Züsdors, St. Wien, Mml-roll, Parienau uni» Men. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. —— 4«. Jahrgang. ——— Nr. 254. - «.sä»*, Freitag, den 30. Oktober "'N?.'.«?"?'' 1896. Diese» Blatt erscheint täglich (autzer Sonn- und FrMag») abend» für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Be-ugSprei» i Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehme« außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserat« werden dir otergespaltr« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Tag-Sg-schichte. *— Lichtenstein, 29. Okt. I. D. die Frau Fürstin Pamela von Schönburg-Waldenburg hat Schloß Lichtenstein wieder verlassen, «m nach Schloß Pomßen zu reisen, woselbst Ihre Durchlaucht Prin- zesstu Luts« von Schöl-burg-Waldenburg bereit- am vergangeueu Sonnabend wieder eingetroffen ist. *— Am Reformationstage, morgen Sonnabend, wird in allen Kirchen Sachsen- ein« Kollekte zum Vesten de» Gustav Adolf Vereins gesammelt, welcher bedrängten evangelischen, unter katholischer Bevölkerung wohnende» Gemeinden Unter stützung gewährt und dieselben dadurch in der Treue gegen die evangelische Kirch, stärkt. — Leipzig, 26. Okt. Di« offizielle« Leip ziger AaSstelluog» Postkarten sind in diesen Tagen zur Ausgabe gelangt, früher, al» sonst bei Ausstel lungen derartige Reklamemittel in die Oeffentlichkeit kommen. Sie werden nun hinauSgehen in alle Welt und überall die Kunde verbreiten von dem großen Unternehmen der Stadt Leipzig, dessen Schönheiten sie schon j-tzt im Bilde vorahuen lassen. Die Kar ten find entworfen und kunstvoll auSgesührt von der bekannten Kunstanstalt von LouiS Glaser in Leipzig. Sie legen rühmliche- Zeugnis ab von der gerade in dies,« Fache in Leipzig hochentwickelten Industrie; ist doch jede für sich schier ein Kunstwerk. Die Zu sammenstellung ist originell, die Zeichnung scharf und die Farben sind leuchtend. Tinen Aufruf zu reger Beteilung an der Leipziger Ausstellung erläßt außer der Handelskammer auch di« Leipziger Ge werbekammer. Beide Institute weisen zunächst da rauf hin, daß die Anmeldefrist zur Anmeldung au der Ausstellung am 15. Dezember d. I. abläuft, und fordern sodann die Industriellen und Gewerbe treibenden auf, ihre Anmeldungen schleunigst zu be werkstelligen. Die Leipziger Sewerbekammer empfiehlt insbesondere den Innung«« und sonstigen Bereini gungen Kollektiv-Ausstellungen ioS Suge zu fassen, da bei diesen die Kosten für den einzelnen Aussteller sich erheblich niedriger stellen werden. Der Aufruf schließt mit dem Wunsche, die Leipziger Ausstellung möge den Beweis liefern, daß die Handwerksarbeit ihre« Wert noch nicht verloren hat, eS müsse daS ernste Bestreben der Beteiligten sein, diesen Wert nicht nur zu erhalten, sonder« durch Vorführung tüchtiger Leistungen zu erhöhen. Dasselbe darf wohl auch für die Gewerbetreibenden anderer Städte und Länder gelten. — Glaucha«, 28. Ott. Heute früh kurz «ach 7 Uhr stürzte auf einem Neubau an der Wrt- tinerstrage der Theaterstr. 41 wohnhafte, 24 Jahre alte Maler Hermann Glaser von einer ca. 9 Meter hohen Leiter, welche bei der Besteigung brach, herab. Der Bedauernswerte erlitt durch den Sturz schwere Verletzungen am rechten und linken Handgelenk, so wie auch RtPPenverstauchung, so daß sich seine so fortige Ueberführuug in da» Krankenhaus notwendig «achte. — Eibenstock. In voriger Woche wurde der acht Jahre alte Schulknabe Zettzer von hier auf dem Adlerselsen tot aufgefunden. Der Tod de« KuabenS scheint durch Erfrieren infolge Nächtigens im Freie» eingetreteo zu sei». Der Genannte hatte sich früher schon mit seinem Bruder wochenlang om- hergetrieben und war in Auerbach aufgegriffeu worden. — Da« Anmelden neu eintretender Arbeiter wögen die Arbeitgeber ja recht genau nehm«». Ein Klingenthaler Fabrikant wurde nach § 81 de- KraokenversicherungSgesetze« zunächst zu 20 M. Geldstrafe verurteilt, well er eine» Arbeiter nicht innerhalb drei Tagen zur Ortskrankenkasse augemel- bet hatte, überdte- aber mußte der Saumselige noch 128 Mark 80 Pfg. au die krank,»kasieuverwaltung bezahle», da der nicht angemeldete Arbeiter krank ge worden war und di- angegeben, UnterstützuogSsumme von der Kaffe vorschußweise erhalten hatte. — Undank ist der Welt Lohn, daS mußte wieder einmal ein Gutsbesitzer tu Wyhra bet Borna ,r- fahren. Bor einigen Tagen kam zu diesem ein so- genannter armer Reisender, um eine wilde Gabe ansprechend. Derselbe verstand eS, durch Klagen über seine Not und Lrbeittlosigkeit da» Mitleid de- SutSbesitzer« in der Weise zu erregen, daß dieser ihn sofort in Arbeit nahm. Aber groß war die Ueberraschung am anderen Morgen» den« da war nicht nur der ArbeitSkaudidat, sondern mit diese» auch die Uhr, da- Portemonnaie mit über 3 Mark Inhalt oud verschiedene Kleidungsstücke eine- eben daselbst bediensteten Knechte« verschwunden. 8 Zeitz, 28. Okt. Der Schäfer auf dem Rittergute deS benachbarten Orte« Geußuitz hatte vor einiger Zeit etwa 100 dreizöllige Drahtnägel auf dem Fenstersims liegen, die nach und nach verschwan den, so daß er irgend einen Menschen im Verdacht hatte, sie gestohlen zu habe». DaS Rätsel fand je doch vorige Woche seine Lösung. Bei der vorge nommenen Reioigung der Taubenschläge bemerkte der Schäfer ein regelrecht aus Nägeln konstruierte« Nest; eS waren 94 Stück Nägel, die er als die ver mißten erkannte. De, Dieb war unzweifelhaft die betreffende Taube gewesen. DaS .Nest" war nicht mit anderen Bestandteilen (Stroh und dergleichen) vermischt. Ein derartiger Fall ist sicher noch nicht dagewesen! 8 Berlin, 27. Okt. Der „Reichs-Anzeiger" schreibt: Bei der öffentlichen Besprechung de» jüng sten „Enthüllungen" der „Hamburger Nachrichten" über deutsch rassische Beziehungen bis zum Jahre 1890 ist vielfach der Wunsch hervorgetreten, die Re gierung möge auch ihrerseits daö Wort zur Sache ergreifen. Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß dies nicht geschehen wird. Diplomatische Vor gänge der von den „Hamburger Nachrichten" erwähn ten Art gehören ihrer Natur nach zu den strengsten Staatsgeheimnissen; sie gewissenhaft zu wahren, be ruht auf eine« internationalen Pflicht, deren Ver letzung eine Schädigung wichtiger StaatS-Jnteressen bedingen würde. Die kaiserlich, Regierung muß da her auf jede Klarstellung verzichten, sie wird jenen Auslassungen gegenüber weder Falsche« berichtigen, noch Unvollständiger ergänzen, in der Ueberzeugung, daß die Zuversicht in der Aufrichtigkeit und die Ber- trag-treue der deutschen Politik bei anderen Mäch ten zu fest begründet ist, als daß sie durch derartig« „Enthüllungen" erschüttert werden könnte. 8 Di« Veröffentlichung deS deutsch-russischen NeutralitätSvertrage« in den «Hamburger Nachrich ten" hat in der österreichische» Presse befremdet; in deutschen Blättern ist di« Anklage wegen Vertrauen«- bruchs und Landesverrats gegen den Fürsten Bis marck erhoben worden. Wollte man sich auf den lediglich formalen Standpunkt stellen, daß Staats geheimnisse unter keinen Umstände» der Oeffeutlich- keil preisgegeben werden dürfen, so »»dient die Be kanntgabe deS Vertrage« eine unbedingte Verurtei lung. Aber dieser Standtpuakt ist unsere« Erach ten« ungerechtfertigt. Sobald ein wichtige- öffent liches Interesse vorliegt, daS zur Veröffentlichung eine» StaatSvertrage» drängt, — und ein Mann von der Vergangenheit deS Fürsten BiSmarck kann, auch wenn er nicht mehr verantwortlicher Minister ist, auS keinen andere» als patriotischen Beweggründen handeln — ist da- gerügte Verfahren vollkommen entschuldigt. Mit demselben Recht könnte sonst Fürst BiSmarck angeklaat werden, daß er 1886 die deutsch-österreichischen Verträge, die sich später zum Dreibund erweiterte», wenigsten- teil weise im „ReichS-Aozetgcr" veröffentlichte. Die Mißstimmung, die durch da- deutsch - russische Ab kommen in Oesterreich h«rvorgerufea wurde, ist leicht begreiflich; «au erblickt in dem Neutralität-Ver träge deu Bewei« für eine zweideutige Politik, die der erste deutsche Kanzler gegen de» österreichi sche» Verbündeten verfolgte. Aber als Deutsche können wir dem Fürsten BiSmarck nur Dank wisse», daß er »eben Oesterreich noch ein zweites Eisen im Feuer hielt. Der Abschluß de» deutsch-russischen NeutratitätSverfahrenS zeigt un- den Fürsten von »eurm io dem Lichte eine- weise» und umsichtigen Staat-waune«, und die Bekanntmachung desselben entspringt dem Bestreben, Rußlands Beziehung,» zu Deutschland zu fvrder» und auf di, Mitglieder de- DreibuudeS «inen heilsame» Druck auSzuüben, damit dessen vielbesprochen, Lockerung verhütet werde. ß Di, „Hamb. Nachr." veröffentlichen folgende Angabo übe, di, Stärke de- russischen Heere-; Ma die für den Waffendienst Su»gebildete» betrifft, so «rgtebt sich die Zahl von 5078 000 Mau» von 20 bi« 43 Jahren, von denen allerding- 500000 Mano, die zum ersten Aufgebot der Opoltschenije gehören, nur eine flüchtig« Nurbildung, die übrigen jedoch eine gründliche erhalten haben. Wenn man noch weitere Eiuschränkuogen eidtreten läßt uud nur diejenigen in Betracht zieht, welche bei Beginn eine» Kriege« ver fügbar sei» werden, so stellt sich heraus, daß nach Abzug der asiatischen Truppen und derjenige», welche die Entfernungen und die Verteidigung« und poli tischen Rücksichten an ihr« gewöhnlichen Dislokation-- gebiete fessel», die russische Feldarmee au» 1942000 Mann io 1339 Bataillonen, 1440 E-kadron» uud 643 bespannt»« Batterien mit 4179 Geschützen be steht. ' .Diese Streitmacht kann sofort durch 450 Ba taillon« chpd 72 ESkadronS mit zusammen 397 000 Maa» der Opoltschenije verstärkt werden, während zugleich 235000 Mann an bereit» formierten FestungS- uud Sarnisou»tr»ppen auf russischem Ge biete bleiben, so daß dir sofort mobilisierten Streit kräfte sich aus 2575000 Mann beziffern. Li» Ver gleich mit de» übrigen Großmächten deS Koutiuent- ergtebt nach den betreffenden statistischen Werke» an durch da» RekrutierungSgesetz für den Heere-dienft verfügbaren Mannschaften für Rußland 13 587 000 Mau» und an im Moment der Mobilmachung ver fügbaren 2575000 Monn, für Frankreich 4960000 Mann, bezw. 2 200000 Mann, für Deutschland 6400000 Mann, bezw. 2365000 Mann, für Oester» reich-Ungarn 3000000 Maun, bezw. 1590000 Man», für Italien 2931000 Mann, bezw. 935000 Mano. Es geht daraus hervor, daß Rußland zur Zeit bei weitem noch nicht in der Lage ist, da» kolossale Menschenmaterial feine» weiten Gebiete« vollständig für Kriegszwecke zu verwerten. 8 Berlin. Di« tm AuSftclluugSgeläade ge fundenen Gegenstände, die bisher noch nicht abge- holt wurden, sind nunmehr vo» den einzelnen Fund- bureauS der Ausstellung ao dir Treptower OrtS- polizei abgeliefert worden. E- sind die« über 1200 Stück, für deren Unterbringung da- Gemeindeamt besondere Räumlichkeiten hat schaffe» müsse», da- Ganze sieht au« wie ein großes Warenmagazin. Man findet dort unter anderem 32 Kope», von den ein fachsten bi« zu den feinste» in Sammet und Seide; 90 Schirow; 31 Spazlerstöcke; 110 Portemonnaie«; 89 Uhren; über 200 Schlüssel, darunter solche in Bündeln zu 6, 8, 10 Stück, selbst Seldspiudschlüffel fehlen nicht; 62 Brachen; 53 Armbänder; cirka 80 Paar Handschuhe; über 100 Brille» und Ptnceoez, sowie eine Unzahl von Cigarren- und Ledertaschen, Cigarrenspitzen, Ringen, Fächern usw. Sogar 2 Gebisse und andere diskreteste Toilettengegenständ« find vertrete». All« Fundobjekte, die bi« zum 1b. Januar 1897 nicht abgrholt werde», gelangen zur Versteigerung. Der Erlös kommt dann der Trep tower OrtSarmenkass« zu Gute. 8 Wilhelm dem Großen sein treue- Volk — so lautet die vom Kaiser gemacht« Inschrift fürdaS Nationalbevkmal in Berlin. Professor Reinhold Begas hat die Modelle für da- Werk im Wesent lichen vollendet. Da« Friedensrelief, welche- di« andere Seitenfläche de« Postament« einnehmrn wird, knüpft an Schiller- „Mädcheu au« der Fremde" ao und zeigt eine weibliche Gestalt voo idealer Schön heit; sie streut Blum« und Früchte ao-, die st« ri»«m Korb« evtoimmt, den ei» Jüngling ihr dar-