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MiMMMrWN Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich tzeWr-SiiMr für Ksftdors, Adlitz, Aeriirdors, Mors, Zt. Lziditn, Kkimiißrnt, Uariemii md Uülskn. Anrtsblatt für den Stadtvat zu Lichtenstein. —————————— 48. Jahrgang. > — »> - Nr. 238. Sonntag, den 11. Oktober "'LI?'.':',?.",!"' 1896. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Best-Iungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten« Korpuszrile oder deren Raum M't 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Sparkaffen-Expeditionstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstag» und Sonnabend». Gesamtüvuug der dienstpflichtigen Feuerwehr zu Callnberg. Montag, den LS. Oktober d». IS., haben sich nach erfolgtem Alarmsignal zu gestellen: Die freiwillige Feuerwehr aus ihrem UebungSplatz, Spritzen- und Retterzug am Kirchplotz, Pionierzug und Wachtmannschaften am Marktplatz — Wasserbasstn — und weitere Befehle zu gewärtigen. Zuwiderhandlungen werden nach 8 17 des bestehenden FeuerlöschregulativS bestraft. Callnberg, am 29. September 1896. Der Fenerlösch ans schuß. Prahtel, G. Wilhelm Schick, Bürgermeister. Branddirektor. velaantmochog. Sestern Freitag, den S. Oktbr.» ist eine goldeae Dameaah« mit Kette auf der Straße vom Zollhaus bis Thierfeld aufgesunden, welche vei der Ttmeindeverwaltung Nodlitz niedergelegt und gegen JnsrrtionSgebühren bez. Fivderlohn entgegen genommen werden kann. Der Gemeindevorstand. Reinhold. TageSgeschichte Lichtenstein, 10. Oktbr. Heute früh gegen '/»2 Uhr Härten zwei in hiesiger Badergasse patrouillierende Schutzleute ein Geräusch, ähnlich dem Eindrücken einer Fensterscheibe, daraus ein Hundegebell and schließlich sahen sie eine Person, welche vom Thatort die Flucht ergriff. Die Person wurde verfolgt, von den Schutzleuten ergriffen und in der Person des früher hier wohnhaft gewesenen TeflügelhäudlerS Bogel erkannt. Es wurde ermittelt, daß eine Fensterscheibe am Restaurant zur Central- Halle eingestoßen war. Bon dem Wirte ist seit längerer Zeit nach Schluß der Restaurant« sein sehr wachsamer Hund behufs Bewachung in das Lokal eivgesperrt worden. Da letzterer in den vergangenen Nächten sehr unruhig gewesen, ist nicht ausgeschlossen, daß ein Einbruch bet dem betreffenden Wirt geplant gewesen war. Alle« Näher« wird wohl die zu füh- rende Untersuchung ergeben. * — Wie aus dem Inseratenteile dieses Blattes ersichtlich, findet morgen Sonntag von abends 8 Uhr au im Hotel zum goldnen Helm große« Con- cert der rühmlichst bekannten Chemnitzer humoristi. scheu Sänger statt. Wir verfehlen nicht, auch an dieser Stelle nochmals auf diesen Concert-Abend auf merksam zu machen. * — Die amtliche Gewinnliste der Berliner Te« werbe AuSstrllung«lotterie Serie L liegt für Inte ressenten während der gewöhnlichen Geschäftsstunden an den Wochentagen von 7—12 Uhr und von '/«2 bi- 7 Uhr tu unserer Expedition zur gefälligen Ein sicht aus. * — DaS Konkursverfahren über den Nachlaß de« Webermeisters und Bierhändler« Johann LucaS in Lichtenstein ist nach erfolgter Abhaltung der Schlußtermin- aufgehoben. * — Die im Grundbuche auf den Namen Franz Albin Wunderlich, Gutsbesitzer in Kirchberg bei Erl bach eingetragenen Grundstücke I. daS Wohnhaus mit Garten Nr. 57 deS BrandkatafterS, Nr. 81 und 83 de« Flurbuchs und Folium 57 deS Grundbuch« für Callnberg, mit 12 450 Mk. zur Brandkasse ringe- schätzt, zusammen 7,s Ar Fläche, mit 127,s, Steuer- einheiten belegt und auf 14,900 Mk. grwürdert, ge legen in der Kirchgasse zu Callnberg, II. da« Scheu nengebäude mit Hutung, Nr. 68 de» Brandkataster«, Nr. 435 deS Flurbuchs und Folium 68 des Grund- buch- für Lichtenstein, 0»Ar Fläche, mit 0.» Steuer einheiten belegt, mit 420 Mk. bei der Brandkass« eivgeschätzt und auf 475 Mk. gewürdert, HI. das Feld- und W.esengruvdstück, Nr. 1266 deS Flur buch« und Folium 546 de« Grundbuchs für Lichten stein, 97.» Ar Fläche, mit 20»« Steuereinheiten be legt, gewürdert aus 1165 Mk. 20 Pf., sollen an hiesiger Amt«gericht«stelle zwangsweise versteigert werden und eS ist Sonnabend, der 17. Oktober, vormittags 9 Uhr, al« BersteigtrullgStermin, sowie Sonnabend, der 24. Oktober, vormittag« 11 Uhr, als Termin zu Berkündung deS Berteilungsplav- anberaumt worden. Line Ueberficht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihre- Rangverhältoisse« kann in der GertchtSschreiberei de- Kgl. Amtsgericht« Lichtenstein «ingeseheu werden. *— Der Schankwirt Carl Friedrich Wilhelm Voigt in Mülsen St. Micheln beabsichtigt, in daS unter Nr. 103ck des Brandverstcherung«-Katasters, Nr. 187 deS Flurbuchs für Mülsen St. Mich-l- zu errichtende Rebengebände eine Kleirviehschlächten rei einzubauen. In Gemäßheit 8 17 der Reichs gewerbeordnung wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, so weit sie nicht auf besonderen Privat- rechtS-Ttteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen bei der Kgl. AmtShauptmanvschaft Glauchau anzubringen. Die mit der Rezeßherrschaft Schönburg- Hartenstein in Verband stehenden Gemeinden haben anläßlich deS Tode« des Fürsten von Schönburg. Hartenstein die vorgeschriebene kirchliche Abkündigung nebst Trauerläuten zu bewirken. — Durch die Blätter ging dieser Tage eine Meldung von einer angeblichen Verfügung de« Reichs- postamte», wonach vom 1. Oktober d. I. an daS Höchstgewicht für einfache Briefe im ganzen Reich«, postgebiete, sowie im Verkehr mit Bayern, Württem berg und Oesterreich - Ungarn von 15 auf 15'/» A hinaufgesetzt worden sei. Auf Anfrage wird nun von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß eine Verfügung de« Reichspostamts wegen Erhöhung de» Meistgewichts für gewöhnliche einfache Briefe nicht ergangen ist. Die Meldung betrifft eine seit Jahren bestehende Vorschrift, wonach bei den TewichtSermittelungen überschießende GewichtSteile bis '/» Tramm unberück sichtigt gelassen werden sollen. — Ein vortreffliches JmprägnierungSverfahren für Holz, um dasselbe gegen Würmer, schädliche In sekten und gegen Fäulnispilze widerstandsfähig zu machen, bildet den Gegenstand eine« kürzlich dem Amerikaner John T. Lloyd erteilten Patentes. Das selbe besteht darin, daß daS Holz in einem geschlos senen Raume der Einwirkung von feuchtem Dampfe, welcher eine Temperatur von 150—250 Grad Cel- siu- besitzt, auSgesetzt wird. Diese Temperatur tötet alle animalischen und vegetabilischen Organismen und verwandelt dieselben in unlösliche antiseptische Produkte, sodaß nach einer Mitteilung deS Patent« und technischen Bureaus von Richard LüderS in Görlitz derart behandelte« Holz unverwüstlich ist. — Sehr richtig sagt der Bericht über den Zu stand der evangelisch-lutherischen Landeskirche, der der LaudeSsynode vorgelegt wird: Da« geistliche Amt stellt in der gegenwärtigen Zeit allgemeiner Gährung au die Kraft und Tüchtigkeit seiner Träger unleug bar hohe Anforderungen und verlangt eine Bereini gung von Eifer und Besonnenheit, wie sie nur bei wachsender Reife deS geistlichen Charakter» und in fortschreitendem AmtSleben erlangt werden kann. Insbesondere ist die Treue und Hingebung onzuer- kennen, mit der zahlreiche Geistliche in Massen- parochieo, in de» großen Städten und deren Bor- orten, in industriellen, dichtbevölkerte» Landgemeinden, unter der vollsten Anspannung ihrer Kräfte gearbeitet haben. — Nicht wenigen Geistlichen wird e« schwer, sagt der Bericht an einer anderen Stelle, die Nei- gung zu einer doktrinären Kanzelsprache zu über winden and sie mit der schlichten Bibelsprache, mit der Sprache de« Volke«, zu vertauschen. Andere dagegen stehen in der Bersuchuvg, den Weg der Ein falt zu verlaffen und im Streben nach augenblicklicher Wirkung mit rednerischen Künsten auf die Massen zu wirke», statt in klarer, glaubenSgewisser und lebenswarmer Bezeugung deS Worte- GotteS die Gemeinde zu erbauen und ein, bleibende Wirkung zu erzielen. — Leipzig, 8. Okt. Der Tod de« Fabrik besitzer- Pent« hüllt sich in ein geheimniSvolle- Dunkel. Nachdem sich der 42 Jahre alte Man« am Sonnabend au» seiner Behausung entfernte, hat er sich in der Humboldtstraße 8 bet einem Frl. G. ein- gemietet, welcher er sich al« ihr Schwager, Post sekretär Lilienthal auS Königsberg vorstellte. Inder Nacht zum Sonntag verstarb Penin unter heftigem Erbrechen und wurde am Sonntag als der verstor bene Poflsekretär Lilienthal nach dem Pathologische« Institut gebracht. AlS solcher wäre er auch beerdigt worden, wenn nicht der Prokurist Penin« de« Leich nam im Pathologischen Institut noch rechtzeitig er kannt hätte. — Wege» zehn Pfennigen hat sich der Kolpor- teur Brauer in Chemnitz schwere Gefängnisstrafe zugezogen. Brauer benutzte die elektrische Bahn und unterließ e« dabei, einen Grosche» in den Zahlkosten zu werfen. Der Fahrgeldpreller war aber vom Wagenführer beobachtet worden und wurde schließ lich auf dem Markte durch einen Schutzmann ver haftet. Diesem gegenüber legte er sich einen falschen Namen bei und leistete, als er nach der Wache ge bracht werden sollte, noch Widerstand. 4 Monate Gefängnis waren sein Lohn. — Stollberg, 9. Okt. Der am 5. Oktober verstorbene Fabrikarbeiter Johann Gottfried Löbig hat au- seinem bedeutende» Vermögen (20,000 Mk) verschiedene wohlthätige Stiftungen gemacht. SS erhielten die Heidenonsfion 3600 Mk., die innere Mission 1500 Mk. und der Gustav - Adolf - Berei« 1503 Mk. Außerdem sind noch verschiedene Persone« mit Stiftungen von je 1500 Mk. bedacht worden. Der Heimgegangene war unverheiratet und lebte sehr sparsam. — Die „Werdauer Ztg.* schreibt: Die neueste Erfindung eine- hiesigen Einwohner-, ein an Leuchlkiaft kaum zu übertreffendes Gaslicht, daS sich Jedermann ohne große Mühewaltung selbst bereiten kann, besteht zur Zett seine Feuerprobe und bildet infolgedessen das Gespräch deS TageS. Allabendlich bleiben Passanten der Reichenbacher Straße wie ge bannt vor den Auslagen eine- daselbst gelegene« Geschäfte- stehen und staunen über da« tage-helle, weiße, dem Auge wohlthnende Licht, welche« zwei Flammen mit einfachem Brenner, ohne Cylinder, ohne Glühstrumpf verbreiten. Zur Bereitung de« Gase- macht sich vor allem eine Substanz nötig, die durch Verschmelzung von Kohle «,t ungelöschtem Kalk gewonnen wird. Dieser Prozeß kann aber nur auf elektrische« Wege vorgenomme» werde», da man dazu einer Hitze von 3—4000 Grad bedarf. Diese Substavz wird in einen Kessel gebracht über dem ein mit Wasser gefüllter Kessel gelegen ist, der mit dem unteren in Verbindung steht. Soll die GaS-