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h und «ußte» l kommen, vo« cht wenig über- e Leiche zu fin- reaS Notsch au» ir von den steile« > auf de« Kopf, Neben der Leiche >ache, dessen Ge- fgefunden ward, ihriger kräftiger morgens vom gegangen. Go machte er zivi lem Wege Rast, h seine lederne zte er über einen i Sande vorge- irv, daß Notsch Hierbei muß er gabhange über ürzt sein, wo- und Nacht (30 ll di» zur Auf- jt zu halten. nachmittag ist lbarer Wolken- stand in vielen Straßen glichen «ler niedrig ge- großer LebenS- ehr nur unter verden. r t wird au» n Beziehungen Iche Mitglieder «langen lassen, reute dieselben dere Menschen er halbwilder käste Sibiriens sie durch drei che menschliche retierend, stet» schen, und mit- sich gegenseitig ür sich, längere diese Einzel- u sehen. Der jeitSzustond an n einziger Fall Z-ichcn einer . Blessing, der auch als Heizer ihr von Blut großer wissen« an davon Ge scheiden hinzu. Schwäche litt, den Eisfeldern ht einen sehr rvensystem der mzelne zeigten äußerten, daß galten können, m zu werden. trieben sie im chaft umgeben. kein lebende» en. Während nven; e« war ils ein Eisbär ichvet schmeckte, ie Temperatur ihn, es konnte ! ungerecht war ah teilnehmend e es auch mit Sesicht soähu- gen, in die sie rn daS Männ- iftern umweht. «« r verneigt und )ie Höhe, von angekommen, sah: „Klopse ihr za: „Um unehmeu, und i Du es nicht rüge Mädchen Her au» sie entschwinden ug ihre Brust: h, dann setzte st gewiß auch hen au» der auch sie jetzt Zimmer ihrer k Schritt, bis as Furcht?" Moment doch rfene« Köpf- d, von solcher gelernt, und «ie übe, den Gefrierpunkt, zum grüßten Teile herrschte —40 bi» —KO Grad ErlsiuS, trotzdem litt deiner Frostschaden. 3m Freien sprang man herum, um sich warm zu erhalten, unten in der Kajüte war e», dank der ein« halbe Elle dicken Kortfüllung in den Thüren, niemals kalt, e- wurde eher zu warm, wen« im Salouofen geheizt war. Da» elektrische Licht funknonierte während der ganzen Zeit ausge zeichnet. Um sich die Zeit zu vertreiben, beschäf tigte man sich mit Allerlei, namentlich wurde die Nähmaschine fleißig benützt. Die Kleider, welche di« Polarfahrer bei der Ankunft der Expedition tragen, hatten sie selbst augefertigt, natürlich war der Schnitt nicht gerade nach der neuesten Wiener Mode. " Der vielgenannte Begleiter Nansen», der norwegische Leutnant Johannsen, entwirft in einem Briefe an den Gutsbesitzer H. Larsen in Skien eineLanztehrnde Schilderung seiner Nordpolerlebnisse. Nach einer der privaten, freundschaftlichen Bezieh ungen berührendeu Einleitung fährt Johannsen fort: „An Bord der Fram ging e» uns ausgezeichnet. Waren wir auch, entlegen von der Welt, eingeschlos- fen im wüsten Polareife uud viele Meilen von einem schützenden Port entfernt, setzten uns die Schraubungen de- Eise» auch in der Nordwrsttrift mitunter de«, maßen zu, daß wir an da« Verlassen des Schiffe» wiederholt dachten, so bot unS doch iw großen und ganzru der Fram eine sorgenfreie, still beschauliche Zufluchtsstätte. Atzung und Trank hatten wir mehr, al» wir unS wünschen konnten, an Kleidern und einer warmen, behaglichen Koje fehlte e» auch nicht. Wir fühlten uns frei und unbeschwert, wie selten nur in unserem Leben. Emst gestattete sich ein wahrscheinlich von Langeweile geplagter Eisbär, un feine Visilkarte abzugeben. Eine merkwürdige Er- fchetnung, diese stets, bei Tag wie bei Nacht, ruhe los streifenden Tiere, deren Fleisch wir im Hinblick auf da- monotone Konservenfleisch al» Leckerbissen zu schätzen wußten! — Ein regelmäßiger Polarstrom, ein Wasser unter der geschloffenen Eisfläche, ist wohl nicht festzustellen, am wenigsten in exzentrischer Zir kulation. (Diese Aeußerung des Begleiters Nansen- steht freilich, wie die „Hamb. Nachr." hervorheben, im positiven Widerspruche zu den von Nansen selbst gethanen Aeußerungen.) Thaisache ist es allerdings, daß die Polarwinde eine gewisse Stetigkeit besitzen; die vorherrschende Richtung ist Nordwest. Dieser Polarpassat, wie er genannt werden könnte, setzt die gewaltigen Eismassen in B-wegung, von Ostsivnien ad bi- weiter nach Grönland. Ich glaube auch Nicht, daß der Fram stark genug gewesen wäre, dem kolossalen Drucke drr treibenden EiSmasseu Wider stand zu leisten, wenn ihn nicht seine ausgezeichnete Konstruktion befähigt hätte, sich bei dem allzu ge- walttgen Andrange über die zusammenschiebenden Schollen zu erheben. Als Nansen und ich da- Schiff verließen, hatten wir mindesten- eine 30 bi- 40 Fuß dicke Eisschicht unter dem Kiele. Wir starteten mit unserem schlittenzuge zuerst bis gegen E^de Februar, al- die vielmonatltche Polarnacht zu Eade ging. Dreimal versuchten wir die Abreise durchzusühren, erst da- dritte Mal hatten wir Erfolg. Beim ersten Versuche brach in kurzer Entfernung vom Schiffe ein Schlitten. Da« zweite Mal setzten wir unsere Reise vier Tage fort und kehrten dann zurück, um unseren Proviant zu ergänzen. Der dritte Start war der beste: wirkehrten von ihm nicht wieder an Bord de- Fram zurück. War wir beide, Nansen und ich, auf der Tour durch da- Treibeis auSgestan- den, können Sie sich nach dem ersten Telegramm meines Führer- ungefähr vorstelleo. Doch der viensch kann mehr ertragen, wie man glaubt und für möglich halten sollt«. So erinnere ich mich eine» Tage« im Treibeise, an welchem mir da« Miß geschick «irderfuhr, bei einer Kält» von 40 Grad EelstuS in da» offene Wasser einer Ei«lücke mit dem halben Körper zu fallen. Wir hatten nämlich ver sucht, mit unsere» aneiuauder gebundenen Schlitten diese Lücke (Raak) zu überschreiten, hierbei glitt ich au» und tauchte in da» Wasser. Es glückte mir, mich auf festes Eis zu retten — allerdings nach der entgegengesetzten Seite hin, auf welcher Nansen zurückgeblieben war. Erst nach Verlauf vieler Stunden und auf einem großen Umwege glückte er un», wieder mit sämtlichen Hunden und drei Schlitten wohlbehalten zusammeuzustoßev. Die Wohlthat, an jenem Tage abends in den primitiven Schlafsack kriechen zu können!! Und dabei war tag»über nicht- Warme- über meine Lippen gekommen; meine Klei- der waren steif wie Gla» und e» währte mehrere Tage, bi« dl« letzten Eisstückchen au- den Falten ge schmolzen waren. Wie gesagt — manche harte Stunde habe ich erlebt, aber auch standhaft den Kopf stets oben behalten. Gott sei gepriesen, daß wir un- wieder im Schutz« deS heimatlichen HafenS be finden! Grüßen Sie rc. Ihr F. Hialmar Johannsen." * * DaS norwegische Storthing hat un längst einstimmig zwei StaatSftipendten von je 1000 Kronen für Journalisten bewilligt, um diesen zur Erweiterung ihrer beruflichen Kenntnisse eine Reise in- Ausland zu ermöglichen. In der norwegischen Presse, die bei der dünnen Bevölkerung unter schwie rigen Verhältnissen zu arbeiten hat, ist die staatliche Unterstützung de, Presse mit großer Genugthnung begrüßt worden. E- dürfte auch wohl «och nicht dagswesen fein, daß in offizieller Weise die Pflicht de» Staates, die Arbeit der Presse zu erleichtern und zu fördern, anerkannt wird, wie eS hier durch daS norwegische Storthing zum Ausdruck gekommen ist. Norwegen ist jedenfalls da» erste Land, in dem der Presse ein solches Entgegenkommen bewiesen wird. DaS Storthing erkannte noch bei Behand lung einer anderen Frage die Bedeutung der Presse an. ES lag nämlich der Vorschlag vor, den Redak teuren auf den Staatsbahnen freie Reise zu gestat ten, wenn diese im Interesse deS ZeitungS-Dienste« unternommen würde. Nach einstimmigem Beschluß wurde dieser Antrag der Regierung überwiesen. * * Die „Virgo" ist in Gothenburg ange kommen. Andree empfing ein herzliches Telegramm von Nordenikjöld und eine Gabe von zehntausend Kronen für die nächste Expedition von dem Groß händler Burman. * * Aus Wladiwostok wird telegraphiert: Im ganzen Ussuri Lmde wüten feit 3 Tagen mit Wolkenbrüchen verbundene orkanartige Siürme. Die Flüsse sind auS den Ufern getreten und überschwem men da- Land. Viele Dörfer stehen meterhoch un ter Wasser. Ucber 100 Menschen sind in den Fluten umgekommen, auch viel Vieh wurde von dem Strom fortgeriffen. Die Ernte ist vollständig vernichtet. Der materiille Schaden ist enorm. Viele Eisen« bahndämme sind unterspült und der Bahn-Verkehr unterbrochen. * * Nack Meldungen auS Konstantinopel sind bisher 2 Oestecreicher, 1 Franzose, 3 Italiener und etwa 40 Griechen als bei den Metzeleien umge kommen bezeichnet worden. Andere sind noch ver schollen, vielleicht »erstickt oder geflohen. * * Sich als gewerbsmäßiger Radfahrer in Eng land auSzuzeichnen, ist ein sehr einträgliches Ge schäft. Ein bekannter englischer Fahrer hat während der letzten sieben Monate 40 000 M. allein an Preise« eingenommen, außer der bedeutenden Ver gütung von Biloziprdfabrikanten, deren Belozipede er benutzt. Der Radfahrer Michael erhielt 2000 M. ein Woche lang täglich in Olympia. Ihm wurde eine besondere vergüt»«- verspräche», we»« sei»e Leistung die bi«her bekannten Leistung,« überrage» sollt«. Für «io gewöhnliches Preisfahren erhält Michael 1600 M. von den Besitzer« der Bahne», wen« er gewinnt, und 1200 M. fall» er verliert. Solche englische Radfahrer, wie Michael, Platt- Bett», Stock», Huret, Tom Linton und Riviere, ver dienen 30—40000 M. jährlich. Der verstorbene Radfahrer Arthur Linton hat 60—80 000 M. hinter- lassen, di« er sich nur durch seine Kunst erworben hatte. Vermischtes. * An da- reizend gelegene Schloß Bellevue im Tiergarten in Berlin, das bekanntlich zur zukünftige» Residenz unsere- Kronprinzen auSersehen ist, knüpft sich eine niedliche Erzählung aus dem vorigen Jahr hundert. Prinz Ludwig Friedrich Christian von Preußen, gewöhnlich Loui- Ferdinand genannt, Soh« de- Prinze» Ferdinand von Preußen, de« Bruder» Friedrich« deS Troßen, war ein geistreicher Verehrer der schönen Künste und Musik und liebte schon in feiner frühesten Jugend die Herrlichkeit der Natur. Zahlreiche Reisen führten ihn daher ins Ausland, nach Italien, Frankreich, der Schweiz rc. Während einer dieser Reisen hatte sein Vater da- Schloß Bellevue käuflich erworben. Nach der Rückkehr de» Prinzen meinte nun s-in Vater zu ihm: „Um Dich in unserem Lande nicht die fremdländischen Natur reize vermissen zu lassen, habe ich hier etwas für Dich geschaffen, da» Du unzweifelhaft in gleicher Schönheit und Pracht nirgend« in der weiten Welt gesehen hast." Obgleich nun der Prinz sich über die Anlagen de- Schlosse« wie über daS Schloß selbst sehr lobend auSsprach, konnte er e« doch nicht ver hindern, über die kleinen Berge, Felsen, Grotten, Seen and Teiche zu lächeln. — Al« der Baier am nächsten Tage daS Schloß wieder aufsuchte, fand er am Eingänge ein kleine- Gedichtchen, da» zwar mit verstellter Hand geschrieben war, als de» Verfasser aber sofort den humorvollen Prinzen erkennen ließ. DaS Gedicht lautete: „ES wird hier Jedermann gebeten, Die „Berge" ja nicht platt zu treten; Auch dürfen keine Hunde laufen, Sie könnten leicht den „See" auSsaufen; So diebisch wird wohl Niemand sein, Zu stecken einen „Felsen" rin!" Der prinzltche Vater soll über da« schwungvolle Gedicht seines Sohne- recht herzhaft gelacht haben. * Einen interessanten kleinen „Roman" in 6 — Ziffern, der vor kurzem einem in Friedenau le benden Schriftsteller selbst passiert ist, und welcher sich mit Hilfe de» Worte- „Ferien" leicht lesen läßt, finden wir in dem Lokalblatte deS genannten Orte-. Der Verfasser erzählt darin folgende-: „Ich genoß im Berner Oberland die herrlichen 1 2 3 4 5 6. Ah! sagten die Do^fschönen, dem ist'- gewiß um« 1 3 2 4 5 6 z» thun, sonst wäre er nicht von 1 2 3 6 hierher gekommen. Bald fing in einem der hübschen Mädchevköpfe ein lieblicher Gedanke an zu 3 2 4 1 5 6. „Bin ich nicht 1 2 4 6 5 3 al- manche andere?" sagte sir zu mir, „1 3 2 4 5 mich." Ich stand wie auf 2 4 5 3 6, den« ihr 5 4 12 3 war mir sehr peinlich. Wenn auch die Worte ziemlich 1 3 2 4 sein mochten, so war ihr Herz doch gewiß 3 2 4 6. Wie gern hätte ich ihre Rede mit einem golvenen 3 2 4 1 erwidert, aber meine Pflicht gebot mir, schnell abzubreche». 6 4 2 antwortete ich schmerzlich, denn ich habe schon 2 4 6 5. Adieu!" * Einen gefährlichen Unfug verübten am Diens tag abend zwei Mechaniker während einer Fahrt auf der Stufenbahn der Berliner Ausstellung. Einer dieser Männer schabte von einem LeituagSdraht, der nun vorwärts und hurtig angeklopft, im Grund« genommen ist ja nicht- so schlimm wie eS anfäng lich erscheint und die Taute Obrist wird gewiß auch manche gute Seite haben — nur hat sie solche bisher Niemand entdeckt. Aber vielleicht gelingt «S mir," fuhr sie i« ihrem Raisonnement fort, „wenn ich hübsch geduldig bin und ohne Vorurteil hineinschaue in diese- Menschenleben." War «S Hildegards Absicht gewesen, sich Mut einzusprechen, so hatte sie wenigsten- die Freude, ihre« Zweck vollständig erreicht zu haben, eS schwand wirk- lich jedwede Furcht auS ihrem Herzen, al« sie au die Thür des kleinen Vorzimmer- klopfte, hinter dem die Wohn- und Schlafgemächer der Obristin lag««; da sie aber auf wiederholte- Pochen keinerlei Ein ladung, hereinzutreten, vernahm, öffnete sie auch ohne diese und sah sich im nächsten Augenblick in dem kleinen Entree, dessen Thür nach dem Neben gemach weit offen stand; ihr ganz genau gegenüber hing ein langer Spiegel und zufällig trafen ihn Hildegard- Blicke zuerst — er reflektierte deutlich da- ganze Zimmer, iu welche- zu treten da- junge Mädchen eben im Begriff gewesen — nun aber hemmte sich ihr Fuß, e» war ein seltsame» Bild, da» sich in dem geborstenen Glase ihrem entsetzten Blick offenbarte, ein Bild, da- ihr unvergeßlich blieb für alle Zeit. — Sie sah dasselbe Gemach, in de« sie gestern abend der Tante Gesellschaft geleistet, nur erschien «S jetzt im Morgenlicht noch unbehaglicher und un sauberer — sie sah Stück für Stück wieder de» alt« Gerümpel«, mit dem di« Obristi» ihr Hei« auSge- stattet — und sie sah schließlich auch diese selbst. Bor dem Schreibsekretär, in dem damals vor Jahren daS Vermögen der Mutter — zur Chimäre gewor den, saß die alte Frau in lässigem widerlichem Ne glige; während den unteren Teil ihre» Körper- ein verblichener roter Flanellrock bekleidete, schlotterte der obere in einer zerrissenen dunklen Barchevtjacke. Da« schwarze Haar war noch ungeordnet und hing, da keine Haube eS deckte, in wirren Strähnen um da« bleifarbene Gesicht. ES war ein Anblick zum Schau dern, und seine Unheimlichkeit wurde noch erhöht durch die Beschäftigung, der sich di« alte Dame in diesem Augenblick unterzog: Vor ihr auf der nieder gelassenen Platte lagen ganze Berge von funkelnden Goldmünzen und glitzernden Geschmeiden, mit Zangen und allen möglichen winzigen Werkzeugen zerrten die Finger der Obristin an den letzteren herum — anfangs begriff die unfreiwillige Beobachterin diese Szene nicht, waS da an dem Schreibtisch vorging, wie eS ihr bei noch aufmerksamerem Hinsehen doch endlich klar wurde: Die Tante entfernt« de» Dia mantenschatz ihre» Hause« auS feinen, im Verhältnis zu dem ungeheuren Wert der Steine wenig kostbaren Fassungen; — Hildegard ahnte noch nicht, zu wel chem Zwecke: wußte sie doch nicht- davon, daß dir alte Dame auch mit den hinterlassenen Schmuckgegen- stäuben ihres Gatten die gleiche elende Manipulation vorgenommen und daß das nicht unbeträchtliche Häufchen Sold, welche« jetzt neben den Diamanten der SolmS-Hegendorf lag, da-schvöde Kaufgeld war für die kostbaren Steine. Hildegard» Augen sahen Immer forschender, immer verwunderter auf da» seltsame Treibe» der Tante, da aber hatte sie da» Unglück, mit dem Fuß an eisen alt« Bilderrahmen zu stoßen, der an der Wand lehnte, er stürzte pol ternd zusammen und bei dem unvermuteten Geräusch wandte die Obristin mit einem leise» Schrei de» Erschrecken« den Kopf nach rückwärts. Wie sie aber dem Gesicht der Nichte begegnete, fuhr sie zornig auf und Gold wie Brillanten heftig in ei« Geheim fach deS Schreibtische- werfend, schloß sie die Platte, stand auf und näherte sich mit großen Schritten dem erschrockenen jungen Mädchen. Und wie sie nua vor ihr stand, die stechenden Augen unverwandt auf da- Gesicht der Nichte geheftet, da hätte eS auch wohl eine noch stärkere Seele mit Grauen gefaßt — aber Hildegard raffte gewaltsam ihre ganze Wil lenskraft zusammen, sie wollte wenigsten- nicht schwach erscheinen, wenn sie'« auch im Moment war und so begegnete ihr klare- braune- Auge ruhig, ohne daß auch nur ein« Wimper gezuckt hatte, de« Blicke der Tante. So standen sie sich sekundenlang still gegenüber, diese- fehlerhafte Weib und da« junge unschuldige Mädchen, dann ober war's die erstere, die da« un heimliche Schweigen brach: „Du hast mich beobach tet," zischte die Obristin, „wolltest mein Treibe» belauschen! Aber glaube nicht, Mädchen, daß Da je irgend welchen Vorteil ziehen kannst auS de«, wa» Du gesehen, und nun komm — erwidere kei» Wort, keine Silbe, ich verbiete e» Dir," fuhr sie leidenschaftlich fort und stampfte mit dem Fuß auf die schmutzige Diele — „ich will keine Entschuldigung hören — and nehme auch, ohne daß Du wir irgend welche- Verspreche» giebst, an. Da wirst niemals wieder wage», Dich aus solche Weise i» «ei» Thu» und Schafft« zu drängen." (Fortsetzung folgt.)