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MmMMMÄgM Wochen- und Rachrichtsblatt zugleich HWsk-IMM für Kohüoff, Udkih, Amrderf, Mors, St. Hidim, KeiMiNt, UmmM M> Wsen. Aintsblcrtt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — " Jahrgaug. »» " Nr. 183. Sonnabend, den 8. August 1896. Korpuizeile oder deren Raum mit 1v Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich -iS spätestens vormittag 10 Uhr. 71 Stück 15 Rm. 17 66 1200 2000 960 22 3 7 om Oberst., " Unterstärke, der Heilung durch Einführung des AugenglaSkörper- lebender Kaninchen. — Dem Lisendreher Karl Paul Schumann in Chemnitz ist für die mit Mut und Entschlossen heit bewirkte Errettung eines Menschen vom Tode drS Ertrinkens von der König!. Kreishauptmann, schäft Zwickau eine Geldbelohnung bewilligt worden. — Der Vorstand der vereinigten Militärvereiue zu Meerane hat an Se. Majestät König Albert eine Zuschrift gerichtet, in welcher er den Austritt au- dem Bunde anzeiqt. DieS hat dort zu verschie denen Gerüchten Anlatz gegeben. Deshalb berichtete in der Ratssitzung der RatSvorstand, daß er die Zuschrift zur gutachtlichen Berichterstattung erhalten habe. Der von ihm verfaßte Bericht fand nach Wortlaut und Inhalt die Zustimmung des Rates. — AuS dem Vogtland«, 5. Aug. Dadurch, daß die städtischen Verwaltungen zu Markneukirchen und Adorf als Besitzer umfänglicher Waldungen den Beginn des Einsammelns der Preißelbeeren auf den 15. und bezw. den 25. August festsetzen, wird die öffentliche Aufmerksamkeit wiederum auf einen oft beklagten Uebelstand gelenkt. In thörichtem Unver stände und verwerflicher Habgier werden nämlich all jährlich schon von Anfang August an die Preißel beeren «och weiß oder ganz schwach gerötet gepflückt und in den Kellern und anderen lichtloseo Räumen aufbewahrt, woselbst sie „Nachreifen", b. h. rot und ansehnlich werden sollen. Natürlich bletben solche Beeren bitter und können nnr durch Zuckerzusatz beim Einkochen genießbar gemacht werden. Diese ver werfliche Praxis üben insbesondere die böhmischen Srenznachbarn, indem sie in starker Anzahl die bei Bad-Elster, Brambach, Wernitzgrün rc. bi» an die Grenze vorgeschobenen sächsischen Waldungen heim suchen und die Preißelbeersträucher so gründlich plündern, daß den zur festgesetzten Zeit eintreffenden sächsisches Preißelbeersammler« meist das Nachsehen bleibt. In diesem Jahre, das im oberen Vogtland« eine überaus reichliche Beerenernte verheißt, ist, dem Vernehmen nach, auch das staatliche ForstaufsichtS- persooal angewiesen, de« vorzeitigen Preißelbeeren- sammeln entgegenzutreten und die wertvolle Gottes gabe bi« zur wirklichen Reife zu schützen. — Ein seltenes Vorkommnis hat sich in Plohn bei Lengenfeld zugetragen. Daselbst wollte der dor tige Mtlitärverein seine neubeschaffte BereinSfahne weihen. Die Fahnenweihe ist jedoch von der vor gesetzten Behörde beanstandet worden, weil das Fahnentuch der zu weihenden Fahne den Reichs adler enthält, eine Genehmigung hierzu aber, welche formell dazu etnzuholen ist, nicht erbeten worden war. Nun sollte aber die Weihe der Fahne trotzdem vor sich gehen, jedoch ist die Seite de» Fahnentuches welche den Reichsadler trägt, dabei za verhüllen und diese Hülle so lange daran zu belassen, bis die Ge nehmigung des Kaisers, bez. der Reichsbehörde au« Berlin zur Tragung deS Reichsadler» wird erteilt sein. — Der Kommi» Richard Kunze, in Stellung bei Herrn Ullrich in WehrSdo, f bei Svhland, wird vermißt. Derselbe bereiste in Spirituosen am 16. Juli Putzkav, am 17. Juli die Ortschaften Reu- Pichnen, Dretschen, Diehmen, Solenz, Naundorf, Bossen, Zockau, Seitschev, Göda bis Drei Stern. Hier gab er an, halb 7 Uhr nach vautzen fahren zu wolle«, ist aber seit dieser Zeit verschwunden. Der Vermißte ist 23 Jahre alt, 178 Eentimeter groß, 23 , 31 Nutz- mW Breaaholz-Anttio«. Im Lichtenstein er Revier sollen künftigen Montag, den 1V. Angnft 1896, vom vor«, v Uhr «», in der Restauratlo» z»» Schweizertheri bei Lichtenstein folgende, im Stadt» und Neudörfler Walde ausb«reitet« Nutz- und Brennhölzer, als: 553 Stück N.-Stämme von 10 bis 15 cm Miltenst., 95 „ dergl. „ 16 „ 22 „ 200 „ fi. Reste, 6 Whdrt. Laub- und Nadelh.-Reisig u. 7 Langhaufen unter den gewöhnlichen Bedingungen versteigert werden. Dte Fürstliche Forstverwaltung n kl Stangen „ Tagesgefchichte. *— Lichtenstein. Wie falsch «S ist, wenn man heutigen Tages mit der Reklame sparen will, das hat der geschäftsführend« Ausschuß der Dresdner Ausstellung erfahren müssen. Bis vor kurzem hielt man nämlich mit dem Inseriere» in den Zeitungen sehr zurück, und die Folge hiervon war, daß der AuSstellungSpark trotz herrlichster Witterung nur einen schwachen Be such aufwieS. Der Kernpunkt des mangelhaften Be suche« war lediglich die nicht ausreichende Publika, tion resp. Insertion. Bor kurzem entschloß man sich, dte Insertion in den Zeitungen etwas schwungvoller zu betreiben, und die Wirkung ist eine überraschende. Tagtäglich erfreut sich nun die Dresdner Ausstellung eine» sehr starken Besuche», und AuSstellungSauS- schösse und Aussteller sind mit einem Male zufrieden gestellt. Die Einnahme» überwiegen bei weitem dte Koste» der Mehr-Insertion, ja, sie stehe» mit de» letzteren in gar keinem Berhältni». Diese Thatsache möge sich auch jeder Geschäftsmann fest in d»S Ge- dächtni» einprägen. Will derselbe «in gute» Geschäft machen, dann muß er nicht nur da» Publikum gut bedienen, sondern er darf eS auch nicht an der nött- gen Reklame fehlen lassen, um Käufer heranzuziehen. — Zur Warnung für Arbeitgeber wöge fol gender Vorfall dienen: Ein Arbeitgeber hatte den von ihm beschäftigten Leuten die Krankenversiche» rungSbeiträge abgezogen, zum Teil sogar noch wehr, als wie Arbeitnehmer zu zahlen verpflichtet waren. Trotzdem hatte er die Beiträge nicht an dte Kran kenkaffe abgeliefert, war auch dieferhalb auf Antra der Krankenkaffe erfolglos gepfändet worden. Aus Grund dieser Vorgänge wurde der Arbeitgeber vom Königl. Landgericht Zwickau gemäß § 82b de« SrankenverstcherungSgesetzeS mit 2 Monaten Gesäng- ni-, sowie zur Tragung der Verichtskosten verurteilt. — Ueber eine „neue Sugenoperatton" durch de» Hamburger Augenarzt Prof. Dr. Deutschmann gehen Mitteilungen durch die Blätter. Danach ist Prof. Dr. Deutschmann die Heilung der bisher für unheil bar gehaltenen Erblindung infolge von Netzhautab« lösung durch Einführung de- AugenglaskörperS lebender Kaninchen gelungen, und «s sind durch Prof. Dr. Deutschmann bereit» zahlreiche Kranke durch diese» sein Operationsverfahren geheilt. Während die einen Blätter diese Notiz eine- Wiener Journals kommentarlos reproduzieren, setzen andere Zweifel in die Richtigkeit der Mitteilung. Wie die „Hamb. Nachr." schreiben, handelt e» sich nun durchaus nicht nm etwa» Neues, wenn auch in Laienkreisen wenig Bekannte». Schon seit vielen Jahren hat sich Prof. Dr. Deutschmann eingehend mit der Erblindung durch Netzhautablösung beschäftigt und weitgehende Unter- suchunge« im Interesse der Heilung dieser bisher al- unheilbar erschienenen, für ihre Opfer furcht- baren Krankheit angestellt. Die Resultate dieser seiner Bemühungen legte er nieder in dem bereit» i« April 1895 erschienenen 20. Heft der „Beiträge zur Augenheilkunde", heran-gegebeu von Prof. Dr. R. Deutschmann (Hamburg und Leipzig, Verlag von Leop. Boß), erschienenen Artikel „Ueber ein neue» Heilverfahren bei Netzhautablösung". Nachdem der Verfasser zunächst über sein« von überraschend gün stigen Erfolgen begleitete Behandlung der Netzhaut- ablösung durch NetzhautglaSkörperdurchschneidung in elf Fälle«, dte sich auf den Zeitraum von 1890 bt» 1895 verteilen, berichtet, kommt er zur Darlegung R.-Klötzer von 12 23 hat schwarzes Haar und war bekleidet mit schwar zem Jackett und Weste, Heller Hose, Strahhut und trug einen Spazterstock. Da Kunze allseits nur den besten Rus genoß, so ist anzunehmen, daß em Unfall oder Verbrechen vo,liegt, da der Vermißte «ine größere Summe Gelbe» bei sich hatte. — In Mügeln bei Oschatz sind in der Nacht zum Dienstag mittelst Einbrüche» in der Wohnung der Frau verw. Müller an der Gartenstraße au- einer Kommode mehrere Sparkassenbücher, sowre KouponS der 3 prozentigen sächsischen Rente im Werte von 10,000 Mark gestohlen wordru. Die betreffenden Koupon« führe» die Nummern LIt. 004375 und 007040. Außerdem fehlen 1 goldene Damenuhr, 2 Deckbetten, 3 Kopfkissen und 20 Mark in Gold. — Im ländliche« Krankenhaus zu Cölln a. E. befindet sich zur Zeit ein Herr, der auf der Fahrt von Dresden von einem Schlaganfall getroffen und daselbst eingeliefert wurde. Zuerst fand man bei ihm nur etwa» über zwei Mark Barschaft vor, doch bei genauerer Durchsicht der Sachen in der oberen Westentasche in einem ziemlich abgenutzten Etuis 1400 Franks in 100 Frankschetnen. Ueber die Person de» Kranken ist nicht« näheres bekannt, doch nimmt man an, daß «S «in gewisser Röhn oder Röhm au» Zürich ist. An dte dortige Behörde ist Anfrage er gangen. Der Kranke ist noch nicht vernehmungsfähig. — Dte Weinberge bei Meißen versprechen die» Jahr eine ausgezeichnete Ernte. Nicht nur, daßsehr viele Trauben vorhanden sind, sondern auch dte Reife derselben macht rasche Fortschritte! — Ein Einwohner i« Bautzen beobachtete am Sonnabend abend während und nach dem star ken Gewitter auf einem Hause am Kornmarkt da selbst, auf welchem sich zwei Blitzableitungen befinden, vier Elmsfeuer von wunderbarer Leuchtkraft. Dte Flammen hatten die Größe einer sehr großen Wallnuß. — Dem „Leip. Tgbl." wird aus Greiz, 3. Aug. gemeldet: Der Schaden welchen da» letzte Un wetter avgerichtet hat, wird bei der Firma Jahn auf circa 100000 Mark geschätzt, auch bei Schwarz und Söhne ist der Schaden nicht unbedeutend. In der Albert'schen großen mechanischen Weberei konnte vormittag nicht gearbeitet werden. Der Be trieb der Jahn'schen Färberei wird längere Zeit ruhen müssen. — Auch die Stadt erleidet viel Schaden. 8 Gera. Ein werkwürdige» Pferd hat ein hiesiger Einwohner kürzlich gekauft. DaS Tier bleibt auf der Straße plötzlich stehen, geht nicht von de, Stelle, sondern setzt sich »ach Hundeart nieder und ruht au». Al» der Besitzer mit einige» Freu», den eine Landpartie unternommen hatte, lief da» Pferd in den an der Landstraße nach KleinhenverS- darf befindlichen Teich und lud die Jnsaffeu de» Gefährte« in dem Teiche ab. Mit Mühr und Not erreichten die Durchnäßten festen Boden. s Berlin, 6. «ug. Dte Rhederei de« „Se- neral Chanzy" sandte an den Kommandanten der „Gefion" 10,000 Francs zur Verteilung unter die Mannschaften, der Kommandant der „Gefion" schickte jedoch da« Geld wieder zurück. 8 Etwa «ine halbe Million Mark hat der kürz- lich verstorbene Reich«rat Lothar v. Faber, Besitzer der bekannten Blristjftfabrik in Stein, seinen Ar- bester« vermacht. Jeder erste Vorarbeiter erhält nach dem letzte« Wille» de- Erblaffer« 500 Mark, bis 22 „ 37 - °- " " " „15 Br.-Scheite und Rollen,