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DWMMMWM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich WG AMM fir LoBorf, ZSdüh, Zmvdorf, Mors, Zl. Wim, Znni^orl, Nimm M Ws» Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. Nr. 97 1896 vd« d«m Mm» mit 10 Psomi-m bk« WM — der Aqer«, tihBch btt st>s«ch»ni vor»««, 10 llhr. S relearamm-«dr«ftet Lagebtalt. ——— 46. Jahrgang. Dienstag, den 28. April K<r«fpr«ch -«»sch tust Str. 7. Verordn««» des Ministeriums des Innern, Maßregel« gegen Weiterverbreitung der Maul» und Klauenseuche in den KreiShauptmannschaften Bautze» und Zwickau betreffend. Das Ministerium deS Inner» sieht sich mit Rücksicht auf die erhebliche Verbreitung, welche die Maul- und Klauenseuche neuerdings, insbesondere in den KreiShauptmannschaften Bautzen und Zwickau genommen hat, veranlaßt, auf Grund der HZ 7 und 8 des Reichsgesetzes, betreffend die Abwehr und Unter drückung von Viehseuchen, in der Fassung vom 1. Mai 1894 (Reichsgesetzblatt Seite 410) in Verbindung mit §8 6 und 18 der dazu erlassenen Ausführungs verordnung vom 30 Juli 1895 (Gesetzblatt Seite 94) und zwar zunächst für die Bezirke der KreiShauptmannschaften Bautzen und Zwickau folgende Maß- regeln anzuordnen: 1. Aus Viehmärkten, soweit solche nicht nach 8 5 der Ausführungsverord nung für den Bereich der betreffenden Kretshauplmannschaft verboten werden sollten, hat die tierärztliche Untersuchung eines jeden einzelnen Stückes vor dem Betreten deS Marktplatzes zu erfolgen. Zu diesem Zwecke hat die Zuführung von Rindern uad Schweinen nur auf einem, beziehentlich soweit die zur Verfügung stehenden tierärztlichen Kräfte auSreicken, auf mehreren im voraus zu bestimmen den Wegen zu erfolgen. Die Bestimmung dieser Wege bleibt der Polizeibehörde überlassen. Der Vorverkauf ist verboten. Die bezirkStierärztltche Untersuchung der in Gastställen untergebrachten Rinder darf bereits an dem dem Markttage vorausgehenden Tage auSgeführt werden. 2. Die von Händlern zum Zwecke öffentlichen Verkaufs ausgestellten und öffentlich auSgebotenen Rindviehbestäode, sowie die zum Verkaufe im Umher ziehen bestimmten Schwetnebestäude dürfen erst dann verkauft werden, wenn sie während einer BevbachtungSfrist von 5 Tagen sich frei von der Maul- und Klauenseuche erwiesen haben. 3. Alle von zusammengebrachten Rindvieh- und Schweinebeständen be nutzten Wege und Standorte (Rampen, Buchten, Gastställe, Marktplätze) sind nach ihrer Benutzung gründlich zu reinigen. An den Stationen, an welchen Vieh- und Schlachtmärkte abgehalten werden, sind die Rampen, sowie die Vieh-Gin- und Ausladeplätze nach dem Ein- und nach dem Ausladen durch Reinigung und Besprengung mit 5prozentigen Kar- bolsäarelösungen zu desinfizieren. Die BezirkStierärte haben hierüber dir nötige Ueberwachung auSzuüben und sind zu dem Zwecke ermächtigt (§ 17 deS Reichsgesetzblattes), Gastställe, private Schlachthäuser, sowie Ställe von Viehhändlern zu revidieren. Die genaue Beobachtung dieser Anordnungen ist von den zuständigen Be hörden zu überwache». Dresden, am 25. April 1896. Ministerium deS Inner«. v. Metzsch. Körner. r»s«ss«fchi<dte. * — 8 ichtenste in, 27. April. Heute feierte die hiesige Schützengilde ihren diesjährigen Früh- jahrSauSzug mit KönigSscheibenschirße». * — Wie unS von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, ist die jüngste Stadt Sachsens unsere Schwe sterstadt Calluberg, nicht Johanngeorgenstadt. * — Callnberg, 27. April. Am 24. April feierte das Gerber'sche Ehepaar hier die Diamantene Hochzeit. Unter anderem ging dem Jubelpaar vou einem früheren Lehrling ein Geschenk unter folgenden WidmuvgS-Worten zu: Seinem Lehrmeister — Dem Diamantmeister — Ein Fläschchen Waldmeister — Bon keinem Meister. — Allgemeine Urbersicht über den Saatevstand im Königreich Sachsen Mitte April 1896. (Zu sammengestellt in der Kanzlei deS LandeSkulturratS.) Wie seit einer Reihe von Jahren, gestaltete sich der Witterungscharakter de^WinterS 1895/96M seiner ersten, kleineren Hälfte bis Ende Dezember ziemlich wild. Der zumeist als neblig und naßkalt bekannte Monat November zeichnete sich ganz besonders durch schöne und milde Temperatur aus. Erst in der zweite» Hälfte des Winters (Monate Januar, Feb ruar und halber März) stellten sich Frost und Schnee ein, ersterer nicht allzu streng und in kurzen Perio den auftretend, letzterer in nicht allzu großen Massen. Mitte März machten sich bereits einige recht sommer liche Tage bemerkbar, denen ober bis Mitte April zumeist recht kühle und nasse Witterung folgte, ver bunden mit Schneefall und Nachtfrösten auf den Ge birgskämmen. Dieser im große» und ganzen gün stige» Witterung entsprechend, haben die Wintersaaten, welche durch die schöne Herbstwitterung gekräftigt in den Winter gingen, denselbengutüberstanden. Ver einzelt kommen kahle Stellen, besonder- in de» zeiti gen Roggensaaten, vor, verursacht durch den Mäuse fraß im Herbst urd die Kahlfröste im Februar und Anfang März. Rap- hat durch Kahlfröste und die jetzige naßkalte Witterung in vielen Bezirken ziemlich Schaden genommen. Umackerung der Wintersaaten wird nur vereinzelt uad in geringem Umfange sich notwendig machen, ganz läßt sich der diesbezügliche Schaden infolge der ungünstigen Witterung der letz ten Wochen noch gar nicht übersehen. Wenig günstig ist iu zahlreichen Bezirken der vorjährig« «leebestand, der sich von der Mäuseplage nicht erholen konnte uad von de«, soweit e- sich zur Zett übersehen läßt, große Fläche«, sehr ost bi« zu 50, ja veretuzelt bi- zu 75 Proz. der Anbaufläche umgepflügt werden müssen. Während die sommerliche» Tage des 16. btt 26. März zu de» FrühjahrSbestellarbeiteu mäch tig anregte» und in maachen Bezirken der Ebene nahezu die Hälfte der Eiusaat beendet werden konnte, ruhen dieselben seit drei Wochen fast vollständig, da es säst täglich regnet oder auf den Höhenlagen schneit, ja vereinzelt sich Nachtfröste eingestellt haben. Für da- wettere Wachstum der Wintersaaten und die Fertigstellung der noch sehr iw Rückstände sich be findlichen Frühjahrsbestellungen ist dringend trockne und warme Witterung notwendig. Die Obstbäume sind fast noch ganz kahl, und der Blätter- und Blü tenschmuck entwickelt sich sehr langsam; die ganze Vegetation ist normalen Jahren gegenüber »m ziem lich 3 Wochen zurück. — Der Geschäftsbericht deS Deutschen Privat. Beamten-Berein» zu Magdeburg für das Jahr 1895, welcher vor einigen Tagen zur Ausgabe gelangt ist, zeigt, daß der Verein auch auf da« verflossene Ge schäftsjahr mit Befriedigung und Genugthuung zu- rückblicken kann. Namentlich ist die glückliche Ent wickelung der BersorgungSkassen de- Deutschen Pri- vat-Beamten-Vereins hervorzuheben, welche eine be deutende Erweiterung und einen Ausbau derselben zur Folge hatte, so daß der Verein de« Endziel seiner Bestrebungen, den Privatbeawten durch seine VersorgungSanstalten eine thatsächliche Gleichstellung mit den Staatsbeamte» in Bezug auf die Sicherstel lung der Zukunft zu beschaffen, stetig näher rückt. Die günstigen Resultate, welche der Verein auf allen Gebieten, auf welche er seine segensreiche Thätigkeit erstreckt, erzielt hat, haben zu einer Erweiterung sei nes gesamten Geschäftsbetriebes geführt und die Er richtung eines eigenen Geschäftshauses notwendig gemacht, dessen Grundsteinlegung bereits im vorigen Winter in Magdeburg erfolgt ist und welche» schon im nächsten Herbst bezogen werden wird. Die erfreu lichen Fortschritte des Verein-, welche denselben un ter allen ähnlichen Organisationen eine hervorragende Stellung einnehmen lassen, haben auch im verflosse nen Geschäftsjahre eine eingehende Beachtung und Würdigung in allen Kreisen der Bevölkerung, nicht nur bei Le» PUvatbeawten, sondern auch bei den Arbeitgebern, insbesondere bei den Vertretern deS Handel« und der Industrie, gefunden. So sind im letzten Jahre wiederum eine Reihe unserer bedeutend sten Handelskammern usw. dem Verein al- „stiftende Mitglieder" beigetreten, die Zahl der Firmen, welche in Anerkennung der Sicherheit und Leistungsfähig» leit der BersorgungSkassen deS Vereins ihre Beamten in dieselben eingekauft habe», hat sich bedeutend ver- mehrt und ebenso haben die Anschlüsse von BerufS- verbändeu und anderen Vereinigungen in erfreulicher Weise zugeuommen. Die Zahl der Verein-Mitglieder beträgt gegenwärtig 13000, da- Vermögen de- Ver ein- ca. 2 Millionen Mark. Die Pension-kaffe de- Deutsche» Privat-Beamten-Verein», welche gegen wärtig 2247 Mitgliederzählt, hat seit ihre« Bestehen bereit» an 64 Personen Pensionen gezahlt, und z. Zt. beziehen 49 Versicherte aus derselben Alters- und JuvalivitätSrevten; die Zahl der Pensionäre erhöht sich von Vierteljahr zu Vierteljahr, und eS ist ein erfreuliches Zeichen für die Leistungsfähigkeit der Kasse, daß sie den stetig steigende» Ansprüchen und Anforderungen in jeder Weise gerecht zu werden im Stande ist. Aus der Wilwenkasse beziehen 74 Wit wen jährliche Pensionen. An der Begräbniskasse waren am Schluß deS Berichtsjahres 2179 Personen beteiligt, und 57 Waisen verstorbener Vereinsmit glieder erhalten gegenwärtig UnterstützungS-, resp. Erziehungsgelder auS der Kaiser Wilhelm-Privat- Beamten,Waisenstiftung auSgezahlt. Die Kranken kaffe des Verein» hatte bei einem Mitglirderstande von 2015 Personen im verflossenen Jahre 56499,54 Mark in barem Krankengelde gezahlt, während die Unterstützungsgelder, welche der Verein seit seinem Bestehen an seine Mitglieder in pekuniären Notlagen au- seinem Unterstützungsfonds gezahlt hat, am Schluß deS letzten Geschäftsjahres die Summe von 80,000 Mark überschritten hatten. Auch die übrigen WohlfahrtS-Einrichtungeo des Deutschen Privat- Beamten-BereinS, wie Stellenvermittelung, Rechts schutz, vorschußweise Prämienzahlungen usw., welche auch im letzten Geschäftsjahr vielfach seitens der Ber- einSmitglieder in Anspruch genommen worden waren, haben ebeuso wie früher in jeder Weise den gehegten Erwartungen entsprochen und gar manchem Mitglied« willkommene Dienste geleistet. — Die Gesamt-Ein nahmen des Deutschen Privat-Beamten-VereinS und seiner Institutionen belaufen sich gegenwärtig im JahreS-Durchschnitt auf über eine halbe Million Rk. — Leipzig , 24. April. (Sächsisch-Thüringische Ausstellung.) Mit Rücksicht auf die für nächstes Jahr in Dresden projektierte Internationale Kunst ausstellung beabsichtigte man anfangs hier von der Ausstellung von Kunstgegenständen abzusehen. Es hat sich indeß die Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß laut Programm, Gruppe 14 „Kunst und höhere- Kuuftgewerbe", dem Kunstleben Mitteldeutschlands in Leipzig nächstes Jahr ein voller und würdiger Ausdruck zu geben sei. Diese Gruppe hat daher unter Vorsitz des Herrn Prof. vr. Schreiber, Direk tor deS städtischen Museum-, nun beschlossen, alle Künstler, die im AuSstellungSgebiete entweder seßhaft oder darin geboren sind, einzuladen, an dieser Aus stellung sich zu beteiligen. Die Geburt also wacht e» auch Künstlern in Düsseldorf, München rc. mög lich mit ihre» Werken die Ausstellung in Leipzig za beschicken. Mit dieser Ausstellung moderner Kunst werke soll eine Abteilung für historische Kunst ver bunden werden und al- Bindeglied zwischen Kunst- uad Sewerbe-Au-stellung soll das Kunstgewerbe mit seinen Erzeugotffen der Gegenwart und Bergaogea- ' hrit diene». Eine Gegenüberstellung der heutige»