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WMMckMikqM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich WG-MM fir KoDorf, Mlh, Kemdorf, Mors, Zs. Mia, Anmchrnt, Amkia nd M» Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. -- - Jahrgang» . Nr. 57. »..-i»»«.»»,.,-« Dienstag, den 10. März ^'rV;7^5N!^' 1896. Diese« vl« «scheint t««lich <«b« v«m- »d Acht««) o»«d« ftr d« f»lg«d«, r«^ ««t-tzii-rache» vgng«pmw 1 M«k « Pf»««». — «dqeln» »II««,, 10 «estÄwMi mH«« «her d« UrpÄi« in Achtocha», Markt 17», aLe Kaiser». PaftmchM«, PchchMen/fwöt, di»«a^ou — Inserat, ward« di»Ni«»chpM« oder der«, >»m» mit 10 Pfamlaen d^ch»a. — »««hm» der Afierat« tdglich dtt spiltchi»» vormitw« 10 Uhr. «„-»«-schichte. *— Lichtenstein, 9. März. In danken«- werter Weise hat Herr Kaufmann Robert Bieweg unserer Schule eine größere Anzahl ausländischer Kourantmünzen als 8 rund stock für eine anzu- legende Münzsammlung zum Geschenk gemacht, um auch nach dieser Seite hin den AnschaunngSkreiS der Kinder zu erweitern, rin Gedanke, dem wir, im Zei chen des Verkehrs stehend, nur zustimmen können. Hoffentlich finden sich bald noch andere freundliche Gebert — Falb hat nicht unterlassen, auch für den Monat März seine Wetter-Borhersaguvgev bekannt zu geben. Er prophezeit: Ja der ersten Hälfte de» Monats soll eS fast ununterbrochen schneien, beson der» stark am 11. Bi» dahin soll es auch sehr kalt fein. In der zweiten Hälfte wird es bis zum 26. kühl und trocken sein. Dano aber giebt» einen ge waltigen Wettersturz. SS wird ungewöhnlich warm und in Mitteleuropa treten allenthalben Gewitter auf. Bom 24. ab werden wahrscheinlich zahlreiche Erderschütterungen eintreten; am schlimmsten dürste eS aber am 29. werden, da Falb diesen Tag als einen kritischen nicht nur erster Ordnung, sondern so gar ganz besonderer Stärke bezeichnet. — Der orkanartige Sturm, der in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wütete, hat auch den Eisenbahnbetrieb wesentlich erschwert. Namentlich die schnellfahrenden Züge hatten mit dem immer mehr wachsenden Widerstande zu kämpfen und er litten infolgedessen zum Teil bedeutende Verspä tungen. Bet dem Abendpersonenzuge von Berlin über Röderau erhielt die Maschine zwischen Prieste witz und Niederau einen Defekt, sodaß ab CoSwig eine HilfSmaschtne die Weiterführung nach Dresden übernehmen mußte. *— Bernsdorf, S. März. Gestern in früher Morgenstunde, wurde bei dem Fleischermeister und Restaurateur Ed. Wolf eingebrochen, die Diebe wurden aber noch rechtzeitig von einem Mietinsassen verscheucht. Mit welcher Frechheit die Diebe auf traten, bewies dies, daß dieselben bei der Verfol gung mehrere Male auf den ste Verfolgenden schossen. Der diesjährige ordentliche Gauturntag deS niedererzgebirschen Gaues fand gestern Sonntag, de» 8. März, von Vorm. 11 Uhr an, tm Saale de» Gast hofe» „zum Schwan" in St. Egidien statt. Vertreten waren ca. 75 Abgeordnete. ES folgten zunächst die Jahresberichte des TauvertreterS, deS SauturnwartS und de» Gaukaffenwart«, welche eine Ueberficht über die Entwickelung und de» gegenwär tigen Stand deS Taues gaben. Die Gausteuer wurde für da» laufende Jahr auf 3 Pf. festgesetzt. Al» Abgeord nete für den KreiSturntag in Burgstädt wurden ge wählt: Meyer-Lugau, Selbmann-Ernstthal und Prahlet - Callnberg und als deren Stellvertreter Petzold-Hohenstein und Hering-Lichtenstein. Die zur Vorlage gelangten Anträge wurden genehmigt bez. zurückgezogen. Die Wahl der GauratSmitglieder ergab folgendes Resultat: Meyer-Lugau, Vorsitzender, Vogel-Oberlungwitz, stellvertr. Vorsitzender, Selb mann-Ernstthal, Gauturnwart, Oppermann-Ober lungwitz, stellvertr. Gauturnwart, Petzold-Hohenstein, Kassierer, Reef - Neudörfel, Schriftführer, Hering- Lichtenstein, Humann-St. Egidien, Braun-Oberlung witz, Beisitzer. Nach Ablage der Rechnung über da» Gauturnfest in Ernstthal und Genehmigung derselben, sowie Erledigung einiger Angelegenheiten wurde der Gauturntag gegen 5 Uhr geschloffen. — Dem Verband der Vereine der Maschinisten und Heizer, mit Sitz in Ehrmnitz, gehören außer den 39 sächsischen Vereinen noch Preußische, baiertsche, thüringische Vereine und solche auS den Herzogtümern au, bis jetzt 49 Vereine mtt 2676 Mitgliedern. Ja den sieben Jahren de» Bestehens diese- Derbande wurden in 136 Sterbefällen für Mitglieder und Frauen 6815 Mk., davon im letzten Jahre in 31 Fällen 1620 Mk., auSgezahlt. Im neuen Jahre sind zwei Fälle, einer mit 65 und einer mit 50 Mk., zu sammen 115 MI., zur Auszahlung gelangt. Da» BerbandSvermögen, welche« in StaatSpaptereu und in der Chemnitzer Sparkasse angelegt ist, beziffert sich auf 8283 Mk. Der während deS Pfingstfestes in Limbach in Aussicht genommene Delegtertentag dürfte unter Anderem über Erhöhung der Sterbe- auSsteuer zu beschließen haben. Die Verwaltung der Bereinigung liegt in den Händen von im Beruf befindlichen Maschinisten und Heizern. ES sei hier bei darauf hiugewiesen, daß auch in LtchtenstetnC. und Umgegend ein „Verein der Heizer und Maschi- nisten" schon seit längerer Zeit besteht und kann allen noch Fernstehenden der Anschluß an denselben nur empfohlen werben. — Dresden, 7. März. Der Landesausschuß Sächsischer Feuerwehren hält am Sonntag, den 15. März, vormittag« 11 Uhr im Hot«! Höntzsch zu Dresden, Bismarckstraße 14, eine Sitzung ab, für welche folgende Tagesordnung festgesetzt worden ist : 1. Mitteilungen deS Vorsitzenden. 2. Der 14. säch sische Feuerwehrtag 1896 in Grimma. Berichter statter Weigand-Chemnitz. 3. Bericht über di« Ar beiten deS vom 13. Sächsischen Feuerwehrtage in Glauchau gewählten Sonderausschusses, betreffend Unterstützung verunglückter Feuerwehrleute. Bericht erstatter: Wimmer-Annaberg. 4. Bericht über die auszuführenbe statistische Aufnahme der Samariter- beftrebungen in den Sächsischen Feuerwehren. Be richterstatter: Reiche-Bautzen, 5. B-schloß über die Beteiligung des Sächsischen LaudeSfeuerwehrverban- deS am deutschen und sächsischen Samariter-Bunde. Berichterstatter: Weigand-Chemnitz. 6. Bericht über die Frage der auswärtigen Hilfeleistungen in Brand fällen und Benutzung der Eisenbahnen, sowie über Spritzenprämien. Berichterstatter: Bittner,Reichen bach. 7. Die Benutzung von Telegraph und Tele phon in Brandfällev. Berichterstatter: Ulrich- Lei-nig. — Dresden, 7. März. Ein eigentümlicher Witterung-Vorgang trat während der vergangenen Nacht in unserer Stadt and in deren Umgebung auf. Kurz nach Mitternacht erhob sich ein Sturm, der an Gewalt immer mehr zunahm und früh in der fünften Stande am ärgsten wütete. Um diese Zeit trat auch plötzlich heftige- Regen- und Sraupelwet- te« ein und in nördlicher Richtung von der Stadt beobachtete man mehrfach Wetterleuchten. Später er niedrigte sich die Temperatur bis auf etwa 2 Grad Reaumur Wärme und eS begann ein ziemlich dichter Schneefall, der noch bi» in die achte Morgenstunde avhtelt und sowohl in der Stadt, wie auf dem Lande wieder da» Bild einer Winterlandschaft geschaffen hatte, da» allerdings unter den warmen Strahlen der Sonne sehr bald verschwand. — Chemnitz. In den Reudnitzer Concert- Hallen, die zu den geräumigsten und elegantesten Bierlokalen von Chemnitz zu rechnen sind, finden jetzt zweimal täglich Doppel-Concerte von der Damen- Kapelle (20 Kräfte) statt. Herr Uebe, der rührige Wirt diese» Lokale-, der durch seine langjährige Thätigkeit in Chemnitz allseitige» Renommee besitzt, bietet dadurch seinen Gästen wiederum Vorteile, die dieselben gewiß würdigen werden. Die Concerte fin den täglich in der Zeit von nach«. 4 bi» abend» 11 Uhr statt. DeS Näheren verweisen wir auf da» Inserat in vorliegender Nummer. — Glauchau, 7. März. Während de» Ge witter» in vergangener Nacht schlug der Blitz in eine in der Nähe der städtischen Badeanstalt stehende Weide und zerschmetterte dieselbe vouständig. — Eine unangenehme Entdeckung machte kürz lich ein Wirt in Glauchau. Er hatte gelegent lich eine« Gesellschaft--Maskenball«» vor de« Saal- eingange eine Veranda erbauen und diese während der Nacht durch GaS erleuchten lasseu. Der Wind verlöschte nun gegen Morgen die Flammen, uud erst nach drei Wochen, bei Bezahlung der Gasrechnung für deu Februar, merkte der Wirt, daß er damals vergessen hatte, den GaShahn zuzudreheo, und daß sich während dieser Zeit für wenigstens 70 M. Ta» „verduftet" hatte. — Am Sonnabend nachmittag */*4 Uhr ist im oberen Bogtlande abermals ein Erdstoß vou ziemlicher Heftigkeit verspürt worden. Die Richtung der Bewegung war wieder von Südost nach Nord- west. Tag» vorher find i« Ganzen sieben Stötze verspürt worden, die ein Klirren der Fenster uud ein Bewegen der Gegenstände tm Zimmer zur Folge hatten. Die Menschen hatten da« Gefühl, als ob der Boden unter den Füßen wanke. — Die Erdbeben, welche am Morgen de» 28. Februar und am 29. Februar im Vogtlande, sowie auch in Ottendorf bei Hainichen bemerkt wurden, geben uns Veranlassung, da» Publikum darauf auf merksam zu machen, daß e« Herrn Oberbergrat Prof. Dr. Credner in Leipzig, Direktor der König!, geo logischen Laude-untersuchung, behaf« Ausstellung einer möglichst genauen Statistik über Erdbeben erwünscht ist, Erdbeben-Beobochtungeu mitgeteilt zu erhalten. Er bittet Alle, welche derartige Beobachtungen ge wacht haben, ihm davon Kunde za gebe», und em pfiehlt, damit die» systematisch und nach einer er probten Methode geschehe, eintrerendeo Falle- die Beachtung nachfolgenden Fragebogen-: 1. An wel chem Orte ist da- Erdbeben beobachtet worden? (im Freie»? in Gebäuden? in welchem Stockwerke?) 2. et» welchem Tage und um wie viel Uhr wurde da« Erdbeben beobachtet? (möglichst genaue Zeitangabe!) 3. Wie viel Erderschütterungen wurden verspürt und in welchen Zeitzwischenräumen? 4. Welcher Art war die Bewegung? (stoßförmig, wellenförmig, schwan kend, schaukelnd oder nur zitternd?) 5. In welcher Richtung «achte sich die Bewegung bemerklich? 6. Wie lange dauerte die eigentliche Erschütterung und da» nachfolgende Erzittern? 7. Wurde ein unterir dische», die Erschütterung begleitende» Geräusch wahr genommen und welcher Art war dasselbe? (Don ner», Klirren, Raffeln, Kollern oder dergleichen?) 8. Ging dieses Geräusch der Erschütterung voran oder folgte eS ihr? wie lange war e» hörbar? 9. Hat da« Erdbeben Spuren iu oder an Gebäuden hinterlassen? Sind etwa leichte Gegenstände umge fallen oder verschoben worden? In welcher Richtung? Sind Peudeluhren stehen geblieben? Sind an den Wänden oder Decken hängende Gegenstände in schwingende Bewegung geraten? 10. Welche Wirkung übte da» Erdbeben auf Menschen, auf Tiere au»? — Meißen, 5. März. Auf den Hügel» zu Spaar konnte mau sich gestern abend mit dem herr liche» Schauspiel de» Alpenglühen» in da» Hoch gebirge versetzt fühlen. Bei ziemlich bedecktem Himmel rief die untergehende Sonne in den Fenster» und auf sonstigen blinkenden Flächen der Gebäude vou Niederau und Weinböhla derart intensive Lrchieffekte hervor, daß die beiden Ortschaften als ein langge streckter Feuerstreifen erschienen, der sich, von violetteu Dämmerfarben umflossen, prächtig von dem dunkeln Abendhimmel abhob. Kurze Zeit später erglühte der westliche Himmel im prächtigsten Abendrot. — Seit drei Jahren, so schreibt man au» Borna, ist hier und in der Umgebung eine Pferde krankheit beobachtet worden, aber bisher unaufgeklärt geblieben, obwohl sie da» Interesse der Tier-Aerzte . rege hält. Immer noch ist diese heimtückische Krank heit im Zanehmen begriffen, und zur Zeit find viele Pferde davon betroffen. Das Wesen der Krankheit besteht in einer Gehirn-und Rückenmark-Entzündung, woran die Tiere gewöhnlich schon nach einigen Wochen zu Grunde gehen. Die Erscheinungen dieser Krank heit gleichen zurrst denen einer Gehirn-Entzündung, die Pferde find lässig, fresse» und schlafe» uicht, werden daun bösartig, nach und nach wieder ruhtgi