71 Wenn einst sich unsre Sonnncn trüben, Und bricht die letzte Nacht herein, Und steh'n am Lager ast' die Lieben, Die uns die letzte Thräne weih'n: O bleibe dann von uns nicht fern, Du, unsre Hoffnung, unser Stern. Wo alle, alle Wünsche heimwärts kehrten, Da bleib bei unS, denn es will Abend werden! — Auch ich, tm Kind voll Gottvertrauen, Mein Vater, trat in's Leben ein. Auf Deine Treue will ich bauen, Und meiner Hoffnung Saaten streu'n. Wenn dann des Schicksals Urne rinnt, O Vater, schütze Du Dein Kind! Dein bin ich hier, Dein über Sonnen, Erden, Bleib auch bei mir, will es einst Abend werden! Am Grabe einer Frau. Dein Lebewohl hast Du gesprochen Beim Gange nach der Ewigkeit, Sanft ist Dein Äug' im Tod gebrochen, Und Deine Palmen sind bereit: Von oben schau'st Du auf die Deinen, Die laut an Deiner Urne weinen, Und winkst bei Deiner Kinder Flehn: Wiederseh'n!