14 B e r g l i e d e r. (Auch in der Abendglocke abgedruckt.) I. Auf Deinem Scheitel steh' ich wieder, Mein Berg, so nah' dem Himmelszelt, Und blicke in das Thal hernieder, Und blicke in die weite Welt; Und all' die holden lieben Räume, Sie seh'n mich so heimathlich an. Seid mir gegrüßt, ihr schlanken Bäume! Zu euch führt wieder meine Bahn. Ihr streckt die langen grünen Arme So bieder, wie zum Gruße aus, Und wölbt im reichen Blättcrschwarme Wohl über mir ein schönes Haus. Leis' säuselt, wie mit Geistcrworte, Der Zephyr durch der Birken Grün; Bcrghäuschen öffnet seine Pforte, Den müden Bergfreund hinzuzieh'n. Doch Wände, die sind ihm zuwider, Er liebt das freie Himmelszelt; Drum läßt er sich im Grünen nieder, Und freut sich da der schönen Welt. Wie glänzt die Fern' in Nebelbläue! Zum Himmel steigen jene Höh'n. Die Fluren prangen dort aufs Neue, Und Du, mein Berg, bleibst ewig schön!