1. Hoffnungsblüthe. Mit Hoffnung kränzt sich's ird'sche Pilgerleben Hin von der Wiege bis zum Grabesrand, Sie ward uns zum Begleiter mitgegeben, Drum reicht sie Jedem freundlich ihre HMd. Es wirft ihr Stern, in gut und bösen Tagen, Manch' lichten Strahl auf dunklen Wanderpfad, Der Hoffnungslose nur ist zu beklagen, Der Allem quitt und keine Hoffnung hat. In Hoffnung kleiden draußen sich die Fluren Mit frischem Grün, in lieblicher Gestalt. Der Winter selbst noch trägt der Hoffnung Spuren Am Weinachtsbaum, im grünen Tannenwald. O die Natur, sie redet eine Sprache, An Hoffnung reich sür's arme Menschenherz, Ein Hoffnungsstrahl durchbricht in jeder Lage Die schwärz'ste Nacht, den tiefsten Seelenschmerz. Zwar kann nicht jede Hoffnung sich erfüllen, Der Mensch ist leider oftmals selber schuld, Doch immer wieder keimt sie auf im Stillen Und mahnt den Hoffenden nur zur Geduld. Wenn scharfe Dornen dir das Herz verwunden, ' Die Hoffnung trock'ne deine Thränen abj Sie ist ein Trost in bangen Lebensstunden, Und reicht als sich're Stütze uns den Stab. Und wenn des Lebens letzte Hoffnung sinket Für diese Welt, wenn's matte Auge bricht, Den Sterbenden noch eine Hoffnung winket, Die sel'ge Hoffnung dort im ew'gen Licht. Ja, sie verklärt die letzten Augenblicke Und führt ihn durch das dunkle Todesthal, Baut zwischen Dies- und Jenseits eine Brücke, Die hell erleuchtet von des Himmels Strahl.