82 Wird unser Fuß auch müd' und wund, Das Auge thränenfeucht, So steht doch Gottes Friedensbund, Ob Berg und Hügel weicht. Und täglich strömt uns neue Kraft Aus seiner Fülle zu. Sein Geist, der Alles wirkt und schafft, Giebt uns auch Fried' und Ruh'. Ist Gottes Rath oft wunderbar, So ist er dennoch treu! Und seine Güte immerdar An jedem Morgen neu. Gott führt an feiner Liebeshand Den Pilger bis an's Grab. Er, der so manches Leid gewandt, Bleib' unser Trost und Stab. Wird uns auch bange, nicht verzagt, Auf Dunkelheit folgt Licht; Ein ewig schöner Morgen tagt, Wenn unser Auge bricht. 74. Am Kirchweihfeste. Gott, in Tempeln, dir erbauet Und zur Andacht dir geweiht, Bist du noch, dein Auge schauet Auf uns aus der Herrlichkeit, Sieht die fromme Beterschaar Am geheiligten Altar! Herr, wie lieblich sind die Stätten, Vom Geräusch der Welt so fern, Kann der Christ vereint dort beten, Und verehren Gott den Herrn. Dort, Gebeugter, findest du Trost und Stärkung, Seelenruh'.