72 Denn es schaut durch seine Neste Liebe, die so hoch beglückt, Die am schönen Weihnachtsfeste Jedes Mal den Baum geschmückt. Groß und Kleine, sich am Scheine Seines Lichtmeer's heut' erfreu'n, Denn es flimmert und es schimmert Heller noch als Edelstein. Ünter'm Christbaum legt man nieder, Was der heil'ge Christ bescheert, Weihnachtsfest kehrt immer wieder, Nie verliert es seinen Werth! 64. Des Jahres letzte Nacht. Der Winter deckt mit weißer Hülle, Ms Sterbekleid die Erde zu. Natur, so feierlich und stille, Liegt eingewiegt in Grabesruh'. Doch wenden wir den Blick nach oben, Wie weit auch unser Auge späht, Hat Gott ein lichtes Zelt gewoben, Zahllos mit Sternen übersät. Es weilt auf jenem Todtenkleide, Es weilt auf dieser Sternenpracht, Wohl mehr als je das Auge heute, Das ist des Jahres letzte Nacht. Hier sitzt im schön geschmückten Saale Der hohen Gäste reiche Zahl, Und funkelnd Gold wird im Pokale Der Widerschein vom Kerzenstrahl. Das Auge schaut, die Ohren lauschen Den Jubelklängen und der Pracht, Die durch des Reichen Hallen rauschen. Das ist des Jahres letzte Nacht.