Auf's Lieblichste vor Allen Fiel dem, der ruht, das Loos, Der Freundschaft Rosen fallen Nur auf des Hügels Moos. Hab' ich kein Denkmal mir erworben, Und ziert mein Grab kein Leichenstein, Wenn ich nur selig bin gestorben, Wird deshalb ruhen mein Gebein. Heil uns, wenn treue Liebe Und wenn ein trauter Freund Um uns mit Wehmuthstriebe Noch eine Thräne weint. Wenn milde Frühlingslüfte wehen, Und Lenzesblumen wieder blüh'n, Dann wird aus meinem Grab erstehen Ein junges Hälmchen zart und grün. Vielleicht daß eine Rose, Gepflanzt von lieber Hand, Auf meines Grabes Moose Ein sich'res Plätzchen fand. 63. Der Christbaum. Auf den Feldern, in den Wäldern Mancher Baum wohl prangend steht, Der von linden Frühlingswinden Wird mit Blüthen übersät. Der in reicher Segensfülle Gold'ne Frucht am Zweige trägt, Wo in traulich dunkler Stille Nachtigall uud Finke schlägt. Aber saget, ob wohl raget Je ein Baum in solcher Pracht, Wie der reiche, dessen Zweige Strahlen in der heil'gen Nacht.