119 Vergiß auch heut' den Armen nicht, Dem kummervoll die Bahn, O zünde du ein Weihnachtslicht In jeder Hütte an. Auf daß der Arme anch einmal Sein enges Stübchen schmückt, Damit nicht bloß im reichen Saal Das Auge wird entzückt. Gieb, daß im theuern Vaterland Nur Glück und Wohlstand blüht, Und daß der Eintracht schönes Band Um Fürst und Volk sich zieht. Blickt voll Vertrau'« in heil'ger Nacht Empor zum Sternenraum; Dort, wo die ew'ge Liebe wacht, Brennt auch ein Weihnachtsbaum. Der brennet nicht bloß eine Nacht, Nein, der brennt immerfort, Es ist der Sterne gold'ne Pracht Am blauen Himmel dort. / 108. Sonutagsmorgeu. Hört ihr nicht die Glocken läuten? Horcht, was sollen sie bedeuten? Heute ist der Tag des Herrn, Kommt, o kommt von nah und fern! Folget dem metall'nen Klange, Folgt auch eures Herzens Drange In des Tempels Heiligthum, Wo man singt zu Gottes Ruhm.