9Ä Doch was du nahmst, das suchst du zu vergüten Durch and're Prachr und and'ren Freudenglanz, Du streu'st an's Fenster diamant'ne Blüthen Und rufst in's Leben den Erholungskranz. . Und in Concerten tönen frische Weisen, Das Spiel der Bühne, die das Kühnste wagt, Betäubt so Viele, daß sie dich nur preisen Und nicht, was deine Herrschaft uns versagt. Und draußen auf den silberweißen Flächen Fliegt pfeilschnell hin das schöne junge Roß, Durch Schnee und Nebel sich die Bahn zu brechen, Im Schlitten drin sitzt Alles, Klein und Groß. In's Heiligthum, ja selber des Gemüthes, Führst Jung und Alt du kalter Winter ein, Auf Bäumen in Gemächern strahlt und blüht es Am Weihnachtsfeste wie der Schnee so rein. Doch kommt ein Tag, weit herrlicher geschmücket Als alle deine zauberische Pracht; Die erste Blume, die das Äug' entzücket, Raubt dir, o Winter, deine ganze Macht. Die schlichte Blum', erstanden dir zum Hohne, Auf grünem Feld, im warmen Sonnenschein, Das arme Veilchen stürzt dich einst vom Throne, Der Frühling bringt uns seine grüne Mai'n. 81. Die Königin der Nacht. Wenn die Abendwinde spielen, Blüht die Königin der Nacht; Weither stammend aus Prassilien, Eine Seltenheit an Pracht! 7*