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Zum heutigen Stande des Herdfrischverfahrens. 30. Jahrg. Nr. 1. Zahlentafel 19. Einsätze, Zusätze und Erzeugnisse der Martincharge 7946 (Oberschlesisches Werk). Material Gewicht in kg Zusammensetzung Bemerkungen Gebrannter Kalk .... Schmiedeberger Erz . . . Schrott Flüssiges Thomas-Roheisen Flüssiges Martin-Roheisen 1 000 5 000 6 000 8 850 13 600 60,39% Fe, 8,00 0/ SiOz 0,10% C, 0,05% P, 0,50% Mn 3,50 % C, 2,23 o/ o P, 1,55 o/ o Mn, 0,56% Si 3,50% C, 0,18 %P, 3,80 % Mn, l,97%Si | Vor dem Roheisen ein- J gesetzt. 1 Metallischer Einsatz. Sa. metallischer Einsatz 28 450 2,78 % C, 0,79 % P, 2,40 % Mn, 1,12 % Si 1 Gebrannter Kalk .... Schmiedeberger Erz . . . Ferromangan ...... 1 730 3 200 260 wie oben 75o/o Mn, 7 o/ o C, 180 Fe 1 Nach dem Aufschmelzen / zugegeben. Schlacke » » «••••••• 3 440 2 600 2 000 21,80 %SiO 2 , 7,lOO/o PaOs, 11,68 0/0 Fe, 8,70% Mn 18,35% SiOz, 4,75 0/0 P2O5, 11,97 0/0 Fe, 8,15% Mn 2O,15O/o SiO 2 , 4,21% P:Os, 11,28% Fe, 8,20% Mn Nach dem Aufschmelzen abgezogene Schlacke. Aus dem Sumpf entnom mene Schlacke. Aue der Pfanne entnom mene Schlacke. Flußeisenblöcke Gießabfälle 30 100 100 O,12o/o C, 0,038% P, 0,45% Mn, Spur Si | Ausbringen = 105,2 % | des Metalleinsatzes. der Kohlenstoff während des Einschmelzens kaum abgenommen hat, während der Gehalt der übrigen Fremdkörper außerordentlich stark her untergegangen ist. Mit Hilfe der Analysen und Gewichtsmengen der Schlacken läßt sich leicht die Ausnutzung des verbrauchten Erzes, also das daraus redu zierte Eisen, aus der in Zahlentafel 20 auf gestellten Eisenbilanz berechnen. Zahlentafel 20. Eisenbilanz der Charge 7946 (Oberschi. Werk). Einsatz Eisen kg Ausbringen Eisen kg Im Erz .... » Schrott . . . » Thomas-Roh eisen . . . » Martin - Roh eisen . . . » Ferromangan 4 952 5 952 8 142 12 294 47 In der Schlacke Iin Fertig- erzeugnis . 939 29 988 Summa Fehlende Menge 30 927 460 Summa 31 387 Summa 31 387 Von dem Eisengehalt des Erzes wurden dem nach in metallischer Form gewonnen 4013 kg = 81%. Die Differenz in der Eisenbilanz von 460 kg erklärt sich aus Ungenauigkeiten beim Abwiegen, aus dem aus obigen Gründen nicht genau zu bestimmenden Eisengehalt der Schlacke und schließlich daraus, daß beim Abstich un kontrollierbare Metall- und Schlackenmengen im Ofen und in der Rinne Zurückbleiben. Bethlen-Falvahütte. Das augenblicklich auf der Bismarckhütte (Abt. Bethlen-Falvahütte) in Betrieb befind liche Stahlwerk arbeitet noch mit festem Einsatz und bietet deshalb im Rahmen meiner heutigen Ausführungen nichts besonders Bemerkenswertes. Dagegen befindet sich auf diesem Hüttenwerk ein neues Stahlwerk im Bau, das als ganz moderne Anlage mit allen Hilfsmitteln der vor geschrittenen Technik ausgestattet werden soll, und das deshalb sicher Ihr Interesse erregen wird. Bei diesem neuen Stahlwerk hat man die Anordnung so getroffen, daß man einerseits das flüssige Roheisen der dortigen Hochöfen in den Martinöfen verarbeiten kann, anderseits aber auch größere Schrottmengen mit möglichst ge ringen Kosten entladen, in Pressen paketieren und dann auf die Ofenbühne bringen kann. Es sind zunächst ein Roheisenmischer in Form eines kippbaren Martinofens von 150 t Inhalt, drei Martinöfen mit je 30 t und ein Martinofen mit 15 t Ausbringen vorgesehen; letzterer soll hauptsächlich für die Stahlgießerei schmelzen. Das flüssige Roheisen wird auf einem Schmal spurgleise zum Mischer transportiert. Das Ein gießen in den Mischer und ebenso das Gießen des Mischereisens in die Martinöfen erfolgt von der Gießhallenseite aus. Die Martinöfen für 30 t Ausbringen haben 9 m Herdlänge und 3,4 m Herdbreite. Die Länge der Ofenköpfe für die Gaszuführung beträgt 4,1 m. Der Herd ist freistehend und ruht auf einem Trägergerüst. Die Regenerativkammern sind vorgezogen und mit Schlackensäcken ausgerüstet, die unmittelbar unter dem Ofen liegen. Für die Ofenköpfe wiril das weiter unten beschriebene Julienhütter- System (D. R. P. 215 438) der auswechselbaren Köpfe angewandt werden. Die Anordnung der ganzen Anlage ist aus Tafel I im Grundriß und Querschnitt zu ersehen.