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5. Januar 1910. Zum heutigen Stande des Herdfrischverfahrens. Zahlentafel 13. Chemischer Verlauf der Charge 3264 (Westfälisches Werk). 410 2oij 220 250 3io 330 3<o 350 Zeit der Probe- nahme Analysen des Metalles in °/o Analysen der Schlacke in °/ 0 Einsatz und Zusätze Bemerkungen C P Mn Si S FeO MnO CaO PA Si O a 4,24 0,088 3,16 0,57 0,030 18 860 kg Schrott 11 270 „ Stahl-Roheisen, Von 1100 bis 1,04 0,026 0,35 Spur 0,032 20,26 20,63 31,63 1,42 14,60 flüssig 200 kg Erz 1200 chargiert 0,72 0,014 0,27 » 0,028 25,84 21,92 27,90 2,06 14,80 200 „ » 0,64 0,014 0,27 » 0,030 22,65 20,30 31,16 1,95 15,40 150 » » 0,44 0,017 0,26 » 0,030 21,06 19,73 31,94 31,01 1,79 16,60 100 „ » 0,16 0,024 0,32 » 0,038 17,33 18,00 1,49 17,50 Zusammen 800 kg Kalk 0,10 0,026 0,37 n 0,040 15,47 17,22 18,90 31,01 1,51 18,60 J zugesetzt 0,08 0,021 0,33 » 0,036 23,47 27,79 1,37 15,00 600 kg Spiegeleisen, 0,11 0,038 0,64 n 0,030 — — — 200 » Ferromangan Fertigprobe Ausbringen: 29 380 kg gute Blöcke = 97,51 °/o, 310 kg Gießabfall =1,03°/, Abbrand 4°/0- Abbildung 4. Verbrennungskurven der Metalle (Charge 3264, West fälisches Werk). Abbildung 5. Verbrennungskurven der Schlacken (Charge 3264, West fälisches Werk). verfahren verdient nach zwei Richtungen hin hervorgeho ben zu werden, erstens des halb, weil die Heizung der Martinöfen mit Koksofen gas erfolgt, und zweitens aus dem Grunde, weil der dortige Prozeß zeigt, mit wie ge ringen Mitteln das gewöhn liche Schrottverfahren auf den Erzprozeß mit flüssigem Roheiseneinsatz abgeändert werden kann. Die ganze Aenderung bestand lediglich darin, daß das direkt vom Hochofen kommende flüssige. Eisen in 15 t-Pfannen, die auf einem einfachen Platt formwagen stehen, vor die Arbeitsseite der Martinöfen gefahren und dort durch eine Oeffnung im Boden der Pfanne mit Hilfe einer Rinne in die Oefen durch die seit lichen Einsatztüren entleert werden. Diese an und für sich nicht ganz vorteilhafte Pfannenentleerung war ge boten, weil der flüssige Ein satz beim Bau des Stahl werkes nicht vorgesehen, und zum Kippen der Pfanne deshalb nachher kein Platz mehr vorhanden war. Immer- Kalkverbrauch ist bei dem außerordentlich niedri gen Phosphorgehalt des Einsatzes leicht erklärlich. Hubertushütte. Das auf der Hubertushütte (Kattowitzer A.-G. für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb zu Kattowitz) in Anwendung stehende Martin- hin findet in der Transportpfanne schon eine zweckmäßige Entschweflung statt. Das Stahlwerk der Hubertushütte verfügt über drei basische Martinöfen: zwei von 20 t, ein Ofen von 25 t Fassung. Von diesen Oefen besitzen zwei eine Länge von 7 m zwischen den Köpfen bei 3 m, bezw. 3,35 m lichter Breite.