I 13 Johann Joseph Gaßner. Dieser Monist, von Geburt ein Schwabe, 1727 geboren, studirte zu Wien und Prag unter den Je suiten. Seit 1758 war er Pfarrer zu Klösterle in dem Bisthum Kur in Schwaben. Er ward lange Zeit von heftigen Kopfschmerzen geplagt, die er dem Teufel zuschrieb. Er machte einen Gebrauch des Ex- orcismus und gab vor, er habe seine Kopfschmerzen, nach der vollzogenen Beschwörung, ganz verloren. Drauf ging er ins Bisthum Konstanz und suchte seine Beschwörungen auch bei andern anzuwenden. Kardi nal Rott merkte, daß er ein Schwärmer .sey, und verbot ihm, seine Beschwörungspraxis auszuüben. Er wendete sich nach Baiern, aber auch hier wurde er abgewiesen. Im Jahr 1774 gab er eine Schrift heraus, unter dem Titel: Gaßners Weise, fromm und gesund zu leben, durch Beantwortung der Frage: Kann der Teufel den Menschen am Leibe schaden? welchen am meisten? und wie ist ihnen zu helfen? Er behauptete, daß alle Krankheiten vom Teufel kämen, doch waren einige natürlich, andere übernatür lich. Wenn die Beschwörung hilft, so war es eine übernatürliche; hilft sie aber nicht, so ist es eine na türliche Krankheit, welche dem Leibarzt gehört, sie zu heben. Alle Beschwörungen hülfen nichts, wenn man keinen Glauben hat. Sonderbar ist es, daß er den Teufel vertreiben und auch herbeiholen, Kranke heilen, und Gesunde krank machen konnte. In Re gensburg zählte man Zvoo Menschen, welche sich von Gaßner kuriren lassen wollten. Bei vielen miß lungenen Kuren wußte er so gut wie Kagliostro sich aus der Verlegenheit zu ziehen. Gelang es ihm nicht,