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30. November 1910. Die Neuanlagen der Deutschen Maschinenfabrik A. G. Stahl und Eisen. 2031 den Pausen und während der Nacht die Krane nicht in das Magazin gelangen können. In der Kleindreherei sind alle kleinen Werkzeug maschinen, wie Drehbänke, Schleifmaschinen, Räder fräsmaschinen, Bohrmaschinen und kleine Hobel bänke, untergebracht, ferner eine umfangreiche Werk zeugmacherei mit den zugehörigen Härtevorrichtungen und Schleiferei, sowie die Haupt-Werkzeugausgabe. Außerdem sind in dieser Werkstätte noch eine An zahl Schlosser beschäftigt, die sich besonders mit der Anfertigung einzelner Maschinenelemente befassen, die nach Fertigstellung in das angrenzende Magazin angeliefert werden. Der Querschnitt der Klein dreherei ist aus Tafel XXXIII bei B ersichtlich. Da in Gruppen von 8 bis 10 Stück gleichartiger Maschinen eingeteilt und aufgestellt. Die Anordnung der Ma schinen erfolgte dabei in der Weise, daß zum An trieb jeder Gruppe gleiche Motoren verwendet wur den, um möglichst wenig Reservemotoren zu be nötigen. Zur Erhaltung einer möglichst guten Ueber- sicht über alle Maschinen wurde die Mittel-Säulen entfernung auf 10 m festgelegt und an jeder Säule ein Elektromotor angebracht. Ferner wurde bei der Aufstellung der Maschinen darauf Rücksicht genom men, daß sie ihrer Verwendung entsprechend nach einander so aufgestellt wurden, daß möglichst wenig Transporte der Arbeitsstücke notwendig werden. So sind z. B. die Spezialdrehbänke für die Zahnräder- Abbildung 3. Blick in das Mittelschiff der Montagehalle. diesem Raume viele kleine Werkzeugmaschinen auf gestellt wurden und außerdem die Werkzeugmacherei untergebracht ist, so wurde auch beim Entwurf dieser Halle auf gute Beleuchtung besonderer Wert gelegt. Um dies zu erreichen, mußte man allerdings zur An wendung von Oberlichtern greifen, obgleich diese im allgemeinen wegen der schlechten Erfahrungen, die man in der Abteilung Duisburg damit gemacht hatte, bei allen Neubauten nach Möglichkeit ver mieden werden sollten. Durch Zuhilfenahme der Oberlichter wurde eine Belichtung von 80% der Grundfläche erzielt. Um das volle Tageslicht nicht durch Riemen oder Vorgelege zu versperren, fanden die Maschinen in der Weise Aufstellung, daß alle Maschinen, welche Riemenantrieb besitzen, in der Mitte angeordnet, während an den Seiten nur Maschinen mit Einzelantrieb untergebracht wurden. Die durch Transmissionen angetriebenen Maschinen wurden in XLVIII. herstellung zusammen gruppiert, und in unmittel barer Nähe hieran schließen sich die Zahnräder fräsmaschinen an. Die Zahnräderfräsmaschinen fanden wiederum in unmittelbarer Nähe der Werkzeug schleiferei ihre Aufstellung, weil dazu eine große An zahl Werkzeuge benötigt werden, die öfter geschliffen werden müssen. Von der Fräserei wandern die Räder zu den Stoßbänken und dann in das angrenzende Ma gazin zur weiteren Aufbewahrung. Da für das Fräsen, Bohren und Drehen bei hoher Schnittgeschwindigkeit sehr viel Kühlwasser ge braucht wird, wurde für den ganzen Raum eine ge meinsame Kühlleitung angelegt. Das Kühlwasser wird von einer Zentrifugalpumpe durch eine Rohr leitung, welche in Kanälen gelagert ist, den einzelnen Maschinen zugeführt. Die Druckrohrleitung kann an jeder beliebigen Stelle angezapft werden, je nachdem es die Maschinen erfordern. Das verbrauchte Kühl- 113