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leitet. Die Doppelstützen werden, ein-, zwei-, drei-, ja sogar vierstiftig mit zwei Tragplatten hergestellt, in den Handel gebracht und sind in allen Flächen- und Höhenabmessungen erhältlich. Ihre Konstruktion im allgemeinen hat Aenderungen nicht durchgemacht, wenn man die nebenher entstandenen stiftlosen Abbildung 17 bis 21. in letzter Zeit auf den Markt gebrachte Doppelstütze, welche mit sogenannten Vielrillen-Tragstiften, Ab bildung 21, ausgestattet ist. Durch die infolge der Vielrillen gewährleistete innigere Verbindung mit Arten, die mit dem Namen „Kernböckchen“ be zeichneten Doppelstützen, nicht einreihen will; nur die Form der Tragstifte selbst ist mannigfachen Wandlungen unterworfen gewesen. Die ursprüngliche Form der auch „Stehbolzen“ benannten Tragstifte war glatt von Runddraht, wie in Abb. 16 dargestellt. Hierbei kam es vor, daß namentlich beim Vergießen matten Eisens die Stehbolzen stifte sich nicht genügend mit dem flüssigen Eisen verban den, wodurch die Stifte im Gußstücke sich lockerten und zum Teil auch herausfielen, wenn man sie mit dem Ham mer bezw. mittels Dornes Verstemmen wollte. Das war oft recht unangenehm, da man in solchen Fällen gezwungen war, die entstandenen Gußlöcher mit Gewindestöpseln zu verdichten, wenn solches über haupt gestattet war; beim Ausfallen der Tragstifte gingen natürlich auch die Tragplatten mit verloren, deren Fehlen in den Gußwandungen einen nichts weniger als angenehmen Eindruck hinterließ. Man wendete sich infolge dessen der Konstruktion mit einer in halber Höhe angeordneten Kreisnute, Abb. 17, zu, wodurch zwar ein Herausfallen verhin dert und ein dichter Sitz im Guß stücke geschaffen, anderseits aber die Tragfähigkeit der Stütze we gen der Schwächung des Trag stiftes bedeutend vermindert Abbildung 23. dem Eisen kommen die bei gewöhnlichen Tragstiften hervorgerufenen Undichtigkeiten nicht mehr vor. Eine wenn auch beschränkte Verbreitung haben die Kernböckchen erlangt, von denen zuerst die wegen ihrer erheblichen Billigkeit in Aufnahme gekommenen „Helvetia"- Kernböckchen, Abb. 22, erwähnt werden mögen. Ihre hauptsächlichste Ver wendung finden sie als Auflage-Kernstützen. Als Auftriebs - Kernstütze für minder starkwandige Guß stücke können sie hin und wieder wohl auch in Be tracht kommen, nicht aber für starkwandige Gußstücke. sitzen die „Wellblech“-Kernstützen, Abb. 23. Sie sind auch in gebogener, runden Gußformen sich anpassender Ausführung zu beziehen. Ihre größere Abbildung 22. wurde. Diesen Nachteil vermeidet eine Ausbildung der Tragstifte nach Abbildung 18 und 19. Ein ähnliches Prinzip verfolgt der in Abb. 20 dargestellte „Doppeldomstift“, indem die beiden Verstärkungen einmal eine vergrößerte Auflage für die Tragplatten bieten, andernteils ein Ausfallen der Tragstifte aus der Gußwandung infolge der beiden verstärkten Dornenden, niemals stattfinden kann. Die im Vorangegangenen näher gekennzeichneten Uebelstände beseitigt in hervorragender Weise die Stabilität wird durch die Wellenform der Trag stege begründet. Eine weitere Neuerung ist in der „gestanzten“ Kernstütze, Abb. 24, entstanden, deren Herstellung sehr einfach ist. Sie wird sich als Tragstütze, nie mals aber als Auftriebstütze verwenden lassen, weil die Widerstandsfähigkeit des aus dünnem Blech gebildeten, ebenso schmalen wie dünnen Tragstegs bei der Erwärmung durch das flüssige Eisen stärker als bei anderen Kernstützen abnimmt.