Volltext Seite (XML)
angetrieben. Der Antrieb ist durch eine Kupplung so gewählt, daß die beiden Motore für jedes der Gebläse gebraucht werden können. Um die Wind stöße nicht in die Oefen zu übertragen, ist die Haupt leitung auf eine Länge von ungefähr 12,ö m auf 900 mm Durchmesser erweitert. Am Ende der Erwei terung ist eine Sicherheitsklappe vorgesehen. Die Oefen münden paarweise in zwei 6 m lange, 2 m breite und 7,5 m hohe Funkenkammern. Dieselben bestehen aus Eisenfachwerkswänden, die auf eine Höhe von 2 m mit 12 cm starken, feuerfesten Steinen aus gefüttert sind. Jede der Kammern ist nach einer freien Oeffnung von 1 m mit einem Wellblechdach überspannt. Die für das Schmelzen erforderlichen Rohstoffe werden mittels eines elektrisch betriebenen Aufzugs auf die Gichtbühne gebracht. Derselbe hat eine Plattform von 1,3 X 1,3 m, eine Nutzlast von 1200 kg und eine minütliche Geschwindigkeit von 12 m. Das Windwerk steht über dem Schachte und hat eine selbsttätige Ausschaltvornchtung sowie eine Bremse. Die Rohstoffe werden auf den beiden Schmalspurgleisen, die zwischen dem Material schuppen und der Gießerei liegen, zum Gichtaufzug befördert. Das Gattieren findet auf der Gichtbühne statt; zu diesem Zwecke ist eine Spezialwage von der üblichen Bauart in die Plattform eingebaut. Sie besitzt zehn übereinander angeordnete Wagebalken, wodurch der Satz in einem Male zusammengestellt und gewogen werden kann. Jeder Wagebalken ist für 800 kg Höchstlast vorgesehen. Das Einstellen erfolgt von dem für die Gattierung verantwortlichen Beamten. Sonst ist der Wägemechanismus un zugänglich, und dem Arbeiter bleibt nur das Ein schalten und die Beobachtung des Spieles der Wage überlassen. In dem übrigen Raume der Seitenhalle sind auf eine Länge von 32 m sieben hydraulische Form maschinen zur Herstellung von Poterieguß unter gebracht. Die hierzu erforderliche Pumpe von 50 at Betriebsdruck befindet sich in der Gebläsekammer und wird von einem 5 PS-Motor mit Zahnradüber setzung und Vorgelege, welcher der Raumersparnis halber unter der Decke der Gichtbühne aufgehangen ist, betrieben. Der Akkumulator befindet sich seit lich neben den Kupolöfen. Im Mittelschiff ist nur die Meisterstube und eine runde Dammgrube untergebracht. Die ganze übrige Fläche, mit Ausnahme der Wege, die durch Schmal spurgleise gebildet werden, dient zum Formen mittelschwerer und schwerer Gußstücke. Die Meister stube ist erhöht an Stelle eines Fensters in die vordere Giebelwand eingebaut. Sie ist 4 m lang, 3 m breit und reicht, um Formplatz zu sparen, nur mit 1 m Breite in die Gießhalle. Die der letzteren zugekehrten Flächen sind verglast, so daß von der Meisterstube aus die ganze Werkstätte bequem übersehen werden kann. Die Dammgrube hat einen Durch messer von 3,5 m und ist 3,5 m tief. Die beiden Laufkranen von 5 und 10 t Nutzlast sind elek trisch betriebene Dreimotoren kranen und haben eine Spann weite von 16,1 m. Sie sind im stande, gemeinsam eine Last zu heben und zu fahren und haben bei voller Last eine höchste Kran fahrgeschwindigkeit von 100 m, eine Katzenfahrgeschwindigkeit von 30 m und eine Hubgeschwin digkeit von 5,5 m in der Minute. Die Kranen sind mit Führer körben ausgestattet. In der 12 m breiten Seiten halle stehen auf einer Länge von 45 m vier doppeltwirkende Transmissionsformmaschinen älterer Bauart. Sie sind vom Meidlinger Werke übernommen worden und dienen zur Herstellung dünnwandiger Röhren und Formstücke für Ab ortschläuche. Jede Maschine wird von einem 8,5 PS- Motor mit Zahnradübersetzung angetrieben, die erhöht auf Konsolen an der Wand angebracht und staubsicher geschützt sind. In dem übrigen Raume von 60 m Länge werden mittelschwere Gußstücke hergestellt. Zu diesem Zwecke ist vorläufig ein elek trisch betriebener Dreimotorenlaufkran von 3 t Nutz last und 11,15 m Spannweite vorgesehen. Er hat eine Kranfahrgeschwindigkeit von 120 m, eine Katzenfahrgeschwindigkeit von 30 m und eine Hub geschwindigkeit von 5,5 minder Minute. Anschließend an den Formplatz ist auf eine Länge von 32 m die Modellausgabe und ein vorläufiges Modellager untergebracht. Es befinden sich hier die langen Säulenmodelle, die stehend aufbewahrt werden müssen. Bei einer Erweiterung der Gießerei würde natürlich auch dieser Raum als Formfläche ver wendet werden. Abbildung 3. Montage der Eisenkonstruktion der Gießerei.