20. Juli 1910. Aus Fachvereinen. Stahl und Eisen. 1261 auch den des Kernmateriales. Die punktierten Linien bei 0,25 mm Einsatztiefe bedeuten die durch den Schleif prozeß, wie er bei allen einsatzgehärteten Gegenständen üblich ist, weggenommene Öberflächenschicht. B 2, S 2 usw. stellen die Kurven dar, welche mit den bei derselben Temperatur schon einmal gebrauchten Härtepulvern erhalten wurden. B2 zeigt mit 61/2 Stun den Glühdauer gegenüber den 5 Stunden bei der Ver wendung des frischen Materiales eine nennenswerte Wirkung dieses Härtepulvers. Verfasser erklärt dies tensit. Die beste der mit B. Seintil 1 a gewonnenen Kurven (Abbildung 2) ist die bei 1000 bis 1050 0 C erhaltene. Die bei 900 bis 950 0 C erhaltene Kurve zeigt einen hohen Kohlenstoffgehalt von 1,29 0/o an der Oberfläche, der auch mikrographisch festgestellt werden konnte. Von den mit Lederkohle gewonnenen Kurven ist die bei 1000 bis 1050 0 C erhaltene die beste. Eine kleine Oberflächenentkohlung, die sich auch unter dem Mikroskop nachweisen ließ, zeigte die bei 950 bis 1000 0 C erhaltene Kurve. Eine sehr bemerkenswerte Tatsache ist die vom Ver Abbildung 3. Ergebnisse der Versuche mit Lederkohle. dadurch, daß ein Teil des kohlenden Bestandteiles bei 900 klärung der einsatzgehärteten Proben. Mars. von eine den sich des Abbildung 5. Bei 900 bis 950° gekohlte Probe. Hardenit erhaltenen Kurven zeigt schwache Entkohlungen der Oberfläche auf den drei letzten Kurven. Zum Schluß empfiehlt Verfasser dort, wo alle Arien von Einsatzhärtung vorgenommen werden, zwei Härtepulver zu benutzen, und zwar eins für sehr große und eins für mitt lere Härte der Oberfläche. Für allgemeine Zwecke empfiehlt es sich, in der gekohlten Schicht den eutektischen Kohlenstoffgehalt von 0,9 °/o anzustreben. Die beste Einsatz- temperatur ist 950 bis 1000° C oder auch 1000 bis 1050 0 C. Die Temperatur 950 bis 1000° C ist zu gering, um leichte Diffusion des Kohlenstoffes in Stählen zu erlauben. Daher scheidet der Kohlenstoff nach Uebersättigung Stahles in Form von Zementit an der Ober fläche ab. Die Diffusion des Schwefels, welche, ebenso wie die des Kohlenstoffes, bis 1000° C vor sich geht, gibt eine Er- für die häufig beobachtete Weichhäutigkeit Eine sehr bemerkenswerte Arbeit lieferte E. G. Herbert über die Schneidfähigkeit von Werkzeugstählen. Die Frage, bei welcher Geschwindigkeit ein Stahl schneidhältig ist, kann durch Erprobung des Stahles beim Abdrehen eines Blockes gelöst werden. Solche fasser beobachtete Diffusion des Schwefels aus dem Härtepulver in das Eisen. Die Lederkohle enthält 0,55 °/o Schwefel. Ab bildung 5 zeigt ein Lichtbild von dem Rand der bei 900 bis 950 0 C gekohlten Probe. Der analytisch festgestellte Schwefelgehalt der obersten Schicht von 0,06 mm Tiefe beträgt 2,10 0/o. Aehnliche Schwefelaus scheidungen, die nach Ansicht des Verfassers ein Weichbleiben der Oberfläche verursachen, zeigten alle in der Lederkohle geglühten Pro ben. Das Schaubild der mit Härtepulver Marke durch die erste Glühung erst aufgeschlossen sei. Als beste Kurven für die Marke Bone bezeichnet Ver fasser die bei 950 bis 1000 0 C und bei 1000 bis 1050 0 C erhaltenen. Zur Untersuchung des Klein- gefüges wurden Schliffproben galvanisch mit einem Mantel von Kupfer versehen, um die gekohlten Ränder gut beobachten zu können. Dicht am Rande zeigte sich bei der zwischen 950 bis 1000° C behandelten Probe freier Zementit, nach der Härtung reiner Mar