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1248 Stahl und Eisen. Analysen rheinischer Tone mit besonderer Berücksichtigung der Flußmittel. 30. Jahrg. Nr. 29. Zahlentafel 1. Flußmittel % Tonerde ... Summe 25 bis 28 %|2S bis 31 % 31 bi« 34 % 34 bis 37 % 37 bis 40 % über 40 % unter 3 0 1 0 t 2 4 8 3 bis 3,5 2 1 1 2 3 2 11 9,5 » 4 2 5 9 8 6 6 36 4 , 4.5 4 31 23 15 19 10 102 4,5 » 5 8 27 52 37 26 10 160 5 » 5,5 5 12 50 48 29 7 151 5,5 » 6 8 18 34 48 48 13 169 6 » 6,5 3 8 21 28 42 6 108 6,5 » 7 2 8 8 26 22 0 66 über 7 3 4 6 18 20 3 54 Summe 37 115 204 231 217 61 865 als 25 °/o Tonerde aufwiesen; es waren im ganzen wohl in der Mehrzahl nicht ein Drittel unter 5 °/o und nur 13,6 0/o unter 4,5 °/o Flußmittel. Bei den 62 Analysen mit mehr als 40 °/o Ton erde bessert sich, wie schon bemerkt, das Ver hältnis wieder, da liier 52,4°/0 unter 5 und 36°/0 unter 4,5 °/o Flußmittel bleiben, doch darf man dabei nicht außer acht lassen, daß Tone mit zu verlässig mehr als 40 0/o Tonerde selten sind, auch der Fälle zusammen mit 865 Stück. Darunter waren die einzelnen Ton fördernden Bezirke folgendermaßen vertreten: der Westerwald mit 615, die Pfalz mit 106, Witter schlick und Ahrweiler mit 107 und die Gegend von Kärlich bei Koblenz mit 37 Analysen. Die Trennung in einzelne Bezirke erschien notwendig, weil die Resultate der Gesamtzusammenstellung jemand, der in einem der Bezirke begütert ist, zu der Annahme verleiten könnten, daß die Analysen seines Bezirkes nur unter jenen mit weniger Flußmitteln zu finden seien. Durch die Trennung wurde erwiesen, daß ein wesent licher Unterschied zugunsten eines Bezirkes nicht vorhanden ist. Im Folgenden soll lediglich von der Zusammen stellung aller 865 Analysen die Rede sein. Die Analysen wurden nach Tonerde- und Flußmittel gehalt gruppiert, dabei zeigte sich, daß bei den Tonen mit 28 bis 400/0 Tonerde der Fluß- mittelgehalt durchschnittlich mit dem Tonerde gehalt wächst, während er bei den Tonen mit weniger als 28 und mehr als 40 °/o Tonerde geringer ist als bei den dazwischen liegenden. Von sämtlichen Analysen weisen nur 8, das ist noch nicht 1 %, weniger als 3 °/o Flußmittel auf, es erscheint mithin etwas bedenklich, weniger als 3 °/o Flußmittel zu garantieren, wie das schon vorgekommen ist. Im ganzen sind unter den Analysen 317 mit weniger als 5°/o Fluß mittel, das sind 36,6%; also nur wenig mehr als ein Drittel der Gesamtzahl entspricht der Bedingung, die heute von den Hüttenwerken gestellt und von den Fabrikanten feuerfester Steine eingegangen wird. Ein vorsichtiger Betriebsleiter wird nun, wenn er unter 5 % Flußmittel bleiben soll, die Höchstgrenze für seine Rohstoffe nicht auf 5°/0 setzen, sondern etwa auf 4,5%; für diesen bleiben nur 157 oder 18,1 °/o der analysierten Tone verwendbar, also noch nicht ein Fünftel. Von den 652 Analysen zwischen 31 und 4O°/o Tonerde, die für die Herstellung von Steinen mit Tonerdegarantien hauptsächlich in Frage kommen, bleiben insgesamt 31,3 0/o oder noch Tonschiefer verarbeitet werden, während wir hier in erster Linie die Fabrikation im Auge haben, die sich nur unserer einheimischen plastischen Tone in rohem und gebranntem Zustande bedient. Diese Zahlen sagen uns nun, daß die Be dingungen, unter welchen die Fabriken feuer fester Steine heutzutage arbeiten, insofern un natürliche sind, als die Rohmaterialien, auf die sie ihrer Lage nach hauptsächlich angewiesen sind, ja auf deren Vorkommen hin sie in vielen Fällen ins Leben gerufen wurden, heute für einen großen Teil ihrer Fabrikation ausfallen müssen. Das Bestreben, die von den Hütten werken gestellten Bedingungen mit dem bewil ligten Preise in ein erträgliches Verhältnis zu bringen, muß Rohstoffmischungen ergeben, die gänzlich unnatürlich sind, und die der Betriebs leiter sicher nicht wählen würde, wenn er sich lediglich vor die Aufgabe gestellt sähe, nach bestem Können einen Stein zu liefern, der den zerstörenden Einflüssen des in Frage kommenden Betriebes den größten Widerstand zu leisten vermag. Oft sieht man sich gezwungen, ein hoch tonerdehaltiges Material mit einem geringwer tigen zusammen zu verarbeiten, nur weil letz teres einen geringen Flußmittelgehalt hat, wäh rend man den auf solche Weise erreichten mitt leren Tonerdegehalt zwanglos mit einem andern Material hätte erreichen können, das gerade diesen Tonerdegehalt hat, das man aber nicht nehmen durfte, weil es 1 0/0 Flußmittel mehr hatte, als garantiert war. Kompliziertere Mi schungen sind in manchen Fällen durch die im Betriebe an die Steine zu stellenden Ansprüche geboten; wo sie aber nur gewählt werden, um den schematisch aufgestellten Lieferungsbedingungen zu genügen, da sind sie geradezu widersinnig. Nun kann man einwenden, daß es doch eine ganze, große Kategorie von Rohstoffen gibt, bei welchen hoher Tonerde- und geringer Fluß- mittelgehalt sich vereinigt vorfinden, nämlich die Tonschiefer. Das ist richtig, und es werden ja auch bei uns in Westdeutschland große Mengen