6. Juli 1910. Das Walzen von Fein- und Weißblechen. durch Schlüssel, welche der Walzer selbst be dient, nicht durch die bekannten Stellräder. Zur Prüfung der Walzen wurde bereits im vorigen Jahrgang dieser Zeitschrift* An regung gegeben, und kann auch hier der Wunsch ausgesprochen werden, für die Blechwalzen und besonders für die Hartwalzen Prüfungsvorschriften festzulegen. Festigkeits- und Dehnungsproben Zu jeder Strecke gehören ein Platinen- und ein Blechofen, welche in einer Entfernung von etwa 6 m von der Streckenmitte entfernt stehen, und deren Türenmitte ungefähr mit der Mitte der betreffenden Walze zusammenfällt. Die Heizung der Oefen geschieht durch Generatorgas. Die Gasfeuerung ist bequemer, besser regulierbar und auch billiger als die gewöhnliche Feuerung und gestaltet sich durch Anlage von Regenerator- und Reku peratoröfen auch äußerst spar sam. Durch Anbringung der Ventil- und Schieberstellungen an der vorderen Ofenwand ist es dem Wärmer sehr bequem, eine gleichmäßige und richtige Temperatur zu erhalten. Wie bereits erwähnt, müssen die Platinen einen geraden, rechtwinkligen Schnitt, genaue Länge und vor allem das vor geschriebene bezw. das ausge rechnete Gewicht haben, da hiervon die richtige Blech dimension abhängig ist. Bei Grob- und Mittelblechwalzwer ken ist es möglich, die Blech- Abbildung 8. Normales Weißblech-Fertiggerüst. dicke während des Walzens zu lassen sich beim Walzenguß sehr schlecht aus führen, da nur aus dem Gußkopf eine Probe herausgenommen werden könnte. Da jedoch der Kopf das schlechteste Material enthält, so würde eine fehlerfreie Probe schwer zu erlangen sein. Auch verbürgen solche Proben dem Abnehmer sehr wenig, weshalb die Kugeldruckprobe als die geeignetste erscheint. Ein Apparat zur messen und zu berichtigen, wogegen beim Walzen der Feinbleche nur die Länge ausgewalzt wird, die Stärke sich also selbst ergeben muß. Für die Ausrechnung der Platine ist es zuerst wichtig zu wissen, um wieviel sie länger geschnitten werden soll, als das Blech breit ist, wieviel Abfall gewicht zum Nettogewicht zugerechnet werden muß, und wie oft die Bleche gedoppelt werden Kugeldruckprüfung für W alzen ist aus Abbildung 9 ersichtlich. Die Art des Anbringens des Apparates an der Walze sowie seiner Handhabung geht ohne nähere Beschreibung aus der Abbildung hervor. Zur Bestimmung des Kugelein druckes bedarf es nun noch einer be sonderen Berechnung, da die Druck fläche gemäß den runden Ballen und Zapfen besonders bestimmt werden muß. Die Druckprobe kann bei Hartwalzen Abbildung 9. Apparat zur Kugeldruckprobe bei Walzen. sowohl am Ballen zur Bestimmung der Härte, als auch am Zapfen zur Prüfung des Gusses im Kern der Walze und der Zapfen vorgenommen werden. Bei der Einfachheit des Apparates ist eine leichte Anschaffung für jedes Walzwerk möglich; er dürfte auch nach Festlegung von Prüfungsbestimmungen überall Eingang finden. Durch vorstehende Ausführungen wollte ich An regung zur Aufstellung von Prüfungsnormen geben und hoffe ich gerne auf gütige Mitarbeit von Seiten der Fachgenossen. * „Stahl und Eisen“ 1909 S. 1685/7. sollen. Bis zu einer Blechbreite von 600 mm schneidet man die Platinen um 15 mm länger, für breitere und längere Bleche bis 1500 mm muß das Uebermaß schon 20 mm betragen. Der Gewichtszuschlag richtet sich nach der Dopplung und beträgt: bei keinmal Doppeln „ einmal » , zweimal » „ dreimal » 13 % 13 „ 16 » 18 „ Je dünner die Bleche sind, desto schwieriger ge staltet sich das Auswalzen derselben, sofern man