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Probe, welche Haubold j r. in Chemnitz durchführte, gab sehr gute Resultate. Dies ist auch empfehlenswert, wenn der Schlamm wertvoll ist, z.B. wenn er von der Ferromangan-Erzeugung herrührt. Zu den Ausführungen über Trockenreinigung möchte ich daran erinnern, daß nach H. S e - pulchre in Homecourt Proben mit gereinigtem Gas, in einem Ejektor wirkend, gemacht wurden. Den Staub ließ man gegen eine Wand stoßen und in Wasser sich absetzen; ob gute Resultate erzielt wurden, steht noch aus und soll hier nicht erörtert werden. Das Beizen von Feinblechen. Von Ingenieur W. Krämer. )ie einfachste und noch heutigentags in — älteren Feinblechwerken anzutreffende Beiz vorrichtung ist die nach Abbildung 1. * ** Sie besteht aus einem Beiz-, Kalt- und Warm wassertrog, dem Trockenofen und dem über die Tröge fahrbaren Handkran. Infolge ihrer Einfach heit und hauptsächlich wegen der Entbehrlichkeit einer teuren Beizmaschine hat sich diese Einrich tung bis heute behauptet. Die Bleche werden einzeln in aus kupfernen Drähten gebildete Beizkörbe ein gestellt, worauf die Körbe mittels des Handkranes in den Beiztrog gebracht werden. Nach beendetem Beizprozeß, der je nach der Beizstärke 10 bis 12 Minuten dauert, werden die Körbe einzeln mit Andere Vorschläge und einzelne Ausführungen aus damaliger Zeit gingen dahin, die Säure oder das Blech zwecks schnelleren Beizens zu bewegen. So wurden horizontale Beizvorrichtungen ausgeführt, welche die Bleche auf Transportketten langsam durch ein langes Beizbad hindurchzogen. Bei einer anderen Ausführung wurden die Bleche in einem Tröge aufgestellt und die Säure mittels eines senkrecht schwingenden Holzflügels in Bewegung gesetzt. Alle diese Apparate hatten wegen ihrer Unvollkommenheit nur kurze Lebensdauer. Die Maschinen, welche sich bis heute behauptet haben, sind die mit horizontaler und vertikaler Bewegung der in Beizkörbe eingestellten Bleche. Sie haben Abbildung 1. Beizvorrichtung. dem Kran einige Sekunden lang in dem Kalt wassertrog und dann in dem Warmwassertrog ge spült, um die auf den Blechen haftende Säure sowie den die Bleche überziehenden schwarzen Oxyd schlamm abzuspülen. Durch das Eintauchen der Bleche in das heiße Wasser des dritten Troges er folgt ein besseres Auflösen und eine vorteilhafte Verflüssigung des fettigen Beizschlammes. Der größte Vorteil des Eintauchens der gebeizten Bleche in das warme Wasser liegt jedoch in der Erwärmung der Blechtafeln, wodurch diese im Trockenofen in viel kürzerer Zeit als sonst trocknen. Mit dieser Beizeinrichtung werden durchschnittlich in zehn Stunden 5500 kg Bleche gebeizt; sie erfordert vier Mann: den Beizer, zwei Trockner und einen Ein steller. Der Verbrauch an Schwefelsäure beträgt für dieses Blechquantum rund 400 kg, wobei die Beize mit 9 bis 10 0 Baum angesetzt und mit 28 bis 30 0 als gesättigt abgelassen wird. * Der vorliegende Aufsatz bildet die Fortsetzung der Abhandlung über das Walzen von Fein- und Weiß blechen. („Stahl und Eisen“ 1910,6. Juli, S. 1145 bis 1152.) ** Siehe auch „Stahl und Eisen“ 1908, 1. Juli, S. 937. XXXIV., meist englischen Ursprung, und zwar stammt die horizontal arbeitende Maschine von C h e m e r y und die vertikal arbeitende von Grey. Die ersteren Maschinen, mit horizontaler Bewegung, sind sehr wenig auf dem Kontinent zu finden, während das Greysche System fast überall Verwendung gefunden hat. In England wird neuerdings die Mill- brocksche Maschine (Abbildung 2) emp fohlen. Diese Maschinen haben ausschließlich Dampf antrieb, und zwar ist der Dampfverbrauch ein ganz bedeutender. Durch den Einzug der Elektrizität in die Hüttenwerke hat man in neuer Zeit auch die Beizmaschinen mit Elektromotor ausgerüstet. Die elektrisch betriebenen Beizmaschinen sind meistens mit zwei Antrieben ausgerüstet oder haben Wechselgetriebe, welche nötig sind, um das Auf- und Abwärtsbewegen als auch das Hochheben des Beizkorbes auszuführen. Bei den Maschinen mit zwei Antrieben betätigt der eine den Kurbelmecha nismus, von dem die Beizbewegung ausgeht, der andere besorgt das Aufwickeln des Drahtseiles, an dem das Beizkorbgestänge hängt, auf die Seil trommel. Durch das andauernde Biegen und Strecken 39