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reinigungsanlage vor jeder Explosionsgefahr gesichert. Die Einrichtung ist durch D.R.P. den Zschocke- Werken, Kaiserslautern, A.G. geschützt. Es ist klar, daß die Anschaffungs- und Bedienungskosten einer Zentral-Gasreinigungsanlage geringer werden als diejenigen für Reinigungsanlagen, welche je für einen einzelnen Ofen gebaut sind. Insbesondere werden die Ausgaben für die Reserven bedeutend vermindert, und man sollte daher, wenn irgend möglich, auf eine Zentralisierung der Gichtgasreinigungsanlage hinarbeiten. Je syste matischer die Zentralisierung durchgeführt wird, um so günstiger, wirtschaftlicher und betriebssicherer arbeitet die Anlage. Häufig werden bei Reinigungsanlagen von i—3 Hochöfen Gasometer aufgestellt, um die großen Gasschwankungen auszugleichen. Bei großen Hüttenwerken mit vier und mehr Oefen werden für die Zwecke der Gasreinigung Gasometer weniger benötigt, da die Gasschwankungen der einzelnen Oefen sich zum Teil ausgleichen. Sollten bei so großen Anlagen Gasometer vorgesehen werden, so müßten dieselben einen sehr großen Inhalt erhalten, wenn sie wirklich Störungen in einzelnen Oefen aus gleichen sollen. Die Klär- Rückkühl- und Pumpenanlage. Falls das für die Zwecke der Gichtgasreinigung benötigte Wasch- und Kühlwasser nicht in ge nügender Menge zur Verfügung steht, oder wenn die Abführung des schmutzigen und warmen Wassers Schwierigkeiten bereitet, so muß das Wasser geklärt und rückgekühlt werden, um im Kreisläufe wieder verwendet werden zu können. Als Kläranlagen werden meistens große rechteckige Absatz becken verwendet, die eine mehrstündige Klärzeit des Wassers zulassen. Die Entfernung des S:hlammes aus den Kläranlagen geschieht in verschiedenerWeise, und zwar entweder durch Bagger oder Greifer. Die Firma Zschocke-Werke Kaiserslautern A. G. in Kaiserslautern sieht bei den von ihr ausgeführten Gichtgasreinigungsanlagen pneumatische Schlammentfernungsanlagen vor, welche wie folgt wirken: Durch eine Luftpumpe wird ein schmiedeeiserner Kessel evakuiert. Dieser Kessel ist durch Rohrleitungen mit den einzelnen Bassins verbunden. Wenn ein gewisses Vakuum erreicht wird, wird der Schieber des Bassins, welches entschlammt werden soll, geöffnet, und die äußere Atmosphäre drückt den unten im Bassin befindlichen Schlamm in den Kessel. Wenn der Kessel bis zu einem gewissen Niveau mit Schlamm gefüllt ist, so wird die Luftpumpe auf Druck geschaltet und der Schlamm wird durch diesen Luftdruck durch Rohrleitungen in Eisenbahnwaggons gedrückt und weg gefahren oder auch direkt auf die Halde gedrückt, wenn die Entfernung nicht zu groß ist. In der letzten Zeit ist von der Firma Wasser-undAbwasserreinigungsgesell- s c h a f t m. b. H. in N e u s t a d t a. d. Hardt ein neues System der Klär- und Schlammentfernung ausgearbeitet worden, und werden nach diesem Systeme zwei größere Anlagen auf zwei lothringischen Hüttenwerken errichtet. Die Schlammentfernung (vgl. Abb. 17) aus den einzelnen Becken wird durch den Druck des in den Bassins stehenden Wassers bewirkt und kann ebenfalls während des Betriebes vorgenommen werden. Es sind Probeversuche angestellt worden, welche sehr gut ausgefallen sind. Es scheint, als ob dieses System für die Praxis sehr brauchbar werden wird. Nachdem das Wasser genügend geklärt worden ist, wird es der Rückkühlanlage zugeführt, um dann erneut der Gasreinigungsanlage zuzu- fließen. Da das von den mechanischen Gasreinigern abfließende Wasser nur ganz wenig erwärmt ist, so empfiehlt es sich, dieses Wasser getrennt von demjenigen zu klären, welches von den Kühlern kommt. Das geklärte Wasser der mechanischen Reiniger braucht dann nicht über die Rückkühl anlage gepumpt zu werden, sondern vereinigt sich direkt mit der von dem Rückkühlwerk kommenden Wassermenge, um dann gleich wieder der Gasreinigungsanlage zugeführt zu werden. Der Gesamtwasserverlust durch Verdunstung beim Rückkühlen und Klären einschließlich des Wasserverlustes bei der Schlammabsaugung beträgt etwa 7—8 % der zirkulierenden Wassermenge. Als Rückkühlanlagen werden wohl in den meisten Fällen normale hölzerne Kaminkühler verwendet werden. Die offenen Gradierwerke kommen meistens deshalb nicht in Frage, weil der Raum auf den Hüttenwerken heutzutage schon sehr begrenzt ist und offene Kühlwerke eine freie Aufstellung benötigen. Die von gewisser Seite häufig für Hüttenwerke empfohlenen hohen eisernen Kaminkühler haben sich keinen allgemeinen Eingang verschafft. Die eisernen Kühler sind zu teuer und erfordern zu viel Kraft, Wartung und Reparatur. Als Pumpenanlagen für die Zwecke der Gichtgasreinigung werden am besten solid konstruierte moderne Zentrifugal pumpen verwendet, welche gegen das ziemlich verunreinigte Wasser unempfindlich sind, nur geringe Anschaffungskosten verursachen und infolge der Möglichkeit der direkten Kupplung mit Elektromotoren wenig Wartung erfordern. Rentabilität der Gichtgas-Reinigungsanlage. Nach den dem Verfasser von den Hüttenwerken freundlichst übermittelten Angaben schwankt die durch die Gasreinigungsanlage erzielte Koksersparnis zwischen 20 und 55 kg f. d. Tonne erzeugtes