Volltext Seite (XML)
568 Stahl und Eigen. Bücherschau. — Wirtschaftliche Rundschau. 29. Jahrg. Nr. 15. die Königliche Staatsregierung jeder Art von Heim arbeit stets ihren ganz besonderen Schutz zuteil werden lassen, und ich hoffe deshalb auch, daß sie den Inter essen, die jetzt in Oberschlesien auf dem Spiel stehen, ihre ganz besondere Sorge zuwenden wird. * Bekanntlich ist auch die „Nordwestliche Gruppe des Vereines deutscherEisen- und Stahlindustrieller“ bei dem Minister des Innern und dem Minister für Handel und Gewerbe gegen die Absichten der Magdeburger Gefängnisdirektion vor stellig geworden. Die Red. Ich bitte daher den Herrn Minister, bei den Kö niglichen Eisenbahndirektionen veranlassen zu wollen, daß in der Zukunft nach wie vor diese handgeschmie deten Nägel verwendet werden, und daß nicht die maschinenmäßig hergestellten, wie sie jetzt von der Gefängnisdirektion Magdeburg den einzelnen Direk tionen angeboten werden, bevorzugt werden.“* Iron and Steel Institute. Die diesjährige Frühjahrsversammlung findet am 13. und 14. Mai in London statt. Bücherschau. Charpy, Georges: Sur les alliages de fer et de carbone. Paris 1908, Masson & Cie. Vorliegende Schrift war Gegenstand eines Vor trages, den G. Charpy vor der „Socit chimique de France“ gehalten hat. Verfasser hat sich der dan kenswerten Aufgabe unterzogen, die Entwickelung unserer Kenntnisse von der Konstitution und den Eigen schaften der Eisen-Kohlenstoff-Legierungen von ihren ersten Anfängen bis zu den neuesten Forschungen zusammenzustellen und kritisch zu beleuchten. Ferner bespricht er eingehend die verschiedenen Methoden chemischer und physikalischer Natur, durch welche es ermöglicht wurde, die Gleichgewichtszustände dieser Legierungen, soweit es bisher möglich war, aufzu- klären. Die kleine Schrift ist nicht nur für denjenigen von Nutzen, welcher sieh in ein ihm bisher noch un bekanntes Gebiet einarbeiten will, sondern bildet auch durch ihre Uebersichtlichkeit und die kritischen Be trachtungen des Verfassers für den speziellen Fach mann eine sehr empfehlenswerte Lektüre. —ler. Ferner sind der Redaktion zugegangen: Wehner, Heinrich: Bleilösung und Eisenlösung bei Versorgungswässern und die Vakuumrieselung, ein neues Verfahren zur Verhinderung der An griffe. (Aus „Gesundheit“, 1908.) Leipzig, F. Leine weber. 0,70 JI. Zickenheimer, J., Ingenieur: Elektrische Ein richtungen in Landhäusern und Villen. (Aus „Der Elektropraktiker“, Jahrgang XIV.) Mit 23 Abbil dungen. Leipzig 1908, Hachmeister & Thal. 1 Jt. Kataloge und Firmenschriften: Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Ber lin: Die A.-E.-G.-Dampfturbine für Abgabe und Verwertung von Niederdruckdampf. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg: Lauf krane (Mitteilung Nr. 16). Maschinenfabrik Oerlikon, Oerlikon bei Zürich : 1. Periodische Mitteilungen Nr. 48 bis 52: — 2. Ueber Wechselstrombahnmotoren der Maschinen fabrik Oerlitcon und ihre Wirkungen auf Telephon leitungen. Von Dr. Hans Behn-Eschenburg. Nachrichten der Siemens-Schuckertwerke, G. m. b. H., und der Siemens c Halske Aktiengesellschaft. Heft 15. (Dezember 1908). Dass. Jahrgang 1908. The Laurentide Mica Co., Ltd., Pittsburg, Pa.: Micanneal for Annealing. Wirtschaftliche Rundschau. Vierteljahres-Marktbericht (Januar, Februar, Mäi’Z 1909). — I. Rhein 1 and-Westfalen. — All gemeines. Die Hoffnungen, die nach der längeren Periode wirtschaftlichen Niederganges auf das neue Jahr gesetzt wurden, gingen während der Berichts zeit nicht in Erfüllung, vielmehr blieb die er wartete Belebung der Geschäftslage aus. Eine Reihe ungünstiger Momente, insbesondere der langandauernde Winter und die dadurch behinderte Schiffahrt, die Besorgnis vor einem Kriege zwischen Oesterreich- Ungarn und Serbien, dann die Freigabe der Preise durch den Nordamerikanischen Eisen- und Stahltrust und die erfolglosen Bemühungen zur Bildung eines deutschen Stabeisensyndikates ließen kein Vertrauen auf baldige Besserung des heimischen Marktes aufkom men, und so blieb der Geschäftsgang schleppend. Kohlen- und Koks markt. Im ganzen Vierteljahr überwog bei Kohlen und Koks die Förde rung und Herstellung bei weitem die Nachfrage, so daß vielfach Feierschichten eingelegt werden mußten und die Koksvorräte auf den Zechen sich vermehrten, ganz abgesehen von den Vorräten, die das Syndikat hinzulegen gezwungen war. Charakteristisch und von wenig Zutrauen zur weiteren Entwicklung des Ge schäftes zeugend ist die Tatsache, daß mehrere Zechen im letzten Monat zur Kündigung von Bergleuten über gingen. Nur im Monat Februar zeigte sich eine etwas lebhaftere Nachfrage namentlich in Koks und Brechkoks. Erzmarkt. Der Siegerländer Eisensteinverein hat die bis dahin 50 % betragende Fördereinschrän kung vom 1. Januar d. J. an auf 40 "/o festgesetzt; es ist jedoch im letzten Monat nicht möglich gewesen, die so bemessene Förderung voll abzusetzen. Vorläufig ist eine Aenderung aber nicht beabsichtigt. Eine Preisänderung ist nicht eingetreten. Auch im Nassauischen Roteisen stein war das Geschäft recht still, und man konnte die anfänglich geforderten Preise nicht halten. Roheisen. Die Marktlage für Roheisen, über die wir fortlaufend berichtet haben, war zu Beginn des Vierteljahres etwas lebhafter geworden. Da jedoch der Abruf nicht in der erwarteten Weise stattfand und die Verlängerung des luxemburgisch-lothringischen Rol- eisensyndikates endgültig gescheitert war, wurde das Ge schäft stiller und die Vorräte nahmen zu. Die zu erzie lenden Preise decken bei weitem nicht die Selbstkosten. Stabeisen. Das Geschäft lag während der Be richtsperiode sehr danieder, zumal da der Vierteljahres bedarf zumeist schon vor Schluß des Jahres 1908 eingedeckt worden war. Der Großhandel legte sich angesichts der oben geschilderten Verhältnisse alle Vorsicht auf, und nach dem Scheitern der Versuche zur Bildung eines Stabeisensyndikates neigten die Preise zur Schwäche und erreichten wieder einen äußerst niedrigen Stand. Bei vielen großen Werken dürften die Tagespreise nicht mehr die Selbstkosten decken, die bei verminderter, dem Verbrauch ange paßter Herstellung nicht unerheblich steigen. Auch in Schweißeisen ließ die Nachfrage viel zu wünschen übrig, und die Verkaufspreise waren durchaus unlohnend. Draht. In Walzdraht war die Beschäftigung noch leidlich befriedigend bei freilich recht gedrückten Preisen.