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14. April 1909. Umschau. Stahl und Eisen. 565 1907 1908 An Halbzeug wurden 752 254t vorgewalzte Blöcke und 563 7451 Knüppel, insgesamt also 13159991, erzeugt. % % Rohblöcke a. d. Konverter a) saures Ver fahren . . . 77 581 2 > 8 78 771 2,8 b) basisches Verfahren . 1 632 296 59,8 1 669 757 60,3 Rohblöcke a. d. Martinofen . . 1 002 789 36,8 1 001 463 36,2 Tiegelstahl blöcke .... 12 662 0,5 16 782 Elektrostabi blöcke .... 2 289 0,1 Zusammen 2 727 617 100,0 2 766 773 100,0 Die Menge der Fertigerzeugnisse aus Fluß eisen betrug: an 1908 t 19G7 t Schienen 322 241 344 513 Radreifen 49 373 54 771 Träger Formeisen (verseh.) Handelseisen Maschinenteile 137 262 333 756 390 037 92 079 915 140 Draht Röhren Weißblech Bleche . 63 387 52 560 37 967 344 772 426 183 Schmiedestücke 40 343 60 290 Stahlformguß 29 245 59 411 Zusammen 1'894 022 1 860 308 Umschau. Die neuen Eisenzölle der Vereinigten Staaten. (Payne Tariff Bill.) Die Vorschläge zu den neuen Eisenzöllen werden soeben bekannt.* Sie sind unter dem 17. März d. J. dem Parlament in Washington mitgeteilt worden. Man ist schon in die allgemeine Besprechung einge treten, und es ist die endgültige Beschlußfassung noch vor Mitte April zu erwarten. Inzwischen teilen wir schon die hauptsächlichsten Punkte der Vorschläge mit. Eisenerz. Eisenerz, das bisher mit 40 Cts. Eingangszoll f. d. ton (von 1016 kg) belastet war, soll von jeder Abgabe befreit bleiben. Dieser Vor schlag ist schon seit vielen Jahren Gegenstand eifriger Erörterung gewesen, insbesondere natürlich von den Hochöfen an der amerikanischen Ostküste befürwortet worden. Die Bethlehem Steel Co. und die Pennsyl vania Steel Co. haben in den Jahren 1906, 1907 und 1908 639 000 tons bezw. 657 000 tons und 580 000 tons eingeführt. Beide Gesellschaften haben in dem Be zirk Santiago auf Kuba große Eisenerzgruben, die noch sehr entwicklungsfähig sind. Sie haben auf dieses Erz 32 Cts. Eingangszoll zu entrichten, da ihnen durch das mit Kuba getroffene Gegenseitigkeitsverhältnis eine Ermäßigung von 20 °/o zugestanden ist. Die Südstaaten sind natürlich Gegner der Zoll freiheit auf Eisenerze, da dadurch die Hochöfen an der Ostküste einen Vorsprung von 80 Cts. f. d. Tonne Roheisen erhalten. Die Erzgrubenbesitzer am Obern See sind nicht gegen ein Fallenlassen des Erzzolles, weil sie keinen ernstlichen Wettbewerb von der ka nadischen Seite befürchten. Roheisen. Der gegenwärtige Zoll soll von 4 8 auf 2,50 $ herabgesetzt werden. Die im Osten gelegenen Hochöfen hatten sich mit einer Herabsetzung um 1 $ einverstanden erklärt, wenn Eisenerz von jeder Abgabe befreit würde. Gußeiserne Röhren sind mit 5,60 $ angesetzt gegenüber dem jetzigen Zoll von 8,96 $ f. d. Tonne. Schrott soll von 4 S auf 50 Cts. f. d. Tonne heruntergesetzt werden. Diese Ermäßigung ist be sonders auf Antrag der östlichen Interessenten erfolgt. Man erwartet jedoch Einspruch der Eisenbahnen, da für sie der Verkauf von Alteisen gerade in den öst lichen Bezirken von größter Bedeutung ist. Eisenlegierungen. Ferromangan und Ferro- silizium, die bisher als Roheisen mit 4 $ verzollt wurden, sind unter § 182 neu in das Zollschema auf * „The Iron Age“ 1909, 18. und 25. März, S. 984. — Vergl. „Stahl und Eisen" 1909 S. 447. genommen worden, das einen Wertzollsatz von 15 0/o vorsieht. Für einen mittleren Preis bedeutet dies eine Zollerhöhung um etwa 100 °/o gegenüber dem jetzigen Zollsatz. Stahl knüppel, Walzdraht und Draht- erzeugnisse Drahtknüppel sollen von 6,72 $ auf 3,92 $ f. d. ton ermäßigt werden, solange der Preis im Ausland unter 1 Ct. f. d. Pfund oder 22,40 S f. d. ton (1 ton = 1016 kg) ist; beträgt dagegen der Wert im Ausland mehr als 1 Ct. und nicht über 1,4 Cts., so wird der Zollsatz von 8,96 $ auf 6,72 $ ermäßigt. Der Zoll für Walzdraht bleibt unver ändert auf 8,96 S f. d. t, während Drahtnägel von 0,5 Ct. auf 0,25 Ct. f. d. Pfund (= 0,45 kg) ermäßigt sind. Der S t ab e i s e n zoll wird ebenfalls abhängig gemacht vom Knüppelpreis; es sollen auch darauf 1 Ct. f. d. Pfund oder 3,92 $ f. d. t, wenn die billigen Knüppelpreise bezahlt werden, dagegen 6,72 S bei dem höheren Knüppelpreis entrichtet werden. Form eisen und Bleche, für die jetzt 11,20 8 f. d. t bezw. 13,44 $ bezahlt werden, sollen jetzt auf 6,72 $ Zoll für Formeisen und 20 % Wertzoll für Bleche festgesetzt werden. Der Schienenzoll ist von 7,84 $ auf 3,92 8, der für Kleineisenzeug von 8,96 $ auf 4,48 S f. d. t herabgesetzt worden. Der Wertzoll auf Maschinen, der bisher 45 0/o betrug, soll auf 30 °/o herabgesetzt werden, dabei aber der Inlandswert angerechnet werden. Diese vorgenommenen Ermäßigungen, denen be trächtliche Erhöhungen für Stahlwaren, für Messer aller Art, insbesondere Rasiermesser, gegenüberstehen, sind für das Ausland verhältnismäßig von geringer Be deutung, da sie zumeist noch prohibitiv sind. Auch bleibt abzuwarten, welche endgültige Fassung die Be stimmungen in dem neuen Gesetz erhalten. Rosten von Eisen. Ueber das Rosten von Eisen in Wasser und wässerigen Lösungen ist in neuerer Zeit eine ganze Reihe von Arbeiten erschienen. Ueber einige dieser Arbeiten soll hier kurz berichtet werden: Alexander G. Fraser* sucht in seiner Arbeit „The relative rates of corrosion of acid and basic Steel“ die namentlich in englischen Fachkreisen noch hier und da auftauehende Streitfrage zu entscheiden, ob „basisches“ oder „saures“ Material widerstandsfähiger gegen Rostangrif sei. Er stellte sich Probekörper (31/2 Zoll engl. im Quadrat) von verschiedenen Materialien in vier ver- * “The Journal of the West of Scotland Iron and Steel Institute“. Dezember 1906 Nr. 3.