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546 Stahl und Eisen, Anlagen zur mechanischen Beschickung von Erztaschen. 29. Jahrg. Nr. 15. man annimmt, daß man in der Zentrale einen ebenso großen Gasmotor aufstellen müßte, wie bei direkt angetriebenem Gebläse. Die mittlere Leistung eines Konvertergebläse- Motors liegt, um ein Beispiel anzuführen, in einem mir vorliegenden Fall aus der Praxis bei dem halben Werte der Höchstleistung. Dieser Wert dürfte normal vorkommenden Werten entsprechen. Der Gasmotor des Gebläses muß dagegen so ge baut sein, als ob er die Höchstlast dauernd her geben müßte. Bei elektrischem Betriebe wird der Gasmotor in der Zentrale unbedingt wesentlich kleiner. Das Turbogebläse wird weit leichter, billiger und nimmt weniger Raum ein als das Gasgebläse. Wenn man die Verhältnisse objektiv betrachtet, so kommt man zu dem Schluß, daß es sich von vornherein nicht sagen läßt, auf welcher Seite der Vorteil mit Bezug auf Wirkungsgrad, Preis usw. zu suchen ist, und daß dies von Fall zu Fall unter Berücksichtigung der besonderen Ver hältnisse betrachtet werden muß. Der Belastungsausgleich spielt für Anlage- und Betriebskosten der elektrischen Gebläse eine große Rolle. Ist eine Zentrale nicht groß genug, um die Stöße eines elektrisch angetriebenen Ge bläses ertragen zu können, so kann man solche Belastungsschwankungen durch eine Anlage aus gleichen, die im folgenden noch kurz beschrieben werden soll: Ein normaler Asynchronmotor ist mit einem raschlaufenden Stahlschwungrad ge kuppelt. Der asynchrone Motor -wird durch eine an seine Schleifringe angeschlossene Kollektor maschine derart reguliert, daß er imstande ist, elektrische Energie sowohl aus dem Netz auf zunehmen, als an das Netz abzugeben. Der so entstehende Motorgenerator liegt zur Belastung und zur Zentrale parallel. Steigt die Belastung über ein gewisses Maß, so wird unter Vermitt lung des Generators die Schwungradenergie zur Unterstützung der Zentrale herangezogen, während das Schwungrad in Perioden geringerer Be lastung geladen wird. Der Vorteil dieser An ordnung gegenüber der bekannten Ilgner-An ordnung besteht darin, daß nicht etwa die ganze Energie umgeformt werden muß, daß vielmehr der größte Teil der Energie zum Verbrauchs motor fließt. Der Generator nimmt nur die jenige Energie auf, die notwendig ist, um das Schwungrad zu laden, beziehungsweise gibt die Schwungradenergie ah das Netz ab. Durch diese Anordnung wird die elektrische Maschinen leistung im ungünstigsten Falle ein Viertel der jenigen, die bei dem Ilgner-Umformer notwendig ist. Auch die Schwungmassen werden kleiner als bei dem Ilgner-Umformer, da man in der Umdrehungsänderung unbegrenzt ist. Die aus geführten Ilgner-Umformer arbeiten meist mit Umdrehungsänderung von rd. 13,5 °/o. Ein Pufferschwungrad nach dem beschriebenen System könnte z. B. mit 50 °/o Aenderung arbeiten. Im ersteren Falle wird 1 — 0,8652 = 25 °/o, im zweiten Falle 1 — 0,52 = 750/ der ganzen Schwungradenergie ausgenutzt. Daraus geht hervor, daß das Gewicht des Schwungrades bei gleicher Leistung auf ein Drittel des Schwung rades bei Ilgner vermindert werden kann. Für die Aufstellung solcher Puffermaschinen kann es zwei Gesichtspunkte geben: Steht das Gebläse in großer Entfernung von der Zentrale, so daß sich Fernleitung und Transformator als notwendig erweisen, so wird man in diesem Falle die Puffermaschine in der Nähe des Kom pressors aufstellen und hierdurch den Vorteil erlangen, den Transformator sowohl wie die Leitung nur für die mittlere Leistung statt für die höchste bemessen zu müssen, und durch die Verringerung der Kosten für die Leitung unter Umständen den Preis für die Puffermaschine ersparen, so daß man die gleichmäßige Belastung der Zentrale umsonst erhält. Der andere Fall ist der, daß der Kompressor in der Nähe der Zentrale steht. In diesem Falle wird man die Puffermaschine in die Zentrale selbst stellen; jene hat dann nicht nur den Zweck, die Stöße des Konverterbetriebes aufzunehmen, sondern auch die Stöße des ganzen Netzes auszugleichen, die bei einer Anzahl von intermittierend be lasteten Maschinen um so kleiner sein werden, je größer die Anzahl dieser Maschinen ist. Anlagen zur mechanischen Beschickung von Erztaschen. Von Dipl.-Ing. L. Schütt in Saarbrücken. (Schluß von S. 507.) —in vorteilhaftes und leistungsfähiges Hilfs- — mittel zum schnellen Entleeren von Gruben wagen, welche in großer Anzahl und in ununter brochener Folge zulaufen, bilden bei Verwendung einer sehr geringen Anzahl Bedienungsmann schaften die fahrbaren Mehrwagen-Kreisel wipper zum gleichzeitigen Stürzen ganzer Wagenzüge, wie sie bei der nachfol gend beschriebenen Anlage für die Mines de L andres der Socit anonyme des Acieries de Micheville zur Verwendung kamen. Die ganze Fördereinrichtung, welche außer dem Wipper noch aus den erforderlichen mechanischen Zu bringerförderungen der Wagen vom Schacht zum Wipper und zurück besteht, wurde von der Ge sellschaft für Förderanlagen Ernst Heckel in