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10. März 1909. Patentbericht. Stahl und Eisen. 363 Kl. 31c, Nr. 201318, vom 5. Juli 1905. John C. Reed in Allegheny, Penns., V. St. A. Ver fahren zum Formen und Gießen, von dünnwandigen Behältern, wie Badewannen, Kessel u. der gl. Die E'ormen der herzustellenden Hohlkörper werden in den tieferliegenden Teilen im umgekehrten Verhältnis zu dem herrschenden Drucke des einge- gossenen Metalles so viel kleiner als in den höherliegen den gewählt, daß die Wandstärke des gegossenen Gegenstandes infolge des stärkeren Zusammenpressens der Formmasse in den tieferliegenden Teilen überall eine gleiche wird. Die Hohlgefäße werden zweck mäßig in umgekehrter Stellung geformt und von unten gegossen. Französische Patente. Zusatzpatent Nr. 9239 zu Nr. 368221, vergl. „Stahl und Eisen“ 1907 Nr. 19 S. 667. Eisenhütten-Actien- verein Düdelingen in Düdelingen. Verfahren zum Abkühlen heißgehender Chargen im basischen Konverter. Statt der aus Eisenoxyden und gelöschtem Kalk bestehenden Briketts des Hauptpatentes, die bei ihrer Zersetzung wärmeabsorbierend wirken, sollen Briketts, die lediglich aus gelöschtem Kalk bestehen, benutzt werden. Die Zersetzung des Kalkhydrates geht gleich falls unter Bindung von Wärme, die dem zu heißen Metallbade entzogen wird, vor sich. Nr. 385072. Gesellschaft für Elektrostahl anlagen in Berlin-Nonnendamm. Verfahren zum Vorfrischen von in Stahl zu verwandelndes Roheisen. Zwischen dem Hochofen und dem Stahlwerk ist ein elektrisch beheizter Mischer eingeschaltet, in dem das Roheisen unter sehr hoher Erhitzung durch Zu gabe von Erzen, Walzensinter usw., auch Mangan erzen, vorgefrischt und so vergleichmäßigt wird. Für den Hochofen ergibt sich hierdurch der Vor teil, daß man jetzt mit saurer Schlacke arbeiten und ein siliziumreicheres und manganärmeres Roheisen erzeugen kann, dessen Schwefelgehalt nicht so niedrig wie sonst zu sein braucht. Denn es wird in dem Mischer so weit von seinem Gehalt von Silizium und Kohlenstoff befreit, daß es sich in der Birne ruhig verblasen läßt, und gleichzeitig nimmt es aus den Manganerzen soviel Mangan auf, daß dieses seinen Schwefelgehalt zum größten Teil entfernt. Für das Stahlwerk wird der Vorteil geschaffen, daß ein sehr gleichmäßiges, leicht zu verarbeitendes Produkt aus dem Mischer erhalten wird. Nr. 386785. Bismarckhütte in Bismarck hütte, O.-S. Herstellung von Qualitätsstahl auf elektrischem Wege. Die bislang im sauer zugestellten elektrischen Ofen erfolgte Stahldarstellung ergab nicht nur eine sehr geringe Haltbarkeit des Ofens, sondern auch in folge reichlicher Siliziumaufnahme ein sehr ungleiQhes und wenig wertvolles Material. Es wird deshalb vorgeschlagen, das Raffinieren des Stahles in einem basischen Elektro-Ofen und seine Fertigstellung in einem sauren Elektro-Ofen aus zuführen. Der basische Herd ermöglicht, das Metall vollkommen frei von Kohlenstoff, Mangan, Silizium, Phosphor und Schwefel zu bekommen, während sich nach seiner Ueberführung auf den sauren Herd die Desoxydation, Kohlung und Legierung mit andern Metallen usw. sicherer durchführen lassen; insbesondere gelingt hier besser der Zusatz von Silizium, Chrom, Wolfram, Nickel. Auch kann ein Stahl gewonnen werden, der bei geringstem Gehalt an Mangan und Kohlenstoff, oder bei praktisch völliger Abwesenheit derselben, vollkommen dicht ist. Nr. 386786. Bismarckhütte in Bismarck hütte, O.-S. Verfahren zum Raffinieren von Stahl. Der in bekannter Weise im elektrischen Ofen raffinierte Stahl wird auf Tiegel gebracht und in ihnen nach Bedarf längere Zeit, z. B. einige Stunden, ab stehen gelassen. Es wird hierdurch bezweckt, die letzten Reste der Schlacke, die sich im elektrischen Ofen infolge der heftigen Bewegung des Metalles zwischen den Elektro den nicht absetzen können, zur Ausscheidung zu bringen. Ferner findet beim Stehen im Tiegel ein Aus gleich gegenüber dem Einfluß des basischen elek trischen Ofens dadurch statt, daß der Stahl aus dem Tiegel Silizium aufnimmt und so die charakteristischen Eigenschaften des Tiegelstahls annimmt. Auch lassen sich so in wesentlich genauerer Weise Legierungen herstellen. Nr. 387207. Albert Hiorth in Christiania (Norwegen). Verfahren zum Reinigen von Stahl. Durch den flüssigen Stahl wird dampfförmiges Natrium geblasen. Dieses verbindet sich mit den Un reinheiten, auch dem Sauerstoff desselben, legiert sieb aber nicht mit dem Stahl. Das Verfahren kann auch zur Reduktion von Eisen aus seinen Erzen benutzt werden. Diese werden geschmolzen und dampfförmiges Natrium hindureh getrieben; die Erze werden hierbei zu sehr reinem Metall reduziert. Das Natrium soll sich zum großen Teil zu Natriumsuperoxyd oxydieren, das durch Kon densation gewonnen wird und das Verfahren rentabel machen soll. Nr. 389652. Eisenhütten-Actienverein Düdelingen in Düdelingen. Verfahren, die Chargendauer beim basischen Herdstahlverfahren ab zukürzen. Sobald die auf dem Eisen schwimmende Schlacke einen gewissen Grad der Flüssigkeit erreicht bat, werden Briketts aus Eisenoxyden und gelöschtem Kalk auf gegeben. Infolge ihrer Schwere durchdringen sie die Schlackendecke und kommen mit dem Eisen unmittelbar in Berührung, so daß sie auf den Phosphor bezw. andere Fremdkörper des Eisenbades energisch oxydierend und verschlackend einwirken können. Infolge Zerfalles der Briketts wird das Metallbad heftig bewegt, was zur Beschleunigung des Frischens noch beiträgt. Vergl. hierzu das französische Patent Nr. 368 221, „Stahl und Eisen“ 1907 Nr. 19 S. 667. Nr. 389891. Samuel Sigourney Wales in Munhall, All., V. St. A. Herstellung von Panzer platten. Nach dem Schmieden wird die Panzerplatte in einem Ofen so erhitzt, daß nur die Beschußseite auf 850 bis 950° C., hingegen die Rückseite der Platte nicht über 500° C. erwärmt wird. Letztere wird zu diesem Zweck während der Erhitzung der Vorder seite gekühlt. Die Platte wird dann in üblicher Weise in Wasser abgelöscht, wobei nur die Vorderseite ihre größte Härte annimmt, während die Platte im größten Teile ihrer Masse mehr weich und zäh bleibt. Nr. 390264. Socit des Cuivres de France. Herstellung von Ferrosilizium aus Schlacken. Es wird vorgeschlagen, den Gehalt der Schlacken an Eisen und Silizium, der z. B. bei Kupferschlacken bis 40 o/o Silizium und bis 50 0/o Eisen beträgt, durch Verarbeitung auf Ferrosilizium nutzbar zu machen. Die Schlacken werden in einen elektrischen Ofen übergeführt und hier in Gegenwart eines Reduktions mittels (Kohle) stark erhitzt. Hierbei werden Silizium, Eisen und eventuell auch Aluminium und Mangan zu Metall reduziert und die genannten Metalle enthaltende Legierung erhalten. Durch Zugabe von Sand oder von Eisenabfällen läßt sich der Silizium- bezw. Eisen gehalt regeln.