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646 Stahl und Eisen. Wirtschaftliche Rundschau. 29. Jahrg. Nr. 17. und Roheisenpreise teilweise unzureichend. Der Ab satz der Abteilung Emaillierte Gußwaren hielt sich ungefähr auf der Höhe des Vorjahres. Die Abteilung Schweißwerk, deren Umsatz gegen das Vorjahr eine Steigerung erfuhr, entwickelte sich gut. — Nach der Gewinn- und Verlustrechnung beläuft sich der Be triebegewinn auf 1 376 378,17 .%, die allgemeinen Ge schäftsunkosten einschließlich der Zinsaufwendungen beziffern sich auf 783 619,10 JI, so daß ein Roh gewinn von 592 759,07 Jt verbleibt. Die Verwaltung schlägt vor, von diesem Betrage 478 555,39 K zu Abschreibungen auf die Anlagen und 21 324,99 * zu Abschreibungen auf unsichere Außenstände zu ver wenden, 23 525,79 « der besonderen Rücklage zuzu führen, 41 203,10 Jt auf dem Delkrederekonto zu ver buchen und die restlichen 28 149,80 K auf neue Rech nung vorzutragen. Gewerkschaft des Eisenstein-Bergwerks Con cordia, Eiserfeld. — Nach dem Berichte des Vor standes betrug die Förderung im abgelaufenen Jahre 421 (i. V. 189) t Brauneisenstein, 33 669 (74913) t Rohspat und 47 (73) t Kupferhaufwerk; zum Versand gelangten 27 062 (58 328) t Rohspat. Beschäftigt wurden durchschnittlich 68 (122) Mann über Tage und 158 (314) Mann unter Tage. Die Einnahmen betrugen 465 800,93 Jt, die Betriebsausgaben ein schließlich der Ausgaben für Aus- und Vorrichtung 494 786,78 %, die allgemeinen Unkosten 44 628,58 JI, die Ausgaben an Zinsen 36 214,50 « ; da ferner zu Abschreibungen insgesamt 249 674,05 K verwendet werden mußten und außerdem ein Verlustvortrag von 633 642,29 K aus dem Jahre 1907 vorhanden ist, so ergibt sich am Schlüsse des Berichtsjahres ein Ge samtverlust von 993145,27 Jt. Für Neuanlagen wur den 183 405,81 Jt verausgabt. Hein, Lehmann & Co., Aktiengesellschaft in Berlin-Reinickendorf und Düsseldorf-Oberbilk. — Das Unternehmen konnte nach dem Geschäftsberichte im abgelaufenen Jahre ein befriedigendes Ergebnis erzielen, trotzdem im zweiten Halbjahre neue Aufträge nur sehr schwer und nur bei Gewährung von erheblichen Preisnachlässen zu erhalten waren. Der Gesamtumsatz stieg von 9 018 553,99 Jt im Jahre 1907 auf 9 513 554,25 Jt im Berichtsjahre. Der Fabrikations- gewinn beläuft sich auf 2 028 639,91 (i. V. 2034423,58).A, der Roherlös unter Berücksichtigung von 94076,13 .* Vortrag und 22 340,91 % sonstigen Einnahmen nach Abzug von 1 236 600,18 JI für Unkosten, Zinsen, Ver sicherungsbeiträge usw. sowie von 232 982,63 JI für Abschreibungen auf 675474,14 Jt. Von diesem Betrage sollen 57 139,80 Jt an die Direktion und Beamte und 37 425,82 Jt an die Mitglieder des Aufsichtsrates ver gütet, 125 000 Jt dem Dividenden-Ergänzungsfonds und 10 000 % dem Arbeiterunterstützungsbestande zu geführt, 350000 6 als Dividende (10°/0 gegen 110/ i. V.) ausgeschüttet und 95 908,52 Jt auf neue Rechnung vorgetragen werden. Mathildenhütte zu Bad Harzburg. — Wie der Vorstand in seinem Berichte ausführt, waren infolge des allgemeinen wirtschaftlichen Niederganges die Aus sichten für die Entwicklung des Roheisengeschäftes schon zu Anfang des abgelaufenen Berichtsjahres die denkbar schlechtesten, doch verschärften sich die un günstigen Verhältnisse im Verlaufe des Jahres noch stetig, da bei geringer Nachfrage und fortgesetzt ab nehmendem Bedarfe die Verrechnungspreise vom Roh eisensyndikate immer mehr heruntergesetzt werden mußten, bis eie für das Roheisen der Gesellschaft im November 1908 um 12,50 Jt f. d. t niedriger waren als Ende 1907. Damit hatten die Preise einen derartigen Tiefstand erreicht, daß von Mitte des Jahres an von einem Nutzen am Roheisen keine Rede mehr sein konnte. Der Bestand an Aufträgen, die das Werk infolge der Auflösung des Roheisen-Syndikates seit dem 1. Oktober 1908 selbst hereinzuholen hatte, be lief eich am 31. Dezember 1908 auf 15130 t Roh eisen gegen 12 630 t am gleichen Tage des Vorjahres. Ueber den Betrieb entnehmen wir dem Berichte fol gendes : Die kleinen Oefen II und III kamen am 30. Juni bezw. 8. Juli in Betrieb; Ofen I wurde am 3. Juli wegen notwendig gewordener größerer Repa raturen stillgesetzt. Die Roheisenerzeugung belief sich im Berichtsjahre auf 29 300 (25 724) t, ver schmolzen wurden 73 759 t Friederike-Erz mit einem Eisengehalte von 34,28 °/o bei 7,91 °/o Grubenfeuchtig keit, 18 044 t Hansa-Erz mit 18,5 °/o E'sen und 28,5 “/» Kalk, 5692 t fremde Erze und 425 (1736) t Kalkstein. Der Roheisenversand betrug 23 949 (25 080) t. Die Hochofenschlacke wurde zum Teil verkauft, zum Teil granuliert und zu Schlackensteinen verarbeitet; her gestellt wurden von diesen 5 760 000 (6 115 000), ver sandt 4 128 795 (6 074 205) t. Der Betrieb der Erz grube Friederike gestaltete sich regelmäßig. Die Förderung betrug 78138 (82 240) t, mithin konnte der Erzbedarf der Hütte reichlich gedeckt werden. Auch der Abbau der Grube Hansa, die 17 601 (19 700) t förderte, verlief ohne Störung. Ebenso gestaltete sich der Flußspatbergbau der Grube Flußschacht zu friedenstellend ; die Gesamtförderung und der Ab satz an Flußspat bezifferte sich auf 16 503 (16 287) t bezw. 12 531 (15 164) t. Beschäftigt wurden in allen Betrieben der Gesellschaft 478 (512) Mann. Der Reingewinn des Berichtsjahres stellte sich nach Ab zug von 135 808,93 Jt für allgemeine Unkosten, Zinsen und Abgaben und 128 869,90 Jt für Abschrei bungen auf 57 769,74 .%. Nach dem Vorschläge der Verwaltung sollen hiervon 769,74 Jt dem Unter- stützungsbestande zugeführt, 6000 Jt als Gewinnanteile an den Aufsichtsrat vergütet und 50 000 Jt (5 °/o) als Dividende verteilt werden. Preß- und Walzwerk-Aktiengesellschaft in Düsseldorf-Reisholz. — Im abgelaufenen Jahre war nach dem Berichte des Vorstandes der Geschäftsgang infolge der andauernd ungünstigen allgemeinen wirt schaftlichen Lage wenig befriedigend, da Aufträge nur zu sehr mäßigen Preisen zu erlangen waren. Die Beschäftigung der alten Betriebe konnte einigermaßen aufrecht erhalten werden, dagegen sah sich die Ge sellschaft genötigt, in der Abteilung Röhrenwerk seit Mitte des Jahres viele Feierschichten einzulegen. Das Ergebnis des Berichtsjahres wurde außerdem durch den Ausbau des neuen Röhrenwalzwerkes etwas beeinflußt, doch glaubt die Gesellschaft, daß diese Neuanlagen, die im abgelaufenen Jahre in Betrieb genommen wurden und zufriedenstellend arbeiten, wesentlich zur Verringerung der Herstellungskosten und zur Erhöhung der Leistungen beitragen werden. Der Ausbau der Röhrenwerke für die Fertigstellung von Muffen- und Flanschenrohren ist so weit vorge schritten, daß sie gegen Mitte dieses Jahres in Be trieb gesetzt werden können. In der Wassergas- schweißerei hat sich der schlechte Geschäftsgang nicht gehoben und eine Besserung ist auch noch nicht vorauszusehen. — Das Gewinn- und Verlustkonto zeigt einerseits neben 220 256,52 Jt Vortrag 952 433,95 * Fabrikationsüberschuß, anderseits 465 514,72 Jt Ab schreibungen , 259 822,38 K Handlungsunkosten, 51 348,99 Jt Zinsaufwendungen und 6352,42 JI Ab schreibung auf zweifelhafte Forderungen, so daß ein Reingewinn von 389 651,96 Jt zu folgender Verwen dung verbleibt: 8469,75 zur Ueberweisung an die Rücklage, 3500 Jt für Belohnungen an Beamte und 377 682,21 Jt als Vortrag auf neue Rechnung. Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich, A.-G. in Düsseldorf. — Wie die „B. B. Z.“ mit teilt, beabsichtigt die Gesellschaft, ihr Kapital um 4000000 4 zu erhöhen. Der Erlös soll hauptsäch lich zum Ankauf weiterer mit dem bisherigen Besitz