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1110 Stahl und Eisen. Die Verwendung von Großgasmaschinen. 26. Jahrg. Nr. 18. zuerst reine Luft, und von einem bestimmten von der Belastung abhängigen Zeitpunkt Gas und Luft zusammen, unter gleichem Druck und in ihrem Mengenverhältnisse den Kolbenflächen der Ladepumpen entsprechend, in den Arbeits- zylinder einströmen, bis das Einlaßventil schließt. Die hier beschriebene Gemengebilduug ist ideal und jedenfalls nicht zu übertreffen; denn es entsteht ein ganz konstantes Gemenge mit einem Verhältnisse von Gas und Luft, wie es durch die Konstruktion beabsichtigt ist, ganz unabhängig von dem Druck oder der Druck schwankung in den Ansaugeleitungen der Lade pumpen. Diese Druckschwankungen sind bei der geschlossen. Da das Oeffnen und Schließen des Ventiles in sehr kurzer Zeit vor sich gehen muß, treten große Beschleunigungswiderstände auf, weshalb die Steuerung wohl auch für den Schluß des Ventiles mit Daumen und Rolle ausgeführt wird. Was die Geschwindigkeitsregu lierung der Maschine, also die Be einflussung des Gaszutrittes entspre chend der Belastung durch den Re gulator anlangt, so hatte die Körting- Maschine ursprünglich eine Rück laufregulierung, dergestalt, daß eine vom Regulator verstellbare Drossel klappe aus dem Gasdruckkanal (zwi schen Zylinder und Ladepumpe) mehr oder weniger Gas in den Zylinder raum der Ladepumpe während der Ansaugeperiode zurückströmen ließ. Wenn auch diese Rücklaufregu lierung eine überflüssige Arbeit der Gaspumpe bedingt, so ist sie ihrer Einfachheit wegen selbst bei neueren Ausführungen der Körting-Maschine noch angewandt, wie die Ladepumpe von Gebrüder Klein (Abbild. 52) zeigt. Die Ladepumpen selbst waren ursprüng lich durch Exzentersteuerung mit Rundschieber sowohl für den Eintritt als auch für den Austritt gesteuert. Neuere Ausführungen der Ladepumpen zeigen Schieber für den Eintritt, Ventile für den Austritt (siehe Abbild. 50), wobei durch Ver stellung einer Doppelschiebersteuerung zugleich die Gasmenge reguliert werden soll. Abbildung 57. Kolben einer Körtingmaschine mit Weißmetall- fütterung, ausgeführt von der Gutehoffnungshütte in Oberhausen. Abbildung 58. Ausbau des Kolbens bei einer Körtingmaschine der Siegener Maschinenbau- Aktiengesellschaft in Siegen. Körting-Maschine tatsächlich ohne Einfluß auf den Gang des Motors, wenn man davon absieht, daß sie die Maximalleistungen in geringem Maße beeinträchtigen können. An der Zündstelle be findet sich nach der Kompression stets gutes Gemenge, und zwar bei allen Belastungen und allen Tourenzahlen der Maschine. Die Kom pression ist mit der Belastung veränderlich, da die eintretende Luftmenge zwar konstant, die Gasmenge aber mit der Belastung verringert wird. Das Einlaßventil wird durch unrunden Daumen gesteuert und meist durch Federkraft Bedeutend einfacher sind aber die Lade pumpen von Gebr. Klein und der Siegener Ma schinenbau-Akt. - Ges. Erstere haben, wie Ab bildung 52 erkennen läßt, überhaupt keine Ex zentersteuerung mehr, sondern nur selbsttätige Ventile. Dabei ist der Eigentümlichkeit der Körting-Maschine, daß die Luftpumpe auf den ganzen Hub, die Gaspumpe erst von Mitte des Kompressionshubes ab verdichtet, von Gebrüder Klein dadurch Rechnung getragen, daß der Zylinder der Gaspumpe in der Mitte seiner Lauf fläche Schlitzöffnungen hat, die mit der Gas-