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1054 Stahl und Eisen. Eisen - Nickel - Mangan - Kohlenstoff - Legierungen. 26. Jahrg. Nr. 17. des Zylinders greift ein zweiteiliges Klemmstück in Nuten, der Kolbenstange ein. Dieses Klemm stück wird durch eine übergeschobene zylindrische Haube zusammengehalten, die bei der Verschrau bung ihres Flansches mit dem Kolben, an einer Fläche der Kolbenstange Widerstand findend, den Kolben bezw. das zweiteilige Klemmstück auf den entsprechenden Nutenflächen mit dieser Widerstandsfläche in Spannung bringt, wodurch der Kolben fest mit der Stange verbunden wird. Der Vorteil dieser Befestigungsart ist die leichte Lösbarkeit. Zwischen der Stange und einer in die Kolbennabe eingesetzten Büchse soll eine Anzahl federnder Ringe bewegungslos gegen den Druck im Zylinder abdichten. Die Steuerung (Tafel XXVII und Abb. 45) erfolgt je durch ein oben sitzendes Einlaß- und ein unten sitzendes Auslaßventil, deren Be wegung von einem gemeinschaftlichen Daumen der Welle a abgeleitet wird. Dieser Welle a ist eine zweite Welle b vorgelagert, welche mit der Tourenzahl der Maschine umläuft und einen durch einen Dörfel sehen Flachregler verstellbaren Regulierdaumen trägt. Die Ein wirkung des verstellbaren Daumens durch einen um Punkt c schwingenden Hebel gibt für alle Belastungen ein nahezu gleiches Eröffnen des Einlaßventiles, während Hub- und Zeitdauer des Eröffnens variabel ist. Die Regulierung ist also eine Quantitätsregulierung mit Drosselung des Gemenges. Die Zündung wird ebenfalls durch den Regulator verstellt. Die Zugänglichkeit des Auslaßventiles läßt zu wünschen übrig. Die Maschine wird in der Dingler sehen Anordnung nur ganz unwesentlich länger, als bei Doppel wirkung im geschlossenen Zylinder. Ihr Vorzug besteht vor allem in der leichten Herausnahme der Kolben. (Schluß folgt.) Eisen - Nickel - Mangan - Kohlenstoff - Legierungen. (Nachdruck verboten.) I jie nachstehende Abhandlung befaßt sich —— mit den Vorträgen, die H. Carpenter, A. Hadfield und Percy Longmuir vor der „Institution of Mechanical Engineers“ ge halten haben.* Die wissenschaftlichen Arbeiten der drei Forscher ergaben neben manchem Be kannten so viel Neues und Wissenswertes, daß es wünschenswert erschien an dieser Stelle näher darauf einzugehen. Die Untersuchungen Hadfields über die Le gierungen von Eisen und Nickel und die von ihm ausgesprochene Ansicht über die Funktion des Nickels in Nickel-Kohlenstoff-Eisen-Legie- rungen ließen bei den Verfassern den Wunsch einer experimentellen Untersuchung solcher Le gierungen, jedoch mit höherem Kohlenstoffgehalt, entstehen. Von der großen über die Nickel-Eisen-Legie rungen erschienenen Literatur kommen für die vorliegende Arbeit nur in Betracht einzelne Stellen der letzten Veröffentlichung der „Be richte des Sonderausschusses für Eisen-Nickel- Legierungen“ während der Jahre 1892 bis 1902 und die von Guillet im „Bulletin de la Socit d’Encouragement pour l’Industrie Nationale“ Mai 1893 veröffentlichten Resultate der Vergleichung der mechanischen Eigenschaften mit dem Gefüge dreier Reihen von Nickelstählen mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,12, 0,22 und 0,82 °/o und einem von 2 bis 30 °/o steigendem Nickelgehalt. Diese Legierungen sind trotz ihres geringen Mangangehaltes in mancher Hinsicht mit den in der vorliegenden Abhandlung beschriebenen ver gleichbar. * Nach „Engineering“ 1905, 24. Nov. ff. Die einzelnen Untersuchungen erstreckten sich auf die mechanischen, physikalisch-metallographi- sehen und chemischen Eigenschaften und konnten dank der ergiebigen Hilfsquellen des National Physical Laboratory ungewöhnlich weit ausgedehnt werden. Folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der zur Untersuchung dienenden Legierungen: Tabelle I. Bez. d. r Zustand Ni c Mn Si s p Leg % % % % % % A Gegossen 0 0,47 0,95 0,17 0,04 0,02 B » 1,20 0,48 0,79 0,18 0,02 0,02 c /Gegossen 2,15 0,44 0,83 0,14 0,03 0,02 /Geschmiedet 2,17 0,47 0,86 0,13 0,03 0,01 1) Gegossen 4,25 0,40 0,82 0,14 0,03 0,01 E » 4,95 0,42 1,03 0,16 0,03 0,01 F » 6,42 0,52 0,92 0,10 0,02 0,01 G » 7,95 0,43 0,79 0,17 0,02 0,02 11 » 12,22 0,41 0,85 0,08 0,01 0,01 1 Geschmiedet 15,98 0,45 0,83 0,08 0,02 0,02 K Gegossen 19,91 0,41 0,96 0,13 0,02 0,01 Die Herstellung der Legierungen erfolgte auf den Hecla Works in Sheffield. Als Ausgangs material diente bestes schwedisches Holzkohlen roheisen, das mit der nötigen Menge Nickel und schwedischem Weißeisen zusammengeschmolzen wurde. Der Nickelgehalt schwankte zwischen 0 und 20 0; der Kohlenstoff konnte gleichmäßig zwischen 0,40 bis 0,52 °/o gehalten werden, wäh rend das Mangan von 0,79 bis 1,03 °/o schwankte. Auch hier zeigte sich die oft beobachtete Schwie rigkeit, bei einer Serie gleichmäßigen Mangan gehalt zu bekommen, da bei dem Zusammen schmelzen ein Verlust an Mangan durch Ueber- gehen in die Schlacke von 24 bis 46 °/o eintritt.