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gelernt hat, minderwertigere Eisensteine zu verwerten, und daß damit der Eisenindustrie ein Massenmaterial zugänglich gemacht worden ist, dessen Umfang noch gar nicht zu ühersehen ist. Wenn weiter auf die tat sächlich hohen Frachtauslagen hingewiesen wird, welche trotz der geringen Einheitssätze die Eisen industrie in Pennsylvanien zu zahlen hat, so wird dabei übersehen, daß diese Industrie schon seit einigen Jahren ihre Verlegung an die großen Seen des Nordens betreibt. Damit erreicht sie aber gewaltige Vorteile sowohl im Bezüge des Rohmaterials als auch im Export und der Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt. Es dürfte auch ein Irrtum sein, wenn der Einfluß der Eisen bahn auf den Seeverkehr als lähmend bezeichnet wird. Die gewaltige Entwicklung des Massenverkehrs auf den nördlichen Seen widerspricht dem. Die ernsten Bemühungen, welche fortgesetzt auf den Ausbau eines leistungsfähigen Kanals von Buffalo nach dem Hudson- Fluß betrieben werden, zeigen auch, daß man in vielen Kreisen der amerikanischen Industrie anders hierüber denkt. Das Buch wird für jeden, welcher wirtschaftlich ernste Studien betreibt, ein wertvolles Hilfsmittel bleiben. Wenn wir uns gegen einzelne Schlüsse und Betrachtungen in demselben wehren, so geschieht es, weil wir die Ueberzeugung haben, daß wir in vielen Punkten doch noch von den Amerika nern lernen müssen, um das dringende Bedürfnis der deutschen Industrie nach billigen Frachten befriedigen zu können. Macco. Woodworth, Joseph V.: Hardening, Tem- pering, Annealing and Forging of Steel. Jllustrated by 201 Engravings. New York 1903, Norman W. Henley & Co. Geb. 2,50 Das Härten von Werkzeugen und die Behandlung des Stahles war bis vor nicht langer Zeit das wohl gehütete Geheimnis weniger Praktiker, die allein, durch langjährige Hebung mit der Behandlung des Stahles vertraut, das Härten der Werkzeuge mit einer gewissen Sicherheit vornehmen konnten. Die letzten Jahrzehnte haben sowohl in der Bearbeitung der Me talle als auch in allen Gewerben die Verwendung von Maschinen derart in den Vordergrund gerückt, daß der Bedarf an Werkzeugen und die Anforde rungen an dieselben ungeahnt gestiegen sind, rascher als die Zahl jener Leute, die mit dem Stahl um zugehen wußten. Unter diesen Umständen ist ein Buch wie das vorliegende, das aus der Praxis heraus für den Praktiker geschrieben ist, nur zu begrüßen, wenn gleich sein Erscheinen schon einige Zeitzurückliegt. Woodworth verzichtet auf theoretische Erläute rungen und beschränkt sich, wo solche zum Ver ständnis der gegebenen Vorschriften unerläßlich sind, auf ganz populäre Erklärungen. An einleitende Rat schläge für die Auswahl und Prüfung des Stahles schließen eich allgemeine Bemerkungen über die Wirkung der Wärme auf Stahl, über das Ausglühen desselben und die verschiedenen dabei anzuwendenden Methoden an. In dem Kapitel über Glüh- und Härte öfen sowie Apparate sind nur die von der American Gas Furnace Co. aufgeführt, was in Anbetracht des Um standes, daß nicht überall Gas zur Verfügung steht, als unvollständig bezeichnet werden muß. Die Reihe der Beispiele zur Härtung einzelner bestimmter Werk zeugsformen kann bei der außerordentlich großen Verschiedenheit der Werkzeuge nicht lückenlos sein; doch ist das, was gebracht wird, richtig und gut. Auch das Kapitel über das Anlassen ist gut. Eigene Abschnitte sind dem Härten von Fräsern, kleinen Werkzeugen und Stanzen, bekanntlich einer der schwierigsten Härteoperationen, gewidmet. Gesenk- schmiederei unter dem Fallhammer und das Schleifen der Werkzeuge auf Schmirgelschleifmaschinen werden ebenfalls in eigenen Kapiteln behandelt. Zwischen durch sind Rezepte und Anweisungen für verschiedene Kunstgriffe gegeben. Bei manchen von diesen ist eine etwas strengere kritische Auswahl zu vermissen. Den Schluß bildet eine Tabelle, welche die best geeignete Stahlsorte für die verschiedenen Werkzeuge angibt und für die Stahlverbraucher von großem Nutzen sein wird. Was der Verfasser mitteilt, ist alles in allem richtig und auch genügend klar dargestellt, nur wäre zu wünschen, daß die Anordnung des Stoffes mehr Methode zeigte, dann wären viele Wiederholungen unterblieben, die das Buch unnötig vergrößern und unübersichtlich machen. wah _ Schmidhammer. Ryland’s Colliery, Iran, Steel, Tin-Plate, En gineering c Allied Trades’ Directory: with Brands and Trade Marks. Ninth Edition. 1906. London W. C., Eagland & Co., Ltd. Geb. 1 €5 sh. Was das vorliegende Adreßbuch enthält, gibt im wesentlichen der Titel an; doch bleibt noch zu bemerken, daß die aufgenommenen — englischen und schottischen — Firmen in dreifacher Anordnung erscheinen: 1. in alphabetischer Reihenfolge, 2. in geographischer Zusammenstellung und 3. in sachlicher Gruppierung. Ergänzt werden diese Abteilungen noch durch eine alphabetische Inhaltsübersicht sowie eben solche Verzeichnisse der Ortschaften, Telegramm- Adressen, Kohlenzechen, Erzgruben, Warenzeichen und Fabrik-(8chutz-)Marken. Außerdem bringt das Werk eine Beschreibung der britischen Normalprofile und eine alphabetische Liste der Walzfabrikate nebst Angabe der Werke, die solche herstellen. Daß ein derartiges Adreßbuch geradezu eine Notwendigkeit ist, wird niemand bezweifeln, auch darf man aus der hohen Zahl der Auflagen wohl mit Sicherheit auf seine wirkliche Brauchbarkeit schließen. Um so mehr aber bleibt zu verwundern, daß im 3. Teile des Werkes wahrscheinlich von Anfang an — denn hinsichtlich der fünften Ausgabe (1893) gilt schon genau das selbe — die Schlagworte am Kopfe der einzelnen Abschnitte sich ganz eigenartige Uebersetzungen haben gefallen lassen müssen: daß axle makers als „Wagen- Aschen-Fabrikanten" und boiler and tank makers als „Kessel- und Wassenbehalten-Fabrieation“ be zeichnet werden, verrät, gelinde gesagt, schon wenig Aufmerksamkeit bei der Bearbeitung; „Mutter-Fa brikanten“ (nut makers) und mehr noch „abge- schwefelte Steinkolen - Fabrikanten“ (coke makers) aber wirken geradezu komisch. Aehnliche Ueber- tragungen finden sich noch zahlreich, doch hoffen wir, daß schon der Hinweis auf jene wenigen Bei spiele die Herausgeber veranlassen wird, bei der nächsten Auflage die erwähnten Kapitel-Ueberschriften von einem oder mehreren wirklich sprachlich gebil deten Fachleuten gründlich durchsehen zu lassen; die verdienstvolle Arbeit, die im übrigen mit der Zu sammenstellung des Werkes geleistet worden ist, ver langt gebieterisch eine solche Mühe. Haier, F.: FeuerungsuntersuchungendesVereins für Feuerungsbetrieb und Rauchbekämpfung in Hamburg. Mit 30 Zahlentafeln, 85 Text figuren und 14 lithographierten Tafeln. Ber lin 1906, Julius Springer. Geb. 12 .%. Das vorliegende Buch enthält eine große Fülle wertvoller Zahlen und Angaben über die Vorgänge in Dampfkesselfeuerungen verschiedener Art, bei Ver wendung verschiedener Brennstoffe. Genannte Werte wurden durch zahlreiche, mit großem Fleiß ange stellte, sachliche und unparteiische Versuche gewonnen. Die Beschreibung derselben und der benutzten Ein richtungen, die Aufstellung der daraus zu ziehenden