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15. August 1906. Vereins-Nachrichten. Stahl und Eisen. 1029 2 432 810 hl Spat- und Brauneisenstein gefördert. Die Hochöfen lieferten 158149 t Thomas-, Puddel- und Spiegelroheisen; die Erzeugung an Walzfabrikaten betrug 153 512 t und diejenige an Gußwaren 3472 t. — Nach Deckung der Generalunkosten und Passivzinsen ergibt sich ein Gewinn von 4 653767,06 . Auf die im vergangenen Betriebsjabre ausgeführten Neu- und Umbauten und-Erwerbungen in Höhe von 2 294164,32 . und die im Vorjahre als Anlagewerte vorgetragenen 4881 106,40 -6, insgesamt also auf 7 175 270,72 «, wurden 717 527,07 K, die dem Gewinn entnommen sind, ab geschrieben und außerdem 1060 000 « dem allgemeinen Betriebsreserve- und Amortisationsfonds überwiesen. Von dem verbleibenden Ueberschuß sollen — außer den alljährlich gewährten Vergütungen — nach Er gänzung des Dispositions- sowie des Reservefonds für Hochofenreparaturen je 600000 « der Reserve für die Kohlenzeche Maximilian und der Reserve für Um- und Neubauten der Hochofen-, Stahl- und Walzwerks anlagen in Rosenberg zugeteilt und dann den Aktio nären 1 406 400 Ji (= 400 « f. d. Aktie) als Dividende ausbezahlt werden. Der verbleibende Rest von 96 384,43 % wird auf neue Rechnung vorgetragen. Saarbrücker Gußstahlwerke, Akt.-Ges. in Malstatt-Burbach. Die am 20. Juli stattgehabte außerordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft beschloß, das An gebot der Deutsch-Oesterreichischen Mannesmann- röhren-Werke, wonach diese das Werk für 1490000 erwerben wollen, anzunehmen. Den Inhabern der Stammaktien wurden 60% und denen der Vorzugs aktien 118% des Nennwertes ihrer Aktien zugesichert. United States Steel Corporation. Nach dem letzten Vierteljahresausweise erzielte die Steel Corporation im 2. Quartal 1906 nach Ver rechnung der Ausgaben für die laufenden Reparaturen und die Unterhaltung der Werkseinrichtungen sowie nach Abzug der Zinsen für die Schuldverschreibungen der Teilgesellschaften einen Nettoerlös von 40 125 033$ oder 9 819971 $ mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres. An diesem Ergebnis war der April mit 12 581 902 8, der Mai mit 14 041 601 $ und der Juni mit 13 501 503 8 beteiligt. Das ab gelaufene Vierteljahr ist das glänzendste gewesen, welches die Steel Corporation überhaupt jemals zu verzeichnen gehabt hat; es übertrifft sogar noch das II. Quartal 1902, in dem der bisher höchste Gewinn von 37 662 058 $ erreicht worden war, um 2 462 975 $. Von dem oben genannten Betrage sind zu kürzen: für Schuldentilgung, Abschreibungen und Rückstel lungen auf den Reservefonds 8 652 045 8, für Zinsen auf die Schuldverschreibungen der Gesellschaft und für den Fonds zur Amortisation der Obligationen 6 936 963 s. Aus den alsdann verbleibenden 24 536 025 s wird die herkömmliche Dividende von 13/4°/ auf die Vorzugsaktien in Höhe von 6 304 919 S bestritten, so daß sich ein Ueberschuß von 18 231 106 s ergibt. Hier von werden 13 000 000 $ für Neuerwerbungen und Neu bauten sowie zur Ablösung geldlicher Verpflichtungen bereitgestellt und außerdem 5 083 025 S zur Auszahlung einer Dividende auf die Stammaktien für das 1. Halbjahr 1906 benutzt. Gerade dieser Umstand ist außerordent lich bemerkenswert, da die Stammaktien seit Dezember 1903 leer ausgegangen waren; es scheint danach, daß man in den maßgebenden Kreisen der nordamerika nischen Eisenindustrie mit großem Vertrauen in die Zukunft sieht. Unerledigte Aufträge hatte die Steel Corporation Ende Juni auf 6918542 t vorliegen gegen 7 131011 t am 31. März d. J., 7 726 667 t Ende Dezember und 4 906 928 t Ende Juni 1905. Zentrale für Bergwesen, G. m. b. H., Frankfurt a. M. Die Gesellschaft, deren Aufgabe bekanntlich darin besteht, Gutachten und Auskünfte sowohl auf berg männischem wie auf geologischem Gebiete zu erteilen und u. a. auch Ratschläge über die Aufbereitungs möglichkeit von Erzsorten zu geben, arbeitete zwar im Geschäftsjahre 1905 wieder mit einem Verluste, die Gesamteinnahmen stiegen indessen, verglichen mit denen des Vorjahres, um 21 417,08und be trugen 68 316,24 . Gleichzeitig fielen die Ausgaben von 79 295,80 K auf 76 830,84 Da auch die Ab schreibungen auf Gebäude und Mobilien um 282,91 M sowie die Aufwendungen für Haus und Bibliothek um 9910,94 Jt, niedriger waren, so ging die Jahres zubuße von 47 202,80 - auf 13 126,91 M zurück. Das Schlußergebnis bedeutet somit gegenüber dem des Jahres 1904 einen erheblichen Fortschritt. Zwickauer Maschinenfabrik in Zwickau. Der Abschluß für das Geschäftsjahr 1905/06 zeigt bei einem Vortrage von 1767,32 46 und unter Einschluß des Agio-Kontos einen Fabrikationsgewinn von 110 769,90 «, dem Generalunkosten in Höhe von 110 649,90 « gegenüberstehen. Der Reinerlös beläuft sich somit auf nur 120 «, obwohl Abschreibungen nicht vorgenommen wurden. Dieses unbefriedigende Ergebnis, das die Verteilung einer Dividende natür lich ausschließt, ist hauptsächlich auf den Mehrauf wand zurückzuführen, den die Herstellung dreier großer Dampfmaschinenanlagen im Vergleich zu dem erzielten Erlöse erforderte. — Die Aussichten für das neue Geschäftsjahr sind nach dem Berichte des Vorstandes günstiger. Vereins - Nachrichten. Nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller. Protokoll über die am 10. August 1906 nachmittags 31/2 Uhr im Parkhotel in Düsseldorf abgehaltene Vorstandssitzung. Eingeladen war zu der Sitzung, die in Gemein schaft mit dem Ausschuß des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen stattfand, durch Rund schreiben vom 21. Juli. Die Tagesordnung war wie folgt festgesetzt: 1. Geschäftliche Mitteilungen. 2. Neugestaltung der Verkehrsordnung. 3. Arbeitgeberverbände und ihre Aufgaben. Den Vorsitz führte, in Stellvertretung des am Erscheinen verhinderten Vorsitzenden Hrn. Geheimrat Servaes, Hr. August Frowein-Elberfeld. Zu 1 der Tagesordnung wird beschlossen, die von Seiten des Zentralverbandes deutscher Industrieller an den Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten ge richteten und von diesem abgelehnten Anträge in bezug auf die Aufhebung der An Schluß fr achten bei Privatanschlüssen der Eisenbahnen, sowie die Anträge des Stahlwerksverbandes betreffs der Abfertigungsgebühren, in Gemeinschaft mit der erstgenannten Körperschaft einer weiteren Beratung zu unterziehen. In bezug auf die Vertretung im Wasser straßenbeirat hat der Herr Regierungspräsident auf eine an ihn gerichtete Anfrage Nachstehendes geantwortet: