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1. August 190G. Hebezeuge, und Spezialmaschinen für Hüttemeerke. Stahl und Eisen. 931 düng 4 bis 7) sind in kurzen Worten die kenn zeichnenden Merkmale der verschiedenen Bauarten beigefügt, wobei als selbstverständlich still schweigend vorausgesetzt ist, daß alle Krane nach dem Mehrmotorensystem ausgeführt sind, d. h. also sämtliche Triebwerke durch umsteuer bare Motoren angetrieben werden. C. Gießwagen. Im Gegensatz zu der Be liebtheit der Gießlaufkrane in Martinwerken, sind in Thomaswerken noch allgemein Gieß wagen im Gebrauch. Der Ausguß des erblasenen Eisens aus der Birne erfolgt nicht in so gleichmäßigem Strahl, wie aus der feststehenden Rinne des Martinofens, und es bestände die Gefahr, daß bei unrichtiger besondere die letztgenannte Bewegung ebenso gut für direkten elektrischen Betrieb sich eignet. Das wichtigste Element des Gießwagens ist der in den Unterwagen eingelassene, als Zy linder dienende Königszapfen, auf den sich die an den Tauchkolben angehängte drehbare Platt form hydraulisch abstützt, und welcher gleich zeitig die Lastmomente durch seine Biegungs beanspruchung auf den Unterwagen zu übertragen hat. Es ist die größte Sorgfalt sowohl auf die Wahl der Materialien, wie auch auf die Kon struktion dieser Teile des Gießwagens gelegt worden, mit dem Bestreben, ihre Lebensdauer so viel wie möglich zu verlängern, gleichzeitig alle unzugänglichen Stopfbüchsen und Gleitflächen Abbildung 9. Elektrisch betriebener Gießwagen. (Verschalung des Führerstandes entfernt.) Steuerung der Katze während des Kippens der Birne das flüssige Eisen auf das Lastgehänge treffen und dasselbe zerstören würde. Schaubild 8 und 9 zeigen einen Gießwagen neuester Bauart für 20 t Pfanneninhalt, 37.50 mm größter Pfannenentfernung von Mitte Fahrgeleise und für den ungewöhnlich hohen, durch besondere Rücksichten bedingten Hub von 1600 mm. Die Pfanne kann auf dem Tragarm um 1200 mm ver schoben werden; die Geleisspurweite ist 3400 mm. Das Fahren des Wagens auf dem Geleise entlang der Gießgrube, das Drehen des Auslegers und das Kippen der Pfanne erfolgen durch direkten elektrischen Antrieb, dagegen wird die Hub bewegung sowie das Verschieben des Pfannen wagengestelles auf dem Tragarm mittels Preß wassers besorgt, das auf dem Gießwagen selbst durch eine elektrisch betriebene Pumpe erzeugt wird. Es bedarf keiner Erwähnung, daß ins- auszumerzen (D. R. P.), sowie schließlich die Demontage des Wagens so einfach wie möglich zu gestalten. Zur Erzeugung des Preßwassers dient eine Dreiplungerpumpe für 70 Atmo sphären Betriebsdruck, deren Kurbeln um 120° versetzt sind und einen Hub von 95 mm er geben. Der Plungerdurchmesser beträgt 75 mm, so daß die Pumpe bei 200 Umdrehungen in der Minute 10,2 cbm Preßwasser stündlich zu liefern imstande ist. Die mit dem Elektromotor auf gemeinschaftlicher Grundplatte montierte Pumpe ist auf der dem Tragarm entgegen gesetzten Seite der Plattform aufgestellt, derart, daß das Gewicht dieser Teile für die Ausbalan cierung der Nutzlast verwertet wird. Zur Auf speicherung einer solchen Menge Preßwasser, wie sie zur Ausübung einer Anzahl von Hub- und Fahrspielen nötig ist, sind geräumige Wind kessel vorgesehen, deren Luftinhalt mit Hilfe