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786 Stahl und Eisen. Zur Frage der Windtrocknung. 26. Jahrg. Nr. 13. Tabelle II. Ergebnisse der Blasperioden mit getrocknetem Wind. Ofen I und III. Tägliche Roh eisenerzeugung t = 1000 kg Koksverbrauch für 1000 kg Roheisen kg Feuchtigkeit Temperatur der getrockneten Luft g im cbm der natürlichen Luft g im cbm der getrockneten Luft 0 C. der natürlicheu Luft o C. 1. Ofen I: August 1904 455 782 4,1 12,9 — 2,8 + 22 September 449 782 3,6 11,8 — 5,6 _L 22 Oktober 423 832 2,7 7,2 — 7,« + 13 November 449 811 2,3 4,6 — 7,2 + 7 Dezember 462 814 2,4 3,3 — 8,3 + 1 Januar 1905 435 813 4,0 3,4 — 10,0 — 1.1 August 417 817 3.9 13,7 — 5,0 + 24 2. Ofen III: Februar 1905 .... 425 826 1,4 2,7 — 9,4 — 4,4 März 414 820 2,2 5,2 — 10,0 + 7 April 404 935 2,4 5,9 — 8,9 + 9 Mai 443 904 3,4 9,4 — 5,0 + 17 Juni 422 877 3,9 13,3 — 4,4 + 22 Tabelle III. Ergebnisse der Blasperioden mit getrocknetem Wind. Ofen III und Ofen I. Koks verbrauch für 1 t Roheisen kg Luftfeuchtigkeit Temperatur des Gebläsewindes Grenzfälle Durch schnitt g im cbm Größter Unterschied g im cbm Grenzfälle » C. Durch schnitt o C. Größter Unterschied o C. g im cbm Ofen III: Januar 1905 Februar „ 814 | 810 1,1 bis 2,3 1,2 — 15 bis — 9 - 12 6 März April 797 ) 930 1,1 „ 4,0 2,9 - 12 „ - 4 — 8 . 8 Mai 908 1,7 » 5,2 — 3,5 - 9 „ - 1 4 8 Juni 881 2,9 „ 5,7 — 2,8 7 „ - 1 — 1? 6 Juli » 930 2,3 » 5,2 — 2,9 - 9 „ - 1 - 5 8 Ofen I: August 1904 (20 Tage) . . 782 3,4 „ 4,6 - — 1,2 - 9 „ - 1 — 5,6 8 September 1904 783 2,3 „ 4,6 —— 2,3 - 15 „ -4 — 9 11 Oktober 832 2,3 „ 3,4 — 1,1 - 12 „ - 7 — 8 5 November 811 1,7 „ 2,9 — 1,2 9 „ 7 — 8 2 Dezember 814 1,7 » 2,3 — 0,6 -12 „ -7 — 8 5 einer Kälteperiode eine Lufttrocknung erzielen könne, diese aber nur eine Erzeugungssteigerung, jedoch keine Koksersparnis zur Folge hätte, so wird inan wohl allgemein in den Kreisen er fahrener Hochofenleute den Kopf schütteln. Das selbe wird auch geschehen, wenn man liest, daß Meißner die Beziehungen zwischen Koksersparnis und Mehrerzeugung noch ungeklärt nennt. Sie stehen in geradem Verhältnis zueinander, wie jedermann weiß, wenn die Umdrehungszahl der Gebläsemaschine vor und nach dem Koksabzuge bestehen bleibt. Dies letztere trifft nicht bei den Isabella-Hochöfen zu. Die Umdrehungszahl ist um etwa 15 °/o herabgesetzt einfach aus dem Grunde, weil sonst die Motoren der Kälte maschine nicht genug Dampf erhalten würden.* * Abgesehen davon kommt zur Geltung, • daß infolge der Luftkühlung bei sonst gleichen Verhält nissen 10 °/o mehr (an Gewicht) Wind in den Ofen fließen und hieraus eine Mehrerzeugung von 10 °/o, außer der durch Koksersparnis bewirkten, her vorgeht. Die Windtemperatur steigt bekanntlich bei Anwendung des getrockneten Windes, aber nicht ganz regelmäßig und zuweilen auch nur im ge ringen Maße. Von ganz besonderem Interesse sind die An gaben über das Ausbringen aus dem Erze. Diese zeigen große Abweichungen in den einzelnen Perioden. Demnach scheinen die Perioden mit getrocknetem Winde bevorzugt zu sein; denn sie haben bis zu 3,5 °/o (Ofen I) höheres Aus bringen, das naturgemäß auch einen großen Einfluß auf den Koksverbrauch haben muß. Be rechnet mau nämlich den Kokssatz für 100 kg Roheisen 1. aus Erz mit 50,5 °/o Eisen und 2. aus Erz von 54 °/0 Eisen erblasen, um den Unterschied von 3,5 °/o Ausbringen zum Ausdruck zu bringen, so ermittelt man ad 1 102,3 kg und ad 2 93,4 kg Koks,* im letzteren Falle also 9 °/o weniger, * Vergl. die Ausführungen des Berichterstatters unter »Bewertung von Eisenerzen« („Stahl und Eisen“ 1902 Nr. 19 8. 1033 und Nr. 20 8. 1101).