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26. Jahrg. Nr. 14. 878 Stahl und Eisen. Maschinenbau- und Kleineisenindustrie-Berufsgenossenschaft. Maschinenbau- und Kleineisenindustrie-Berufsgenossenschaft in Düsseldorf. A us dem Verwaltungsbericht für 1905 teilen wir folgendes mit: Der Beschäftigungsgrad hat sich gehoben und kann als befriedigend be zeichnet werden. Die Lage der Maschinenbau- und Kleineisenindustrie ließ trotzdem manches zu wünschen übrig, da wegen der Steigerung der Herstellungskosten (Löhne, Materialpreise und sonstige Unkosten) und des niedrigen Preisstandes der Erzeugnisse vielfach mit sehr geringem Ver dienste gearbeitet werden mußte. Die Zahl der neu hinzugetretenen entschädigungspflichtigen Unfälle ist nicht unerheblich gestiegen. Die Ur sache liegt in der Einstellung zahlreicher unge übter Arbeitskräfte, deren Annahme durch den Arbeitermangel häufig notwendig war. Die Ent schädigungszahlungen haben um mehr als 221000 (143000 i. V.) % zugenommen, da die Zahl der neu hinzutretenden Entschädigungsfälle die der Abgänge überstieg, was noch eine lange Reihe von Jahren der Fall sein wird. Auch hat die eingetretene Lohnsteigerung eine Erhöhung der Renton bedingt. In den zwanzig Jahren des Bestehens der Berufsgenossenschaft (das letzte Vierteljahr des Jahres 1885 nicht mitgerechnet) haben die Mitglieder rund 27 Millionen Mark für die Unfallversicherung aufgebracht, darunter 19 Millionen Mark an Entschädigungsbeträgen. Der Rest entfällt auf den Reservefonds, die Kosten der Unfalluntersuchungen, die Schiedsgerichts-, die Unfallverhütungs- und die laufenden Ver waltungskosten. Die Anzahl der Betriebe ist während des Jahres 1905 von 7232 auf 7355 gestiegen. Auch die Anzahl der versicherten Personen und die Höhe der Gehälter und Löhne weisen gegenüber dem Jahre 1904 eine Zunahme auf. v.marant. o„. Anrechnungs- Personen für 1905 194073 für 1904 181304 mithin für 1905 mehr 12769 21709801 19652937 Dor jährliche Durchschnittsverdienst erwach sener Arbeiter betrug 1345 (1310) K. An neuen entschädigungspflichtigen Unfällen kamen 1854 vor gegen 1607 im Jahre 1904 und 1556 im Jahre 1903. Im Verhältnis zu 1000 der Versicherten betrug die Zahl der neuen Unfälle 9,55 (8,86). Es sind die neuen Unfälle auf folgende haupt sächlichste Veranlassungen zurückzuführen: a) auf Verschulden des Arbeitgebers (mangelhafte Be triebseinrichtungen, keine oder ungenügende An weisungen, Fehlen von Schutzvorrichtungen) oder auf Verschulden des Arbeitgebers und des Ar beiters zugleich: 21 Unfälle; b) auf Verschulden 1.1. T ... fähige Gehäl- hälteru.Lohne . ° r ... ter u. Lohne •% . 226564146 226105274 204 854 345 206 452 337 des Arbeiters (Nichtbenutzung oder Beseitigung vorhandener Schutzvorrichtungen, Handeln wider bestehende Vorschriften oder erhaltene Anwei sungen, Leichtsinn, Balgerei, Neckerei, Trunken heit usw., Ungeschicklichkeit und Unachtsamkeit, ungeeignete Kleidung) oder auf Verschulden von Mitarbeitern oder dritten Personen: 861 Unfälle; c) auf sonstige Ursachen (Gefährlichkeit des Be triebs an sich, nicht zu ermittelnde Ursachen, Zu fälligkeit, höhere Gewalt): 972 Unfälle; zusammen 1854 Unfälle. Nach den Arbeitsverrichtungen getrennt ergeben sich 708 Unfälle an Maschinen und maschinellen Einrichtungen und 1146 Unfälle anderer Art. Die Entschädigungsaufwendungen betrugen im Jahre 1905 für 9526 Unfälle aus früheren Jahren 1919463,19 Ji und für 1854 Unfälle aus dem Jahre 1905 374 260,94 Ji: zusammen 11380 Unfälle und 2293724,13 JI-, im Jahre 1904 da gegen 10504 Unfälle und 2076 729,22 Ji. Zugang 876 Unfälle und Entschädigungen 216994,91 JI. An laufenden Renten für Invaliden, Witwen, Kinder und Aszendenten waren am Schlüsse des Jahres 1905 zugebilligt für 10 654 Personen 1978360,20 . Am Anfänge des Jahres 1905 be trugen die laufenden Renten für 9 824 Personen 1 792 906,80 J(. Der Zugang an laufenden Renten verpflichtungen beträgt demnach für 830 Per sonen 185453,40 JI. Von der Gesamtumlage betragen: 1. die Entschädigungen usw. 2. der Reservefondszuschlag abzüglich der Zinsen des Reservefonds 3. die laufenden Verwaltungs kosten, abzüglich der Ver waltungseinnahmen und der Abfindungen 4. die Unfalluntersuchungs-, Schiedsgerichts- und Unfall verhütungskosten 5. die Ausfälle 6. der Erneuerungsfonds . . 7. die Ergänzung des Betriebs fonds K vom Hundert 2 298 858,63 82,85 231 341,80 8,34 127 036,33 4,58 112 072,29 4,04 4 671,46 750,00 0,19 42,70 . Zusammen: 2 774 773,21 100 Der Haftpflichtverband der deutschen Eisen- und Stahlindustrie (V. a. G.) hat seinen zweiten Jahresabschluß hinter sich. Die Ergebnisse der ersten beiden Geschäftsjahre, in denen sich der Verband stetig entwickelt hat, sind befriedigend. Die versicherte Lohnsumme betrug am Schlüsse des zweiten Geschäftsjahres rund 218 Millionen Mark und ist inzwischen noch erheblich gestiegen. Auch das zweite Geschäftsjahr hat mit einem Gewinn abgeschlossen, der dem Reservefonds überwiesen wurde.