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Sauggaserzeuger für Feinkohle. In seinem Vortrag über „Neuere Erfahrungen in Feuerungsbetrieben“* gibt Zivilingenieur Blezinger am Ende seiner Ausführungen über Generatoren be merkenswerte Angaben über seine Versuche betreffend Rostanordnung, Windzuführung und Gasabzug. Er sagt zum Schluß, daß in derart ausgestatteten Gas erzeugern es möglich sei, alle Sorten Kohlen zu ver gasen, insbesondere auch magere Staubkohle. Beim Studium verschiedener Generatoranlagen bin ich auf einige für Kraftzwecke verwendete Generatoren ge stoßen, welche von der G. m. b. H. „Gasgenerator“ in Dresden gebaut sind und welche die von Zivil ingenieur Blezinger an einen gut konstruierten Gene rator zur Vergasung von Staubkohle gemachten An sprüche in hohem Grade zu erfüllen scheinen und überdies den Vorzug haben, daß sie nicht mehr im Versuchsstadium stehen, sondern auf eine mehrjährige Betriebszeit zurückblicken können. Die eine Anlage ist in einer hannoverschen Papier fabrik im Betrieb und besteht aus zwei Generatoren für zwei Körtinggasmaschinen von je 75 P. S. Die zur Verwendung kommende Kohle ist eine Mager kohle, welche unter der Bezeichnung Generator- Feinkohle vom Kohlensyndikat neu in den Handel gebracht wird und mit 7 .% f. d. Tonne ab Werk be zogen werden kann. Dieselbe hat 79,37 0/o Kohlen stoff, 10,96 0/o Asche und entspricht einem Heizwerte von etwa 7300 W.-E. Von dieser Generator-Feinkohle werden höchstens 5 0/o mehr gebraucht als von Anthrazit Nuß III, der früher bezogen wurde und jetzt 17 bis 18 « die Tonne kosten soll. Die erzielte Ersparnis liegt in der Hauptsache in der Preisdifferenz und ist demnach sehr bedeutend. Seitens der be treffenden Fabrik wird dieselbe für beide Generatoren aut rund 4000 % f. d. Jahr berechnet, wobei zu be rücksichtigen ist, daß die Nußkohlen - Generatoren- Anlage, welche durch die Feinkohlen - Generatoren- Gasanlage ersetzt worden ist, auch neueren Datums war und einen sehr geringen Kohlenverbrauch für die P. S.-Stunde erforderte. Der Betrieb der Generatoren ist kontinuierlich. Einer derselben ist seit Ende Dezember vorigen Jahres im Betrieb und bisher hat sich noch nicht die geringste Störung gezeigt. Das Rosten der Generatoren ge * „Stahl und Eisen“ 1906 Nr. 12 S. 723. schieht an den oberen Türen alle 12 Stunden, an den unteren Türen alle 24 Stunden und geht ohne merk bare Belästigung des Arbeiters und ohne Betriebs unterbrechung vor sich. Ein Arbeiter bedient die Generatoren und die Gasmaschinen. Das Gas hat eine dauernd gute Qualität folgender mittlerer Zu sammensetzung : CO2=4,4 °/o, O = 0,4 °/o, CO = 22,9 0/o, H — 19,61 o/o, CH = 1,85 o/o, N = 50,84 °/o bei einem Heizwert von etwa 1370 W.-E. Eine andere Anlage mit zwei Generatoren für je 1000 P.S. bei Verwendung von böhmischer Braun kohle (ebenfalls Kleinkohle) ist in einer Glasfabrik bei Meißen zur Aufstellung gekommen und hat eben falls ausgezeichnete Resultate ergeben. Wie aus der nebenstehenden Abbildung zu ersehen, ist der Generator mantel mit Wasserkühlung versehen. Die dem Feuer zugeführte Luft wird, sofern es die Natur des Brenn stoffes zuläßt, durch den Dampfraum des Wasser mantels geführt, um sich dort vorzuwärmen und mit Dampf zu sättigen. Gegenüber der von Blezinger veröffentlichten Ab bildung eines Generators fällt bei dem Generator der Firma „Gasgenerator“ namentlich die bedeutende Er weiterung des Gasabzuges nach unten auf. Ale Rost ist bei diesen Generatoren ein ringförmiger Treppen rost verwendet, der gegenüber der sonst üblichen Bauart entsprechende geschützte Einrichtungen auf weist, welche eine sichere und leichte Entfernung der Schlacke ermöglichen. Die Anwendung eines Plan rostes würde bei größeren Generatorquerschnitten eine zu ungleiche Schichtung des Brennstoffes und deshalb ungünstige Resultate ergeben. Wie mir die Firma „Gasgenerator“ mitgeteilt hat, hat sie durch eingehende Versuche erwiesen, daß es nur durch Anwendung von stark nach unten er weiterten Gasabzugsrohren in Verbindung mit ring förmigen Treppenrosten möglich ist, Feinkohle mit verhältnismäßig geringen Luftpressungen rationell zu vergasen und namentlich auch die Generatoren in entsprechend großen Einheiten, wie sie für Groß betriebe nötig sind, auszuführen. Bei nur einiger- maßen erheblichen Rostquerschnitten treten auch bei Treppenrosten leicht Störungen in der Schichtung ein; eben diese sollen durch das Rohr in der Rost mitte ausgeglichen werden. Generatoren mit geringer Verengung des Gasabzuges nach unten und solche, bei denen keine ringförmigen Treppenroste verwendet sind, eignen sich nach den Erfahrungen dieser Firma für staubige Brennstoffe nicht und ergeben bei solchen relativ geringe Leistungen, schlechtes Gas und schlechten Betrieb. Da Feinkohle verhältnismäßig billig bezogen werden kann, so ist die Erzeugung von Gas in diesen Generatoren so billig, daß sich die Aufstellung solcher Feinkohlengeneratoren sogar zur Dampfkesselfeuerung rentiert, zumal dadurch die Annehmlichkeit eines ruß- und rauchfreien Betriebes gewonnen wird. Es sollen auch bereits eine Anzahl Anlagen für Dampf kesselfeuerung in Auftrag sein. Meine vollste Ueber- zeugung ist, daß diese Generatoren auch für metall urgische Zwecke, für Wärm- und Stahlöfen eich aufs beste bewähren, denn der Betrieb gestaltet sich mit Feinkohle doch wesentlich billiger als mit Nußkohle, und die Ersparnisse, welche durch die Differenz der Kohlenpreise erreicht werden, dürften ganz bedeu tend sein. E. H. Steck. Was ist eine Eisenbahn? Die Antwort auf diese Frage gibt kurz und bündig das deutsche Reichsgericht in folgendem Sätzchen: „Eine Eisenbahn ist ein Unternehmen, ge richtet auf wiederholte Fortbewegung von Personen oder Sachen über nicht ganz unbedeutende Raum- strecken auf metallener Grundlage, welche durch ihre Konsistenz, Konstruktion und Glätte den Transport